Triumph-Adler 60

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Adler 60

Der Triumph-Adler 60 (EC60) ist ein sechsstelliger Taschen- bzw. Handrechner mit Digitron-Display aus dem Jahr 1973.

Dieses Modell war auf einen niedrigen Preis optimiert, denn es gab damals schon deutlich kleinere und besser ausgestattete Taschenrechner, z.B. den Triumph-Adler 81. Im Büromaschinenlexikon 1974 war der TA 60 für 198 DM zzgl. MWSt. aufgeführt, während der TA 81 mit 398 DM noch das Doppelte gekostet hat.

Der Funktionsumfang des TA 60 ist minimal; lediglich die Grundrechenarten stehen zur Verfügung, wobei die Eingabe im Addiermaschinenmodus erfolgt, also mit [+=] und [−=]-Tasten. Der TA 60 ist ein „echter“ sechsstelliger Rechner, d.h. er arbeitet auch intern nicht mit mehr Stellen, anders als z.B. der Sharp EL-122. Im Büromaschinenlexikon ist zwar von 6/12-stelliger Kapazität die Rede, aber dies ist wohl ein Irrtum.

Die Anzeige hat keine eigenen Elemente für Fehleranzeige und Minuszeichen. Letzteres wird in der rechten Anzeigestelle dargestellt, was bedeutet, dass es bei sechsstelligen negativen Zahlen verschwindet. Bei einer Division durch null wird die Anzeige völlig dunkel, und bei einem Überlauf wird der höherwertige Teil der Zahl angezeigt, und der Rechner ist bis auf die [C]-Taste blockiert.

Die Stromversorgung erfolgt über vier AA-Batterien, die in einem ungewöhnlichen „doppelstöckigen“ Batteriehalter untergebracht sind, der vollständig aus dem Rechner herausgezogen werden kann. Außerdem kann ein externes Netzteil angeschlossen werden. Als mögliche Typen sind die Modelle AD 10, 11, 12, 13 und 14 angegeben, auf meinem etwas neueren Adler 60 zusätzlich noch die Modelle AD 15 und 16. Diese Anzahl der Netzteil-Typen ist erstaunlich, denn sie liegt weit über der Zahl von Taschenrechnermodellen, die Triumph-Adler damals im Angebot hatte!

Von einem Akku-Pack ist auf dem Typenschild nicht die Rede, obwohl die Konstruktion des Batteriefachs sich für eine solche Alternative anbieten würde.

Innenleben

Ungewöhnlich für die damalige Zeit ist, dass das Gehäuse nicht von Schrauben zusammengehalten wird. Stattdessen gibt es an beiden Längsseiten einige Kunststoffnasen, die aber relativ leicht und ohne Angst vor Beschädigungen überwunden werden können, wenn man das Batteriefach herausgenommen hat und die entstandene Öffnung als Ansatzpunkt nimmt.

Auch das Rechnerinnere ist leicht zu zerlegen. Die Hauptplatine, auf der auch die einteilige Anzeigeeinheit befestigt ist, wird im Wesentlichen von einem Stecker gehalten, der die Verbindung zur Tastatur darstellt. Zwischen Anzeigeröhre und Batteriefach befindet sich ein senkrechtes Stück Platinenmaterial als Trennwand, das in Nuten im Gehäuse eingreift und damit für eine definierte Position der Platine sorgt.

Es gibt mindestens zwei Versionen der Hauptplatine. Die ältere Platine trägt auf der Rückseite die Nummer 60-34403C, die jüngere die Nummer 60-344322A. Für den Omron 60 gibt es mindestens eine weitere Version, die es zumindest theoretisch auch im TA 60 geben könnte.

Alle Versionen basieren auf dem gleichen IC, einem Omron (Hitachi) HD32163P, jedoch hat mein etwas älterer Triumph 60 zwei weitere ICs, ein Toshiba TM4352P und ein TM4358P, während der neuere Adler 60 nur das TM4352P hat und auch einige Transistoren weniger. Seltsamerweise sind alle wesentlichen Komponenten gleich, so dass man sich fragt, warum man plötzlich auf das zweite IC verzichten konnte.

Verwandtschaft

Der TA 60 wurde von Omron gebaut; das entsprechende Modell des Herstellers ist der bereits erwähnte Omron 60. Weitere OEM-Versionen des Omron 60 sind der Citizen Six und der Miida 606. Jedes dieser Modelle hat eine eigene Gehäuseform, aber die Tastaturen sind bis auf die Farben gleich.

Galerie

Eigene Exemplare

  • Inv.-Nr. 1958, Seriennummer 65000419, „Triumph“, Baujahr 1973, Zustand: funktionsfähig, Tasten etwas hakelig
  • Inv.-Nr. 1959, Seriennummer 65046364, „Adler“, Baujahr 1973, Zustand: funktionsfähig

Externe Links