Schubert DRV

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Schubert DRV

Die Schubert DRV ist eine mechanische Vierspeziesmaschine mit einer Kapazität von 10 x 8 x 13 Stellen (Eingabewerk/Zählwerk/Resultatwerk). Das Rechenwerk basiert auf Sprossenrädern. Die DRV wurde spätestens ab der Ausgabe 1958/59 des Büromaschinenlexikons bis zur Ausgabe 1974 angeboten. Der Preis ist zunächst von 559 DM auf 660 DM angestiegen, 1974 waren es dann plötzlich nur noch 205 DM.

Die DRV hat, anders als z.B. die von der Kapazität her vergleichbare Facit C1-13, Eingabeschieber statt einer Tastatur, was die Mechanik der Maschine vereinfacht, die Bedienung aber etwas umständlicher macht, wobei das sicher auch Übungssache ist. Ein Vorteil der Schieber ist, dass man bei der Addition mehrerer Zahlen das Eingabewerk nicht vor jeder Eingabe löschen muss, sondern jeden neuen Summanden direkt „hinschieben“ kann. Dies ist insbesondere bei Summanden ein Vorteil, die in vielen Stellen gleich oder ähnlich sind. Und daraus ergibt sich ein entscheidender Vorteil der Einstellschieber gegenüber der Tastatur: Mit der DRV und ähnlichen Maschinen (z.B. Brunsviga 13 RM, Walther WSR 160) kann man mit Hilfe des Toepler-Verfahrens Quadratwurzeln ziehen! Mit Rechenmaschinen mit Zehnertastatur ist dies unmöglich.

Neben den vier Grundrechenarten verfügt die Maschine über eine Rückübertragung vom Resultatwerk ins Eingabewerk, so dass man mit dem Ergebnis einer Rechnung direkt weiterrechnen kann. Schön gelöst ist auch, dass man Zähl- und Resultatwerk mit einer Hebelbewegung gemeinsam löschen kann. Die Verschiebung des Wagens kann sowohl vorne an der Maschine als auch über einen Hebel unterhalb der Kurbel erfolgen. Letzterer Hebel scheint der einzige wesentliche Unterschied zwischen der DRV und dem ansonsten sehr ähnlichen Vorgängermodell DR zu sein.

Die DRV ist relativ kompakt, wiegt allerdings ca. 5,5 kg. Trotzdem muss man sie beim Kurbeln manchmal festhalten, was wahrscheinlich daran liegt, dass die Gummifüße nicht mehr so griffig sind wie sie vor 50 oder 60 Jahren einmal waren. Zudem sind die Ziffernscheiben des Einstellkontrollwerks bei meinem Exemplar relativ schwergängig, und ich vermute, dass die Maschine im Ursprungszustand leichtgängiger war.

Gebaut wurde dieses Modell je nach Quelle von 1952 oder 1953 bis 1974 oder 1975 als Nachfolgemodell der bereits erwähnten DR. Während die DR schwarz war, hat es von der DRV mindestens drei Farbvarianten gegeben, von denen die grüne mit hellen Hebelgriffen vermutlich die älteste ist. Die beiden neueren Varianten haben hellere Grüntöne und grüne Hebelgriffe (siehe externe Links). Ein weiterer Unterschied ist die Anzeige des Zählwerkumschalters (+/-), die bei der älteren Version (wie schon bei der DR) als kleines Fenster im Gehäuse realisiert ist, während bei den neueren Varianten einfach nur + und - ins Gehäuse geprägt ist, was vermutlich in der Herstellung billiger war. Von wann bis wann welche Variante gebaut wurde, ist mir nicht bekannt, deswegen kann ich auch das Baujahr meines Exemplars nur grob schätzen.

Ähnliche Modelle

Abgesehen vom sehr ähnlichen Vorgängermodell DR gibt es noch die CRV, die der DRV sehr ähnlich sieht, aber bei gleichen äußeren Abmessungen einer Kapazität von nur 6 x 6 x 11 Stellen aufweist. Der Funktionsumfang beider Modelle scheint identisch zu sein.

Die DRV wurde in Großbritannien als „ADM Teacher“ vertrieben.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 363, Seriennummer 75C127, Baujahr unbekannt (1950er Jahre), Zustand: funktionsfähig

Externe Links