Olympia 1182.030

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Olympia 1182.030

Der Olympia 1182.030 ist eine handbetriebene druckende Addiermaschine mit 8 Eingabe- und 9 Ausgabestellen. Sie wurde zwischen 1957 und 1966 hergestellt.

Dieses Modell ist das Ausgangsmodell der Baureihe D2. Es ähnelt in der Form dem Vorgängermodell 182.030, ist aber in allen Dimensionen kleiner und auch etwa 2 kg leichter. Die Maschine wirkt optisch sehr ansprechend, und anders als das Vorgängermodell könnte ich sie mir auch auf einem gut aufgeräumten Chef-Schreibtisch vorstellen.

Im Funktionsumfang hat sich nichts geändert – bis auf eine Kleinigkeit: Die Verstellbarkeit des Zeilenabstands ist entfallen.

Aufbau

Meine 182.030 weist eine Besonderheit auf, die ich bisher an keiner meiner anderen Olympia-Maschinen gefunden habe: Das Gehäuseoberteil ist statt mit den üblichen vier Schrauben mit zwei Schnellverschlüssen befestigt. Leider muss man zum Abnehmen trotzdem die Kappe des Löschhebels abschrauben, so dass dieses „Feature“ in der Praxis wahrscheinlich nicht sehr hilfreich war. Meine etwas jüngere 1182.020 wird wieder von Schrauben zusammengehalten, aber ob dies modellspezifisch ist (die 1182.020 ist eine vereinfachte Ausführung) oder mit dem Baujahr zusammenhängt, kann ich nicht sagen.

Der Aufbau der Maschine entspricht weitgehend der Baureihe D1. Der Gehäuseboden ist mit vier Schrauben mit dämpfenden Gummipuffern am Rechnerrahnen befestigt. Auch die Tastatur ist im Prinzip gleich aufgebaut, soweit man es ohne Zerlegen beurteilen kann. Neu ist die Dämpfung des Handhebels über eine auf der linken Seite angeordnete Fliehkraftbremse.

Grundlegend geändert hat sich das hintere Ende der Maschine. Statt der charakteristischen „Flügeltüren“ der Vorgängerbaureihe gibt es jetzt eine Art „Heckklappe“, in welche die Papiertrommel und die Farbbandmechanik integriert sind. Es macht das Einlegen des Farbbands etwas einfacher und erleichtert auch die Reinigung der Drucktypen.

Ein genauer Blick auf das Rechenwerk zeigt, dass die 8/9-stellige Kapazität der 1182.030 das Maximum ist; es gibt also keinen Platz für zusätzliche Stellen. Dies ist wohl der Grund dafür, dass die 11/12-stellige 122.030 aus der Baureihe D1 weiterhin parallel angeboten worden ist. Die elektromechanischen Modelle der Baureihe D2 haben dagegen bei grundsätzlich gleichem Aufbau ein breiteres Rechenwerk, das wie die Baureihe D1 bis zu 12 Stellen zulässt.

Die 1182.030 taucht wie die erwähnte 122.030 bis 1967/68 im Büromaschinenlexikon auf. Anschließend wurde bis ca. 1971 nur noch eine handbetriebene Addiermaschine angeboten, die (als Kompromiss?) 10/11-stellige AH 11.

Verwandte Modelle

Es gibt mindestens zwei vereinfachte und damit preiswertere Versionen der 1182.030. Die eine ist das Modell 1182.020, das nicht unter null rechnen und nur einfarbig drucken kann.

Die andere Version ist im „Rechnerlexikon“ als 1182.03089 aufgeführt. Der von außen erkennbare Unterschied gegenüber dem Grundmodell besteht im höher angebrachten Handhebel. Dies macht das Arbeiten möglicherweise etwas anstrengender, dafür kann das Zahnradgetriebe entfallen, das die Hebelachse mit der Hauptwelle des Rechenwerks verbindet. Auf YouTube bin ich über ein Video gestolpert, das möglicherweise genau dieses Modell zeigt. Abgesehen von dem vereinfachten Hebelmechanismus fehlen dieser Maschine auch einige Verbindungshebel zwischen dem Rechenwerk und der Tastatur (sichtbar ab etwa 5:06 im unten verlinken Video). Da die Maschine trotzdem funktioniert, handelt es sich wahrscheinlich um aus Kostengründen weggelassene Tastensperrvorrichtungen. Das Video stammt aus Frankreich, und es ist gut möglich, dass dieses Modell ein besonders preisgünstiges Exportmodell war.

Die Monroe 811 entspricht der (nicht vereinfachten) Olympia 1182.030. Lediglich die Farbgebung und die Beschriftung der Tastatur unterscheiden sich – statt [R], [◇] und [*] heißt es [×], [S] und [T], so wie es in den USA üblich ist.

Galerie

Externe Links

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 2091, Seriennummer 11292-5, Zustand: funktionsfähig