SERD LC-125

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SERD LC-125

Der SERD LC-125 ist ein 12-stelliger anzeigender Tischrechner mit Digitron-Display. Mein Exemplar ist von 1979.

Bemerkenswert an dem Rechner ist seine Gestaltung, die in Form und Farbe offensichtlich an Canon angelehnt ist, insbesondere an das Modell Canola L1214 (siehe externe Links). Neben einigen Tasten, die etwas anders belegt sind, ist der größte optische Unterschied, dass beim LC-125 die Schiebeschalter auf einer schwarzen Blende angeordnet sind. Auch die Form bzw. Bauart der Schiebeschalter sowie des Netzschalters weichen ab. Der LC-125 ist höchstwahrscheinlich kein unter der Marke SERD vertriebener Canon-Rechner, aber es ist schwer vorstellbar, dass dieses Modell ohne die Genehmigung von Canon entstanden ist.

Der Funktionsumfang des Rechners umfasst neben den Grundrechenarten auch Quadratwurzel, Prozentautomatik, Registertausch (die [RV]-Taste), konstante Faktoren und Divisoren, 5/4-Rundung, sowie einen Speicher mit Aufsummierautomatik. Es stehen ein Fließkommamodus, die Festkommamodi 0, 2, 4 und 6 sowie ein Addiermaschinenmodus ($) zur Verfügung. Zusätzlich zu den üblichen [C]- und [CE]-Tasten gbt es eine [CA]-Taste, die auch den Speicher löscht.

Die Stromversorgung erfolgt wahlweise über vier AA-Batterien oder ein externes Netzteil. Bei meinem Exemplar war ein Friwo-Netzteil vom Typ FW 3003 dabei, das mit einem SERD-Aufdruck versehen ist, also wahrscheinlich das „offizielle“ Netzteil für dieses Modell ist. Die Leistungsdaten sind 6,1 V und 180 mA. Der Pluspol ist außen am Stecker.

Innenleben

Das Gehäuse wird von zwei Schrauben und drei Kunststoffnasen an der Vorderkante zusammengehalten und lässt sich leicht öffnen, wenn die obere Hälfte nach dem Lösen der Schrauben leicht nach vorne geschoben wird. Die Tastatur bildet mit der Gehäuseoberseite eine Einheit, und beide Rechnerhälften sind über zwei relativ schmale Flachbandkabel miteinander verbunden. Die Platine ist mit zwei Schrauben am Gehäuseboden befestigt, aber weil keines der Kabel aussteckbar ist, hängen alle technischen Komponenten untrennbar zusammen, über die Batteriekontakte auch der Gehäuseboden.

Das Rechnerinnere und auch die Platine wirken relativ leer und aufgeräumt. Die Anzeigeeinheit ist auf einer fast senkrecht anzeigenden Platine montiert, die auf der Rückseite mit LC-125 und der Nummer 32-1250-2 beschriftet ist. Auch auf der Rückseite der Hauptplatine steht LC-125 sowie die Nummer 32-1251-3. Auf der Tastaturplatine steht nur die Nummer 32-1253-5. Ein direkter Hinweis auf den taiwanesischen Hersteller des Rechner ist nicht vorhanden, so dass diese Frage vorerst offen bleiben muss.

Das IC ist ein Texas Instruments TMS1273NL mit dem Datumscode 7901 – es ist meiner Sammlung der jüngste Rechner mit diesem IC. Ungewöhnlich ist ein quer über den Baustein gelöteter Kondensator, der zwei der Anschlussbeinchen verbindet.

Am Gehäuseboden befinden sich Metallbuchsen zur Aufnahme eines Netztrafos, und auch die Form der Gehäuseöffnung für den Anschlusstecker lässt vermuten, dass es ein ähnliches Modell für Netzbetrieb gibt.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 162, Seriennummer 90310275, Baujahr 1979, Zustand: funktionsfähig

Externe Links