Olympia CPD 5211

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Olympia CPD 5211

Der Olympia CP 5211 (84.603) ist ein zwölfstelliger druckender Tischrechner mit Digitron-Display. Meine Exemplare sind von 1977 und 1978.

Dieses Modell ist eine besser ausgestattete Version des CPD 5210. Beide wurden im Büromaschinenlexikon 1978 parallel angeboten.

Auf den ersten Blick unterscheiden sich die beiden Modelle nur darin, dass der CPD 5211 einen vierten Schiebeschalter hat und eine zusätzliche Taste [CA]. Genau genommen ist noch eine zweite Taste hinzugekommen, die den Postenzähler ausgibt ([n]), und die Zwischenergebnis-Taste (Raute) des CPD 5210 wurde dafür als Zweitbelegung auf die [#]-Taste verschoben. Der Postenzähler ist also eine hinzugekommene Funktion; außerdem kann der CPD 5211 im Gegensatz zum CPD 5210 auch aufrunden (der Rundungs-Schiebeschalter hat drei statt zwei Positionen). Eher ungewöhnlich ist, dass der Addiermschinenmodus bei jeder Festkommaposition funktioniert, denn es gibt dafür einen separaten Schalter.

Auch im Ausdruck bzw. der Darstellung gibt es einen Unterschied, denn der CPD 5211 kann Zahlen in Tausendergruppen drucken. Darüber hinaus stellt er, anders als der CPD 5210, auch in der Anzeige Tausenderkommas dar.

Doch der Rechner hat noch ein Geheimnis, das auch die [CA]-Taste erklärt. Man kommt wahrscheinlich nicht so leicht von alleine darauf, aber im Büromaschinenlexikon heißt es „Akkumulator für Produkte und Quotienten“. Doch ganz intuitiv funktioniert es leider nicht, denn man kann den Akkumulator zwar löschen, aber es gibt keine Taste, mit der man seinen Inhalt ausgeben könnte. Wahrscheinlich ist mit Akkumulator nur die automatische Konstante gemeint – diese wird nämlich beim Drücken von [CA] tatsächlich gelöscht.

Innenleben

Gehäuse und grundsätzlicher Aufbau des Rechners entsprechen dem CPD 5210. Ein auf den ersten Blick ins Auge fallender Unterschied ist das breitere Druckwerk: Während im CPD 5210 ein 49.814 sitzt, ist es im CPD 5211 ein 49.822. Er hat drei Typenscheiben mehr als der 49.814 und kann deshalb zwölfstellige Zahlen in Tausendergruppen drucken.

Die Hauptplatine ist eine andere als die im CPD 5210. Das IC ist ein Rockwell A8000CB, der Drucker wird über drei ULN2002A angesteuert – einer mehr als im CPD5210. Schließlich gibt es noch drei CD4015BE bzw. F4015PC. Jedes IC enthält zwei 4-Bit-Schieberegister, und zusammen ergibt sich daraus ein 24-Bit-Register, von denen zwei Bit nicht genutzt werden. Die übrigen 22 Bit dienen (verstärkt über die ULN2002A) der Ansteuerung des Druckers und/oder der Abfrage der mit diesem schaltungstechnisch verbundenen Schiebeschalter. Vorteil des ganzen Aufwands: Das Haupt-IC benötigt zur Ansteuerung des Druckers nicht ca. 20 Ausgänge, sondern nur zwei – Daten und Takt. Dafür scheint es vergleichsweise viele Ausgänge zum Auslesen der Tastatur zu haben.

Das IC auf der Displayplatine meines älteren CPD 5211 ist wie im CPD 5210 ein 10934CC, und die Anzeigeeinheit ist eine Futaba 13-BT-04A. Beide Displayplatinen sehen auf den ersten Blick gleich aus, aber es gibt einen kleinen Unterschied: Der CPD 5211 kann wie schon erwähnt die Tausenderkommas ansteuern, was eine zusätzliche Leiterbahn und einige damit einhergehende Unterschiede im Verlauf der anderen erfordert. Der Verbindungsstecker zur Hauptplatine entspricht von der Belegung her dem im CPD 5210. Ob die Platinen ohne Rauchentwicklung austauschbar sind, habe ich nicht probiert, aber es müsste eigentlich gehen.

In meinem neueren CPD 5211 befindet sich eine ganz andere Displayplatine mit einer etwas kleineren Anzeigeeinheit vom Typ 13-BT-54A. Diese wird vom IC (ebenfalls ein Rockwell 10934, aber mit der Gehäuseversion EC) direkt angesteuert, so dass die Platine wesentlich weniger diskrete Transistoren enthält und deswegen auch ein völlig anderes Layout hat (und sicher auch billiger in der Herstellung war). Der Verbindungsstecker ist auch hier kompatibel, denn die Hauptplatinen in beiden CPD 5211 sind praktisch gleich.

Beim Vergleich der Tastaturen fällt auf, dass die des CPD 5211 einen zweiten Stecker hat, weil die 32 Kontakte des ersten anscheinend nicht ausreichen (beim CPD 5210 sind es 27). Seltsamerweise laufen aber nur drei Adern über den Zusatzstecker, während am Hauptstecker sechs Kontakte ungenutzt sind.

Der Grund dafür ist, dass die Hauptplatine auch in einer Reihe von 14-stelligen Modellen verwendet wird, CP 1410, CP 1420, CPD 5410 und CPD 5420. Das erklärt nicht nur den zusätzlichen Stecker, sondern auch den großen unbestückten Bereich rechts vorne auf der Platine. Mit den 14 Stellen hat der Stecker jedoch nichts zu tun, sondern mit den zusätzlichen Schiebeschaltern der Modelle CP 1420 und CPD 5420.

Galerie

Eigene Exemplare

  • Inv.Nr. 4822, Seriennummer 141381, Baujahr 1977, Zustand: funktionsfähig, vergilbt
  • Inv.Nr. 5081, Seriennummer 203376, Baujahr 1978, Zustand: funktionsfähig

Externe Links