AEG Olympia LCD 612 Solar

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AEG Olympia LCD 612 Solar

Der AEG Olympia LCD 612 Solar ist ein 12-stelliger anzeigender Tischrechner mit LC-Display aus der Zeit um 1990.

Es ist denkbar, dass es den Rechner auch als Olympia gibt (also ohne AEG). Das Vorgängermodell LCD 612 war mindestens bis 1986 im Angebot, und der Nachfolger LCD 612 Solar T ist spätestens 1994 erschienen. Sowohl vor als auch nach der AEG-Olympia-Zeit wäre also etwas Raum für eine reine Olympia-Variante des LCD 612 Solar. Einen Beweis für die Existenz einer solchen habe ich aber bisher nicht gefunden.

Gegenüber dem Vorgängermodell LCD 612 ist das Gehäuse des LCD 612 solar im Großen und Ganzen unverändert geblieben, aber es gibt natürlich Detailunterschiede, z.B. wegen der geänderten Schalter- und Tastenanordnung sowie der Solarzelle. Letztere befindet sich auf der abgeschrägten Rückseite des Rechners, ähnlich wie beim Triumph-Adler L 1210 solar, dem der Olympia auch in der Größe und im grundsätzlichen Aufbau sehr ähnlich ist.

Der Funktionsumfang wurde gegenüber dem Vorgänger verändert. Es gibt jetzt einen GT-Speicher, der unabhängig vom anderen Speicher arbeitet; was auch an der Beschriftung des entsprechenden Schiebeschalters erkennbar ist. Die [CM]-Taste wurde durch die [RC GT]-Taste ersetzt, und die [RM]-Taste durch eine [RC M]-Taste. Beide Tasten rufen bei einem Drücken den jeweiligen Speicherinhalt auf, beim zweiten Drücken wird dieser gelöscht.

Auch die Anordnung der übrigen Funktionstasten weicht vom Vorgänger ab. Eine Korrekturtaste ist hinzugekommen, und die Wurzel-, Vorzeichenwechsel- und Clear-Tasten haben ihre Position verändert. Da der Ein-/Ausschalter entfallen ist, dient die [C/CE]-Taste jetzt zusätzlich als Einschalttaste. Ausschalten kann man den Rechner übrigens nicht, und wenn er auf Batterien läuft, muss man sich auf die Auto-Off-Funktion verlassen.

Apropos Batterien: Der Rechner benötigt, anders als der erwähnte TA L 1210 Solar, zwei AA-Zellen. Das erscheint viel für einen Rechner, der eigentlich auch sehr gut ohne Batterien läuft, könnte aber einfach nur ein Erbe des solarzellenlosen Vorgängermodells sein. Dass die Batterien selten gebraucht werden, zeigt sich darin, dass in meinem 2014 erstandenen Exemplar immer noch die originalen, aus Japan stammenden Batterien enthalten waren, glücklicherweise ohne Anzeichen eines Auslaufens. Der Rechner enthält keinen Hinweis auf sein Baujahr, aber eine Prägung auf diesen Batterien deutet auf 1990 hin.

Obwohl es einen Trend hin zu immer größeren Anzeigen gibt, sind die Zahlen im LCD 612 Solar weniger hoch als im Vorgängermodell. Dafür hat darüber eine kleine GT-Anzeige Platz gefunden.

Innenleben

Das Innenleben des Rechners ist schwer zu ergründen. Der Gehäuseboden läßt sich zwar leicht entfernen, aber die Hauptplatine, die zugleich die Tastaturplatine ist, ist nicht festgeschraubt, sondern über Kunststoffzapfen mit der Gehäuseoberschale verschmolzen bzw. vernietet, so dass sie nicht abgenommen werden kann. Das ist ärgerlich, weil zwei meiner drei Exemplare unter einer weitgehenden Funktionsunfähigkeit der Tastatur leiden. Diese war auch schon beim Vorgängermodell ein schwacher Punkt.

Man kann wohl davon ausgehen, dass sich die Unterschiede zum (zerlegbaren!) LCD 612 in Grenzen halten. Von hinten sieht die Platine fast gleich aus, ist aber nicht identisch, schon wegen der geänderten Tastenanordnung. Das Rechen-IC liegt unter dem größten der runden Löcher im rechten oberen Teil der Platine (bezogen auf das Bild).

Galerie

Eigene Exemplare

  • Inv.-Nr. 5043, Seriennummer 143184, Zustand: Tastatur defekt
  • Inv.-Nr. 5011, Seriennummer 155634, Zustand: Tastatur defekt
  • Inv.-Nr. 5097, Seriennummer 202017, Baujahr 1990, Zustand: funktionsfähig