Rockwell 470P/D

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Rockwell 470P/D

Der Rockwell 470P/D ist ein zwölfstelliger druckender Tischrechner mit Digitron-Display. Mein Exemplar ist von 1976.

Dieses Modell fällt in die Kategorie der Standard-Tischrechner und gehört zu den für ihre Zeit sehr gut ausgestatteten druckenden Tischrechnern. Neben den üblichen Funktionen gibt es einen Speicher, der sich über sechs Tasten bedienen lässt. Die Speichertasten [=+] und [=−] sind eine Kombination von [=] und [M+] bzw. [M−]. Die Eingabefolge [3][×][6][M+] addiert 6 zum Speicher, während [3][×][6][M+=] das Ergebnis 18 addiert. Letzteres entspricht rechnerisch der Eingabe [3][×][6][=][M+], geht aber nicht nur schneller, sondern erzeugt auch einen etwas knapperen Ausdruck.

Zu weiteren Funktionsumfang gehören ein Postenzähler, Grand-Total-Speicher, sechs Festkommapositionen (0,1,2,3,4,6), Fließkommamodus, Addiermaschinenmodus, optionale 5/4-Rundung, eine Korrekturtaste für einzelne Ziffern und Registertausch. Die Taste für letzteres ist unüblicherweise nicht mit einer kryptischen Abkürzung beschriftet, sondern mit „EXCHANGE“.

Innenleben

Gehäuse und mechanischer Aufbau des 470P/D entsprechen dem „kleineren“ Modell 222P. Ein kleiner Unterschied ist ein transparenter Aufsatz auf dem Druckwerk, der die sonst beim Epson Model 310 vorhandene metallene Abreißkante ersetzt. Dadurch kommt das Papier etwas aufrechter heraus und kann leichter gelesen werden.

Hinzugekommen ist natürlich die Displayeinheit, die direkt auf eine kleine Platine gelötet ist, die wiederum auf zwei Metallstützen steht und über ein Flachbandkabel mit der Hauptplatine verbunden ist. Die Aufschrift auf der Displayplatine zeigt, dass diese ursprünglich für den 242P/D entwickelt worden ist.

Das Haupt-IC ist nicht von Rockwell, sondern ein NEC D1201 C. Es hat wie die meisten Rockwell-ICs 42 Beinchen, die aber nicht versetzt angeordnet sind, weswegen das IC vergleichsweise groß ist. Außerdem befinden sich sechs weitere ICs auf der Platine, drei Rohm BA612 zur Ansteuerung des Druckwerks, zwei Toshiba TM4358P zur Ansteuerung der Anzeige und ein Hitachi HD32639P, dessen Zweck ich noch nicht herausgefunden habe.

Verwandtschaft

Trotz der für seine Zeit überdurchschnittlichen Ausstattung war der 470P/D nicht das Topmodell: Der im gleichen Gehäuse sitzende 475P/D ist bei sonst gleichem Funktionsumfang zusätzlich noch programmierbar. Ich vermute, dass dies auf eine ähnliche einfache Weise gelöst ist wie beim MBO TRS 1300 P, der auf einem NEC D1200C basiert, einem vermutlich mit dem D1201C verwandten IC. Auch der 475P/D enthält einen D1201C, so dass auch im 470P/D eine Programmierbarkeit versteckt ist. Allerdings enthält der 475P/D eine andere Platine und einige ICs mehr, so dass der Unterschied nicht nur in ein paar fehlenden Tasten besteht.

Neben dem 475P/D sitzen auch etliche nicht druckende Modelle im gleichen Gehäuse: 405P, 415P, 420P, 425P, 455P und möglicherweise weitere. Vom Funktionsumfang her scheint der 455P dem 475P/D am nächsten zu kommen, wobei ihm allerdings die vier „üblichen“ Speichertasten fehlen und nur [=+] und [=−] vorhanden sind. Wie der Speicherinhalt bei diesem Modell abgerufen wird, weiß ich nicht.

In einer farblich „invertierten“ Version des Gehäuses sitzen einige weitere Modelle, deren Nummer jeweils mit 2 beginnt, neben den bereits erwähnten Modellen 222P und 242P/D auch der 212P. 212P und 222P deuten auf eine parallel angebotene preiswertere Modellreihe hin, aber der 242P/D ist kaum schlechter ausgestattet als der 470P/D und kann im Gegensatz zu diesem sogar Wurzeln ziehen. Soweit mir bekannt, ist er auch das einzige der vielen genannten Modelle, das vom Hersteller Omron unter eigenem Namen angeboten worden ist.

Ein weiterer Verwandter des 470P/D ist der ebenfalls von Omron gebaute Royal 400PD. Beide basieren auf den gleichen ICs, haben aber unterschiedliche Platinen. Dabei fehlt dem 400PD seltsamerweise das sechste Hilfs-IC, das HD32639P. Am leicht abweichenden Funktionsumfang kann es nicht liegen, denn der Royal ist eher noch besser ausgestattet als der Rockwell. Liegt es vielleicht daran, dass die Platine des 470P/D auch im programmierbaren 475P/D steckt? Hier ist noch etwas Forschungsarbeit notwendig! Der 400PD beweist übrigens, dass auch der 470P/D Wurzeln ziehen könnte, wenn man ihm die entsprechende Taste gegönnt hätte.

Weitere auf dem NEC D1201C basierende Rechner sind Brother 122PDR, Ibico 1216, General 2106 P sowie Toshiba BC-1266P und BC-1267PV.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 3133, Seriennummer 862213 N, Baujahr 1976, Zustand: funktionsfähig

Externe Links