Triumph-Adler 804

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Triumph 804

Der Triumph-Adler 804 (EC1) ist achtstelliger ein anzeigender Tischrechner mit VF-Display. Meine Exemplare sind von 1972 und 1973.

Der 804 ist der Nachfolger des 800 und unterscheidet sich von diesem durch eine einrastende [K]-Taste, die das Rechen mit konstanten Faktoren ermöglicht. Die doppelt hohe [CA]-Taste des Vorgängermodells wurde dafür verkleinert, ansonsten ist die Tastatur gleich geblieben. Das Gehäuse ist sehr ähnlich, einschließlich der Anordnung des Netzschalters auf der Oberseite, unterscheidet sich aber in designerischen Details.

Ungewöhnlich ist die Darstellung der Zahlen von links nach rechts in der Anzeige; eine einstellige Zahl steht also ganz links. Diese Eigenart teilt sich der 804 mit vielen seiner Verwandten bzw. Nachfolgemodelle. Der direkte Nachfolger ist der 1973 erschienene 805, der sich bei gleicher Tastatur im Gehäusedesign und im Innenleben unterscheidet.

Innenleben

Der Rechner läßt sich durch das Abnehmen der Unterseite leicht öffnen; alle Komponenten sind an der Gehäuseoberschale befestigt.

Die Hauptplatine ist mit zwei Schrauben an einem Metallhalter befestigt, der auch die Displayeinheit fixiert, und wird an de Vorderkante über zwei Gummiklötze zwischen Tastaturplatine und Gehäuseboden gehalten. Zum Herausnehmen der Platine müssen vier Stecker gelöst werden, einer zur Tastatur, zwei zur Displayeinheit und einer zum Netztrafo. Die von HEC gebaute Tastatureinheit, die Displayhalterung und die Netzteileinheit sind separat mit der Gehäuseoberschale verschraubt.

Die Platine trägt die Aufschrift "800K", was verrät, dass der Triumph-Adler 804 dem Omron 800K entspricht. Das Layout unterscheidet sich nur wenig von dessen Vorgänger Omron 800-2, allerdings stammen die drei Haupt-ICs jetzt von Hitachi (HD32104, HD32105 und HD32106) und sitzen in unscheinbaren schwarzen Kunststoffgehäusen. Die drei Treiber-ICs für die Anzeige sind weiterhin Toshiba TM4352P, und auch Displayeinheit selbst ist gleich geblieben (ISE DP82A). Deren Gehäuse besteht, anders als gewohnt, nicht aus Glas, sondern aus Metall mit einer Glasscheibe auf der Vorderseite. Ebenfalls ungewöhnlich ist die Überlaufanzeige in Form einer 108.

Die Tastatur unterscheidet sich von der des Omron 800K, was sich auch in einer eigenen Platine äußert. Sie ist mit "TAV-804K-18" beschriftet.

Bei drei meiner vier Exemplare sind die einrastenden [K]-Tasten defekt, d.h. sie rasten nicht mehr ein. Im Artikel zum 1214 gehe ich auf das Problem genauer ein.

Verwandtschaft

Neben den erwähnten Omron-Modellen gehören auch die Modelle 804 AD, 814, 814 AD, 1204 und 1214 zu den Verwandten des 804. Die AD-Modelle verfügen laut Büromaschinenlexikon über einen eingebauten Akku mit Ladegerät, wobei mir die technischen Details mangels eigener Exemplare nicht bekannt sind. Im hinteren Bereich des Gehäuses wäre aber noch Platz für einen Akku.

Der 814 (AD) und die 12-stelligen Modelle sitzen zwar im gleichen Gehäuse, unterscheiden sich aber technisch erheblich vom 804. Der 814 ist also trotz seiner Typenbezeichnung EC1M nicht einfach ein 804 mit Speicher, sondern eine abgespeckte Variante des 1214.

Das gilt entsprechend auch für das Nachfolgemodell 805, so dass die achtstelligen Modelle ohne Speicher ausgehend von ihrem Urahn Omron 800 über den Triumph-Adler 800, den Omron 800-2, den Omron 800K bzw. Triumph-Adler 804 und schließlich Triumph-Adler 805, 806 und 807 eine technisch eigenständige Reihe bilden. In diese Reihe gehören auch der Miida MC 800, der Commodore C108 und der Citizen Eight, die jeweils Varianten des Omron 800 sind, der Miida MC 840, der dem Omron 800K bzw. Triumph-Adler 804 entspricht, sowie wahrscheinlich weitere von Omron gebauten OEM-Modelle.

Galerie

Eigene Exemplare

  • Inv.Nr. 4056, "Triumph", Seriennummer 638201, Baujahr 1972, Zustand: funktionsfähig
  • Inv.Nr. 4014, "Triumph", Seriennummer 661928, Baujahr 1973, Zustand: funktionsfähig
  • Inv.Nr. 4009, "Adler", Seriennummer 692177, Baujahr 1973, Zustand: funktionsfähig
  • Inv.Nr. 4099, "Triumph", Seriennummer 708114, Baujahr 1973, Zustand: ?

Externe Links