Facit 2253: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Facit 2253''' ist ein 12-stelliger druckender Taschenrechner mit Digitron-Display. Meine beiden Exemplare sind von 1979.
  
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Dieses Modell gehört nicht nur für seine Zeit zu den gehoben ausgestatteten Tischrechnern. Neben der üblichen Prozentautomatik gibt es vier weitere Prozentrechentasten, die im einer kleinen Gruppe rechts oben auf der Tastatur angeordnet sind. Speicher, GT-Speicher, Postenzähler, Vorzeichenwechsel und [[Registertausch]] gehören ebenfalls zum Funktionsumfang.
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Einige Funktionen gehen über das Übliche hinaus. Über die [M↔]-Taste kann ein zweiter Speicher bedient werden, mit der eine Zahl einfach gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden kann. Mit Hilfe des KΣ-Schiebeschalters können Summen von Produkten und Quotienten in Verbindung mit konstanten Faktoren und Divisoren berechnet werden, ohne dass dazu der Speicher benötigt wird.
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Anders als bei Rechnern dieser Kategorie üblich, kann nicht nur das Druckwerk abgeschaltet werden, sondern auch das Display. Welchen Vorteil das Abschalten der Anzeige haben soll, hat sich mir allerdings noch nicht erschlossen. Die geringe Ersparnis beim Energieverbrauch dürfte 1979 jedenfalls noch keine Rolle gespielt haben.
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Das Gehäuse ist über vier Schrauben auf der Unterseite verschlossen und kann problemlos geöffnet werden. Vorher sollte man die drei Schiebeschalterkappen abziehen, denn die Tastatur ist nicht weiter mit dem Gehäuseoberteil verbunden, sondern hängt über ein nicht absteckbares Flachbandkabel an der Hauptplatine. Insgesamt bietet der Aufbau des Rechners keine Überraschungen; ein ungewöhnliches Detail ist jedoch die Auswahl der Netzspannung über zwei verschiedene Sicherungshalter.
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Das IC ist ein NEC D1251G. Drei weitere ICs vom Typ Mitsubishi M54531P dienen der Ansteuerung des Druckwerks, einem [[Epson Model 360]]. Es ruht federnd auf Kunststoffzungen, die Teil des Gehäusebodens sind (auf dem Bild der Unterseite gut zu erkennen).
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Die Hauptplatine trägt die Nummer 1170501, die Tastaturplatine die Nummer 1170502.
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Der 2223 ist das Top-Modell einer Familie von im Design sehr ähnlichen Rechnern verschiedener Größe und Ausstattung, die anders als die früheren Facit-Rechner nicht von Sharp gebaut wurden, sondern von einem anderen Hersteller, den ich noch nicht herausgefunden habe. In diese Familie gehören neben dem 2253 unter anderem die Modelle [[Facit 2201|2201]] und [[Facit 2202|2202]] (beide ohne Anzeige) sowie die Modelle [[Facit 2251|2251]], [[Facit 2252|2252]], [[Facit 2255|2255]] und [[Facit 2257|2257]].
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Wer diese Rechner hergestellt hat, habe ich noch nicht herausgefunden. Sicher ist jedoch, dass der [[Privileg 1203 PM]] vom gleichen Hersteller stammt, obwohl man es ihm von außen nicht ansieht. Ein verräterisches Merkmal ist die Beschriftung der Platinen, deren Nummern ebenfalls auf 501 und 502 enden.  
  
 
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Datei:Facit 2253 Platine.jpg|Die Hauptplatine
 
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* Inv.Nr. 2105, Seriennummer 002 0067, Baujahr 1979, Zustand: funktionsfähig  
 
* Inv.Nr. 2105, Seriennummer 002 0067, Baujahr 1979, Zustand: funktionsfähig  
 
* Inv.Nr. 2118, Seriennummer 007 1293, Baujahr 1979, Zustand: funktionsfähig, mit Handbuch
 
* Inv.Nr. 2118, Seriennummer 007 1293, Baujahr 1979, Zustand: funktionsfähig, mit Handbuch
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== Externe Links ==
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* [http://www.rathlev-home.de/museum/rechenmaschinen/e-andere.html#Facit Ein Facit 2253 auf www.rathlev-home.de]
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[[Kategorie:Druckender Tischrechner mit Anzeige]]
 
[[Kategorie:Druckender Tischrechner mit Anzeige]]
 
[[Kategorie:Facit|2253]]
 
[[Kategorie:Facit|2253]]
[[Kategorie:Nur Bild]]
 

Version vom 04:18, 5. Mär 2017

Facit 2253

Der Facit 2253 ist ein 12-stelliger druckender Taschenrechner mit Digitron-Display. Meine beiden Exemplare sind von 1979.

