Brunsviga G 89 E

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Brunsviga G 89 E

Die Brunsviga G 89 E ist eine druckende elektromechanische Saldiermaschine. Die Kapazität beträgt 8 Eingabe- und 9 Ausgabestellen.

Wenn man den Namen Brunsviga hört, denkt man zuerst an die bekannten Vierspeziesmaschinen mit Handkurbelantrieb, aber der Hersteller hat auch druckende Modelle mit Zehnertastatur produziert. Nach der Übernahme durch die Olympia AG, die auf solche Maschinen spezialisiert war, wurde die Produktion dieser Modelle eingestellt. Im Büromaschinenlexikon 1958/59 ist die 1954–1958 produzierte G 89 E schon nicht mehr aufgeführt. Mein Exemplar ist von 1956.

Tastatur und Bedienungsweise der G 89 E entsprechen ziemlich genau den zeitgenössischen Olympia-Modellen wie z.B. der 1132.060. Die saldierende, also unter null rechnende Maschine verfügt über die üblichen Funktionen wie Nummerndruck, Zwischen- und Endergebnis sowie eine Repetitionstaste für die stellenweise Multiplikation. Über ein Hebelchen, das man normalerweise nicht im Bereich der Tastatur findet, sondern direkt an der Papierwalze, kann der Zeilenvorschub eingestellt werden.

Obwohl mein Exemplar mit einem schwarz-roten Farbband gekommen ist, kann die Maschine nicht rot drucken. Zum Wechseln des Farbbands kann der obere Teil des Gehäuses nach oben geklappt werden – eine erstaunlich aufwendige Konstruktion!

Bei Stromausfall lässt sich die Maschine auch mit einem Handhebel bedienen. Ist der Hebel eingesteckt, ist die Plus-Taste und damit der elektrische Betrieb blockiert, so dass keine Verletzungen durch den unerwartet nach vorne schlagenden Hebel passieren können. Bei abgezogenem Hebel kann die Öffnung im Gehäuse mit einer Klappe verschlossen werden.

Aufbau

Das Gehäuse aus Aluminium-Druckguss ist mit drei kräftigen Schrauben an der Bodenplatte befestigt. Bevor man es abnimmt, muss man den Handhebel und den Drehknopf für die Papierwalze abnehmen, nicht aber die Kappen der Hebelchen auf der Tastatur, denn es gibt – anders als bei zeitgenössischen Olympia-Modellen - eine separate Tastaturblende. Diese ist mit zwei Schrauben am Rechnerrahmen befestigt. Erst jetzt müssen die Schalterkappen entfernt werden: Die des Löschhebels ist festgeschraubt, die des Zeilenvorschub-Hebelchens ist nur aufgesteckt.

Das Rechenwerk ist mit vier Schrauben am Gehäuseboden befestigt; Teile der Elektrik – nicht aber der Motor – sind separat mit dem Boden verschraubt. Ein kleiner Deckel im Boden erlaubt den Zugang zu einer der beiden Kohlebürsten des Motors, ohne die Maschine zerlegen zu müssen.

Ähnliche Modelle

Die G 89 E ist Teil einer Rechnerfamilie mit verschiedenen Kapazitäten und anderen Funktionen. Im Büromaschinenlexikon sind z.B. die Modelle G 1010 E (Kapazität 9/10), G 111 R (Kapazität 10/11 und Rotdruck) sowie G 1114 R aufgeführt. Bei letzterer handelt es sich um eine Sonderkonstruktion für das damalige nicht-dezimale britische Währungssystem.

Es gibt auch die rein handbetriebene G 89 sowie die nicht-saldierenden Modelle F 89 und F 89 E.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 4838, Seriennummer 31-40710, Baujahr 1956, Zustand: Zehnerübertrag funktioniert nicht (Grund unklar), elektrisch noch ungetestet

Externe Links