Canon L100A

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Canon Canola L100A

Der Canon Canola L100A ist ein zehnstelliger anzeigender Tischrechner mit Panaplex-Display. Mein Exemplar ist aus dem Erscheinungsjahr 1971.

Für ihre Zeit war die Canola L100A mit einer Breite von 165 mm und einer Tiefe von 205 mm ein relativ kompakter Rechner, kaum größer als der im gleichen Jahr erschienene achtstellige Omron 800. Umso schwerer kommen einem die mehr als 1,3 kg vor, die der Rechner auf die Waage bringt! Vielleicht hat der Rechner deshalb einen Tragegriff, der sich auf der Rückseite ausziehen lässt.

Der Funktionsumfang beschränkt sich auf die Grundrechenarten. Die Eingabelogik mit einer [=]-Taste entspricht der eines modernen Taschenrechners, wobei Multiplikatoren und Divisoren automatisch als Konstante gespeichert werden. Der Rechner arbeitet immer in Fließkommamodus.

Ungewöhnlich ist, dass ein Subtrahend schon bei der Eingabe als negativ angezeigt wird: Nach der Tastenfolge [3][−][9] steht −9 in der Anzeige und nach dem Drücken von [=] das Ergebnis −6. Das Minuszeichen steht dabei immer direkt links neben der Zahl, nur wenn diese zehn Stellen hat, wandert das Minuszeichen in die von den anderen etwas abgesetzte Status-Stelle ganz links.

Inmsgesamt wirkt die Logik des L100A für 1971 relativ ausgereift, wenn auch z.T. etwas ungewöhnlich: Führende Nullen werden unterdrückt, und Fehler werden in der Anzeige klar dargestellt: Ein Überlauf mit einem E in der ganz linken Stelle, eine Division durch null durch ein rechtsbündiges E0. Nicht selbstverständlich war damals, dass der Rechner nach dem Einschalten sofort betriebsbereit ist und nicht erst durch Drücken der Clear-Taste in einen definierten Zustand gebracht werden muss. Ungewöhnlich ist, dass nach einem Fehler sofort, d.h. ohne Drücken der der Clear-Taste weitergerechnet werden kann.

Der Rechner hat eine unübliche dreipolige Anschlussbuchse für das Netzkabel, die in meiner Sammlung bisher einmalig ist.

Innenleben

Das Gehäuse ist über zwei Schrauben auf der Unterseite und zwei auf der Rückseite leicht zu öffnen. Die Tastatur ist an der Oberschale befestigt, lässt sich aber an der Platine ausstecken und auch leicht vom Gehäuse abschrauben. Die Platine ist mit zwei Schrauben neben der Displayeinheit befestigt und lässt sich leicht ausbauen, da die vom Netzteil kommenden Kabel eine Steckverbindung haben.

Der Rechner basiert auf zwei ICs vom Typ Texas-Instruments TMC1824 und TMC1825. Vier Hybridbauteile, die Transistoren und/oder Widerstände enthalten, dienen insbesondere zur Ansteuerung der Anzeige.

Die Anzeigeeinheit ist über Metallstützen auf der Hauptplatine befestigt. Sie ist eigentlich zwölfstellig, wobei die zweite Stelle von links abgedeckt ist. Laut www.oldcalculatormuseum.com hat dies den Grund, dass diese Stelle sonst undefinierte Inhalte anzeigen würde, weil die ICs nicht „wissen“, dass sie vorhanden ist.

Obwohl die Canola L100A eher auf ein preiswerteres Marktsegment gezielt war, basiert die Tastatur auf den vergleichsweise teuren Reed-Schaltern.

Einordnung

Die Canola L100A ist die Nachfolergin der Canola L100. Das Nachfolgemodell ist die 1972 erschienene Canola L100S.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 2855, Seriennummer 302218, Baujahr 1971, Zustand: funktionsfähig

Externe Links