Dieses Modell gehört nicht nur für seine Zeit zu den gehoben ausgestatteten Tischrechnern. Neben der üblichen Prozentautomatik gibt es vier weitere Prozentrechentasten, die im einer kleinen Gruppe rechts oben auf der Tastatur angeordnet sind. Speicher, GT-Speicher, Postenzähler, Vorzeichenwechsel und Registertausch gehören ebenfalls zum Funktionsumfang.

Einige Funktionen gehen über das Übliche hinaus. Über die [M↔]-Taste kann ein zweiter Speicher bedient werden, mit der eine Zahl einfach gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden kann. Mit Hilfe des KΣ-Schiebeschalters können Summen von Produkten und Quotienten in Verbindung mit konstanten Faktoren und Divisoren berechnet werden, ohne dass dazu der Speicher benötigt wird.

Anders als bei Rechnern dieser Kategorie üblich, kann nicht nur das Druckwerk abgeschaltet werden, sondern auch das Display. Welchen Vorteil das Abschalten der Anzeige haben soll, hat sich mir allerdings noch nicht erschlossen. Die geringe Ersparnis beim Energieverbrauch dürfte 1979 jedenfalls noch keine Rolle gespielt haben.

Als störend empfinde ich, dass der Drucker, auch wenn er nicht zugeschaltet ist, einen Reset macht, wenn man die [C]-Taste drückt. Dabei wird „0.C“ gedruckt und ein Zeilenvorschub gemacht. Mit Papier ist das Verschwendung, und ohne Papier wird ins Leere gedruckt – abgesehen davon, dass es auch akustisch stört.

Innenleben

Das Gehäuse ist über vier Schrauben auf der Unterseite verschlossen und kann problemlos geöffnet werden. Vorher sollte man die drei Schiebeschalterkappen abziehen, denn die Tastatur ist nicht weiter mit dem Gehäuseoberteil verbunden, sondern hängt über ein nicht absteckbares Flachbandkabel an der Hauptplatine. Insgesamt bietet der Aufbau des Rechners keine Überraschungen; ein ungewöhnliches Detail ist jedoch die Auswahl der Netzspannung über zwei verschiedene Sicherungshalter.

Das IC ist ein NEC D1251G. Drei weitere ICs vom Typ Mitsubishi M54531P dienen der Ansteuerung des Druckwerks, einem Epson Model 360. Es ruht federnd auf Kunststoffzungen, die Teil des Gehäusebodens sind (auf dem Bild der Unterseite gut zu erkennen).

Die Hauptplatine trägt die Nummer 1170501, die Tastaturplatine die Nummer 1170502.

Verwandtschaft

Der 2223 ist das Top-Modell einer Familie von im Design sehr ähnlichen Rechnern verschiedener Größe und Ausstattung, die anders als die früheren Facit-Rechner nicht von Sharp gebaut wurden, sondern von einem anderen Hersteller, den ich noch nicht herausgefunden habe. In diese Familie gehören neben dem 2253 unter anderem die Modelle 2201 und 2202 (beide ohne Anzeige) sowie die Modelle 2251, 2252, 2255 und 2257.

Wer diese Rechner hergestellt hat, habe ich noch nicht herausgefunden. Sicher ist jedoch, dass der Privileg 1203 PM vom gleichen Hersteller stammt, obwohl man es ihm von außen nicht ansieht. Ein verräterisches Merkmal ist die Beschriftung der Platinen, deren Nummern ebenfalls auf 501 und 502 enden.

Galerie

Eigene Exemplare

  • Inv.Nr. 2105, Seriennummer 002 0067, Baujahr 1979, Zustand: funktionsfähig
  • Inv.Nr. 2118, Seriennummer 007 1293, Baujahr 1979, Zustand: funktionsfähig, mit Handbuch

Externe Links