Olympia CPD 5212

Aus Rechnerwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Olympia CPD 5212

Der Olympia CPD 5212 ist ein 12-stelliger druckender Tischrechner mit Digitron-Display. Mein Exemplar ist von 1979.

Das Nachfolgemodell des Olympia CPD 5211 wurde nicht mehr von Olympia selbst gebaut, sondern in Japan von Matsushita (Panasonic), dem Hersteller, der schon seit Anfang der 1970er-Jahre die anzeigenden Olympia-Rechner gebaut hat. Entsprechend ist es technisch gesehen ein ganz gewöhnlicher japanischer Tischrechner mit einem Epson-Druckwerk (Model 350).

Gehäuse und Tastatur dagegen weisen den Rechner dagegen als typischen Olympia-Rechner aus, und der größte optische Unterschied zum Vorgänger besteht darin, dass die Druckerabdeckung (wie der Drucker selbst) wesentlich kleiner ist. Modernisiert wurde auch das Tastaturlayout: Wie die meisten modernen Tischrechner hat der CPD 5212 eine große [+]-Taste, und auch die [−]-Taste ist größer als die übrigen Tasten. Die Zahl der Speichertasten wurde dafür auf die üblichen vier reduziert.

Auch funktional hat sich ein wenig geändert. Die Vorzeichenwechseltaste ist entfallen (wohl ebenfalls zugunsten der großen [+]-Taste). Der Addiermaschinenmodus funktioniert nur noch mit zwei Nachkommastellen, und auf die „stromsparende“ Option, die Anzeige auszuschalten und nur mit dem Drucker zu arbeiten, wurde verzichtet – genutzt hat sie vermutlich ohnehin kaum jemand. Hinzugekommen ist ein Schiebeschalter für die Steuerung des Postenzählers: Man kann jetzt auswählen, ob negative Eingaben (als Korrekturen) abgezogen oder ebenfalls mitgezählt werden.

Mein Exemplar war offensichtlich in einer Mercedes-Niederlassung eingesetzt;. Der letzte Prüfstempel ist von 1993 – der Rechner war damals gerade einmal 14 Jahre alt. Den aufgeklebten Namen des Mitarbeiters habe ich aus Datenschutzgründen verpixelt, und auch die Daimler-Benz-Inventarnummer, die auf einem edlen metallenen Schild angebracht ist, habe ich verfälscht.

Innenleben

Das Gehäuse lässt sich über vier Schrauben öffnen. Beide Hälften sind über das Tastaturkabel miteinander verbunden, das leider an keiner der beiden Seiten ausgesteckt werden kann, was die Handhabung etwas erschwert. Die Tastatur lässt sich zusammen mit der Anzeigeeinheit von der Gehäuseoberschale entfernen, wofür auch die vier Schiebeschalterkappen abgezogen werden müssen.

Platine, Drucker und Trafo können vom sind mit dem Gehäuseboden verschraubt. Bis auf den Drucker hängen leider alle elektrischen Komponenten an ihren Kabeln untrennbar zusammen – ein weiteres „modernes“ Feature dieses Modells.

Das Rechen-IC ist ein Hitachi HD38546B. Drei weitere ICs vom Typ Rohm BA664 dienen als Verstärkerstufe der Ansteuerung des Druckwerks.

Verwandtschaft

Der Olympia CPD 5212 D unterscheidet sich vom CPD 5212 nur darin, dass als Druckwerk ein Epson Model 350D verbaut ist. Der Unterschied zum Model 350 besteht darin, dass deutsche Farbbandrollen (40 DIN 2103, heute DIN 32755) statt der sonst üblichen, etwas kleineren japanischen eingesetzt werden können. Im gleichen Gehäuse sitzt das Modell CP 1202, das über keine Anzeige verfügt.

Die Modellbezeichnung „CPD 5212“ gibt es bis heute; bei den Nachfolgemodellen wurde also nicht mit 5213, 5214 etc. weitergezählt. Nach den Modellen CPD 5212 S und CPD 5212 A folgte in den frühen 1990er-Jahren wieder ein Modell, das nur CPD 5212 hieß (siehe CPD 5212 (2)). Dabei wurde eine völlig neue Gehäuseform eingeführt, die optisch unverändert bis heute gebaut oder zumindest angeboten wird – für Beträge um 100 € (Stand 2023). Alle 5212-Modelle sind typische Standard-Tischrechner, vergleichbar mit den 121-PD-Modellen von Triumph-Adler.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 4836, Seriennummer 9007661, Baujahr 1979, Zustand: funktionsfähig, aber stark vergilbt, mehrere Aufkleber, Rollenhalter gebrochen