Privileg 1203 PM

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Privileg 1203 PM

Der Privileg 1203 PM ist ein 12-stelliger druckender Tischrechner ohne Anzeige. Mein Exemplar ist laut den IC-Datumscodes von 1976. Ein Quelle-Katalog, in dem dieser Rechner aufgeführt ist, ist mir nicht bekannt.

Zum Funktionsumfang des Rechners gehört ein Grand-Total-Speicher, in dem die Endergebnisse einzelner Rechnungen aufsummiert werden. Für einen Rechner dieser Klasse übliche Ausstattungsmerkmale sind die Schiebeschalter zum Rechnen mit Konstanten und zur kaufmännischen Rundung. Insgesamt ist mir die Bedienung des Rechners recht fremdartig und ungewohnt vorgekommen, und ich habe auch noch nicht alle seine Geheimnisse ergründet.

Drei rote LED zeigen an, ob der Rechner eingeschaltet ist, ob der GT-Speicher einen Inhalt hat und ob ein Überlauf aufgetreten ist. Üblicherweise findet man für diese Anzeigen verschiedenfarbige Lämpchen!

Eine lästige Eigenart des 1203 PM ist die Abschaltung der Drucktrommel schon nach sehr kurzer Zeit. Der Drucker läuft los, sobald man irgendeine Taste betätigt, aber das Betätigen weiterer Tasten hat keinen Einfluss mehr auf die Zeitschaltung. In der Praxis bedeutet dies, dass der Drucker bei der ersten Stelle einer zwölfstelligen Zahl anläuft, aber schon wieder stehenbleibt, bevor man die letzte Stelle eingetippt hat. Beim Drücken von [+=] läuft er dann wieder an.

Innenleben

Der innere Aufbau des Rechners entspricht dem üblichen Standard. Hauptplatine und Tastatur sind über zwei relativ lange, dafür aber nicht aussteckbare Flachbandkabel verbunden. Drucker und Trafo können dagegen über Stecker von der Platine getrennt werden.

Die Hauptplatine ist verglichen mit dem Rest auffällig klein. Das Rechen-IC ist ein Hitachi HD3690; zwei Sanyo B1287 dienen zur Ansteuerung des Druckwerks, ein Citizen CP 320. Abgesehen vom weitgehend baugleichen Royal RCP 1208 findet sich dieses Druckwerk derzeit in keinem weiteren Rechner in meiner doch schon recht großen Sammlung.

Die Hauptplatine trägt die Nummer P470502, die Tastaturplatine die Nummer P470501.

Verwandtschaft

Im Moment ist mir noch unklar, wer den 1203 PM hergestellt hat. Aus einigen Details geht jedoch hervor, dass die etwas jüngeren Facit-Modelle 2251 und 2253 (und möglicherweise weitere) vom gleichen Hersteller stammen. Der Facit 2253 hat wie der Privileg Platinennummern, die auf 501 und 502 enden. Beim Facit 2251 ist das nicht der Fall, doch abgesehen von der Gehäuseform spricht auch die Beschriftung „SDP-394HB“ auf der Tastaturplatine, die sich zusätzlich zur Nummer auch beim 2253 findet, für eine gemeinsame Herkunft. Zudem ist er wie der 1203 PM mit einem Citizen-Druckwerk ausgestattet. Eine weitere Gemeinsamkeit der drei Rechner ist, dass die Schiebeschalter in zwei verschiedenen Bauformen ausgeführt sind.

Es gibt im Design, Tastaturlayout und Aufbau erhebliche Unterschiede zwischen dem 1203 PM und dem vermutlich nur wenig später erschienenen Privileg 1202 PM, so dass wohl auch der Hersteller ein anderer ist. Technisch oder äußerlich mit dem 1203 PM verwandte Rechner von Privileg sind mir nicht bekannt, allerdings gibt es den Royal RCP 1208, der auf den ersten Blick fast gleich aussieht und auch die gleichen Platinen enthält, allerdings eine leicht abweichende Form der Gehäuseoberschale hat. Die Tastatur ist, auch farblich, die gleiche wie beim 1203 PM.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 2406, Seriennummer 0408, Baujahr 1976, Zustand: funktionsfähig