Olympia CPD 3211

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Olympia CPD 3211

Der Olympia CPD 3211 ist ein 12-stelliger druckender Tischrechner mit Digitron-Anzeige. Mein Exemplar ist von 1979.

Die Modellbezeichnung legt eine Zugehörigkeit zur „3er-Reihe“ nahe; verglichen mit seinem numerischen Vorgänger CPD 3210 und seinem Nachfolger Olympia CPD 3211 A hat der CPD 3211 jedoch deutlich kleinere Tasten.

Die beiden Ausleger der Rollenhalterung sind fest an das Gehäuse angegossen, so dass sie nicht entfernt werden können. Diese billige, aber nicht sehr verpackungs- und versandfreundliche Lösung findet sich auch am CPD 3211 A und am CPD 3212 (1).

Der Funktionsumfang des CPD 3211 mit Speicher und Postenzähler ist gegenüber dem CPD 3210 nicht eingeschränkt. Tatsächlich sind sogar zwei Tasten mehr vorhanden, nämlich die [+/−]-Taste zum Vorzeichenwechsel und die [P]-Taste (vermutlich zum Drucken eines Werts auch bei ausgeschaltetem Drucker). Das Druckwerk, ein Epson Model 720, haben beide Rechner gemeinsam.

Alles in allem scheint der CPD 3211 trotz seiner kleineren Tasten keine preiswertere Alternative zum CPD 3210 darzustellen. Allerdings ist mein CPD 3210 etwas jünger als mein CPD 3211, zumindest ergibt sich dies aus den Datumscodes auf den ICs und anderen Bauteilen. Dies spricht gegen eine zeitlich aufeinanderfolgende Reihe, wobei der Rechner natürlich auch jünger sein kann als seine Komponenten. Möglich wäre auch, dass Olympia beide Modelle parallel angeboten hat, vielleicht um zwei verschiedene Hersteller zu „testen“ oder um Lieferengpässe auszugleichen.

Nur der CPD 3211 taucht in der Ausgabe 1980 des Büromaschinenlexikons auf, so dass sich dort leider keine Antwort auf diese Frage findet. Und jetzt wird es noch konfuser: In der Ausgabe 1981 ist (mit identischer Beschreibung) ebenfalls ein CPD 3211 aufgeführt, allerdings mit einer Abbildung, die einen anderen Rechner zeigt, dessen Tastatur im Stil einer „richtigen“ Olympia-Tastatur entspricht. Dabei handelt sich jedoch um den Nachfolger Olympia CPD 3211 A, bei dem das A nur auf dem Typenschild steht, was den Redakteuren des BML anscheinend entgangen ist. Bis auf die Tastatur ist dieses Modell technisch identisch mit dem CPD 3211, so dass man vermuten kann, dass die kleineren Tasten bei der Kundschaft nicht gut angekommen sind.

Das Logo von CPD 3211 und CPD 3211 A ist übrigens nicht im gewohnten Orangerot gehalten, sondern im gleichen Schwarz wie der Olympia-Schriftzug, was sicher ein wenig bei den Produktionskosten gespart hat, sich aber zum Glück nicht durchgesetzt hat.

Innenleben

Das Gehäuse des CPD 3211 ist mit vier Schrauben verschlossen und hat auf der Höhe der Schiebeschalter zwei seitliche Schnappverschlüsse, die nur mit sanfter Gewalt zu lösen sind.

Das Innenleben einschließlich des Druckwerks hängt ohne Steckverbindungen untrennbar zusammen, eine Unsitte, die sich auch bei vergleichbaren und ebenfalls mit dem Epson Model 720 ausgestatteten Rechnern anderer Herstellern findet, z.B. Sharp EL-2168A und Triumph-Adler 12 XPD.

Die Platine mit der typischen Buchstabenfolge YLPRD und der Nummer 0013100 weist den CPD 3211 als ein Panasonic-Produkt aus. Das ist keine Überraschung, denn Panasonic bzw. Matsushita hat schon seit Anfang der 1970er Jahre die meisten anzeigenden Rechner für Olympia gefertigt, z.B. das Schlachtschiff CD 400 und die Design-Ikone CD 80. Mit dem CP 1202 stammt auch mindestens ein weiterer druckenden Rechner von diesem Hersteller.

Das Haupt-IC ist ein Hitachi HD38585 (wie auch im CPD 3210); der Drucker wird über drei Mitsubishi M54527P angesteuert. Die Displayeinheit vom Typ Futaba 13-BT-77 ist mit der Tastaturplatine verlötet.

Mein Exemplar ist leider defekt, weswegen die Bilder den Rechner ausnahmsweise in ausgeschaltetem Zustand zeigen. Das schuldige Bauteil ist vermutlich der Gleichrichter, der wie der Trafo nach kurzer Zeit relativ heiß wird, aber keine nennenswerte Gleichspannung liefert.

Verwandte Rechner

Anders als im CP 1202 findet sich auf den Platinen des CPD 3211 keine Modellbezeichnung eines entsprechenden Panasonic-Modells. Es gibt jedoch mindestens ein solches Modell, nämlich den JE-2820P, der auch optisch dem CPD 3211 entspricht, abgesehen von den Farben der Tastatur. Von diesem gibt es eine zehnstellige Version, den JE-1820P, der allerdings einige Unterschiede in der Belegung der Taste und der Schiebeschalter aufweist. Ein zehnstelliges Olympia-Gegenstück zum CPD 3211 ist mir dagegen nicht bekannt.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 4813, Seriennummer 2011860, Baujahr 1979, Zustand: defekt (keine Anzeige, kein Druckerreset, Trafo und Gleichrichter werden heiß)

Externe Links