General 1217 P

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General 1217 P

Der General Teknika 1217 P ist ein 12-stelliger druckender Tischrechner ohne Anzeige. Mein Exemplar ist von Anfang 1973.

Dieses Modell gehört zu den besser ausgestatteten seiner Zeit, den zusätzlich zu den üblichen Funktionen und einem Speicher kennt er Registertausch, Vorzeichenwechsel, kaufmännische Rundung und Prozentautomatik.

Ungewöhnlich sind zwei Schiebeschalter für die Festkommapositionen. Der untere hat die Positionen 0, 2, 3, 4, 5 und 6, während es sich beim oberen auf 0, 2 und 3 beschränkt. Der untere Schalter legt die Nachkommastellen der Summanden fest, während der obere das Endergebnis formatiert. Man kann also sehr genau mit sechs Nachkommastellen addieren, aber das Ergebnis trotzdem mit nur zwei Stellen ausgeben, optional mit kaufmännischer Rundung. Umgekehrt wäre dies natürlich nicht sehr sinnvoll, und deswegen verhindert eine mechanische Sperre, dass für das Ergebnis mehr Stellen ausgewählt werden können als für die Eingabe (siehe Bild).

Es scheint eine optisch abweichende Variante des 1217 P zu geben, bei der die Schalter und Leuchten oberhalb der Tastatur in eine metallische Blende eingebettet sind. Ein (kleines) Bild dieser Version findet sich in den externen Links.

Innenleben

Das Gehäuse ist über zwei Schrauben auf der Unterseite und zwei auf der Rückseite verschlossen. So weit ist noch alles normal, aber anders als bei druckenden Rechnern und auch bei späteren General-Modellen üblich, ist die Technik nicht auf der Bodenplatte befestigt, sondern an der Gehäuseoberschale.

Nach dem Abnehmen der Bodenplatte fällt der Blick auf die Rückseite der Hauptplatine und ein großes Metallblech, welches die Unterseite eines Kastens bzw. Rahmens darstellt, in dem Druckwerk und Trafo montiert sind. Dieser Kasten ist mit sechs gummigedämpften Schrauben am Gehäuse befestigt. Die Platine sitzt zusammen mit der Tastatur in einem zweiten Metallrahmen, der mit vier Schrauben befestigt ist. Die Stecker zum Druckwerk und zum Trafo lassen sich leicht von der Platine abziehen, aber die beiden Hauptbaugruppen sind weiterhin über das zum Netzschalter führende Kabel verbunden. Um diese Verbindung zu trennen – worauf ich verzichtet habe – muss man den Schalter und ein Massekabel abschrauben sowie zwei Kabelbinder lösen.

Das Druckwerk, ein Shinshu Seiki Model 104, ist mit den üblichen vier Schrauben am Metallrahmen befestigt. Hat man diese gelöst, muss auch noch ein Massekabel abgeschraubt werden, um den Drucker herausnehmen zu können.

Die Hauptplatine ist mit Hilfe von zwei Metallschienen seitlich am Tastaturrahmen befestigt. Man kann die Platine von den Schienen abschrauben oder die Schienen vom Tastaturrahmen. Letzteres ist der „offizielle“ Weg, denn der Rahmen ist so geformt, dass man die Platine herausnehmen kann, wenn man die Schrauben nur etwas lockert. Nach dem Lösen der Schrauben kann die Platine nach vorne vom Tastaturstecker abgezogen werden.

Auf der Hauptplatine mit der Nummer 5224017007-A befinden sich neun Hitachi-ICs und drei IC-ähnliche Hybridbausteine von Hitachi und General. Vier der ICs sind mit 28 Pins die größten und stellen vermutlich den Kern der Logik. Es sind die Typen HD32112P, HD32117P, HD32118P und HD32119P. Das HD32112P sorgt über zwei Hybridbausteine vom Typ FD2018 für die Ansteuerung des Druckwerks. Ein weiteres IC vom Typ HD3219P ist mit 24 Pins auch noch relativ groß. Die vier kleinen ICs sind zwei HD3226P, ein HD3227P und ein HD3233P.

Links auf der Platine finden sich unbestückte Einbauplätze für zwei weitere HD3227P. Gab es vielleicht eine Version des Rechners mit einer Erweiterung des Funktionsumfangs? Die Tastaturplatine könnte ein Hinweis auf ein Schwestermodell sein, denn sie ist beschriftet mit „EDC-1216P-2A-FU (1217P)“. Die Frage nach dem Funktionsumfang des 1216 P muss zunächst offen bleiben, da ich von diesem Modell kein Bild gefunden habe, aber Tatsache ist, dass die beiden „fehlenden“ ICs im Triumph-Adler 1214 P vorhanden sind. Die einzige Funktion, dieses Rechners, die der 1217 P nicht hat, ist eine Speicherautomatik, so dass man davon ausgehen kann, dass die beiden fehlenden ICs damit zusammenhängen.

Verwandtschaft

Der General 1221 P sitzt im gleichen Gehäuse wie der 1217 P. Er hat nur einen Schiebeschalter, dafür gibt es aber eine Quadratwurzelfunktion. Wie der auf der Platine erwähnte 1216 P aussieht und ob es dieses Modell überhaupt gibt, weiß ich nicht. Die Auflistungen der Farbbandverkäufer sprechen für die Existenz, aber das ist nur ein schwaches Indiz.

Ein enger Verwandter des 1217 P ist der bereits erwähnte Triumph-Adler 1214 P. Beide Modelle teilen sich nicht nur den ungewöhnlichen inneren Aufbau, sondern auch den größten Teil der Technik einschließlich der Hauptplatine. Bemerkenswert ist, dass der Triumph-Adler im Büromaschinenlexikon 1974 für 1645,- DM zzgl. MwSt. angeboten wurde, während der von MBO importierte General nur 995,- gekostet hat.

Abgesehen von den fehlenden Speichertasten identisch mit dem TA 1214 P ist der TA 1204 P. Ein diesem entsprechendes General-Modell ist mir nicht bekannt, wäre aber denkbar.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 266, Seriennummer 1172, Baujahr 1973, Zustand: funktionsfähig

Externe Links