MBO

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MBO K-80W „Master“ von 1973, einer der ersten MBO-Rechner, noch ohne den abgerundeten Rahmen um den MBO-Schriftzug.

MBO (Münchener-Büro-Organisations GmbH & Co. KG, später MBO Büromaschinenvertriebsgesellschaft Schmidt & Niederleitner oHG und MBO International Electronic GmbH & Co. KG) war ein Importeur von Büromaschinen, Quarzuhren und Unterhaltungselektronik. Das Unternehmen wurde 1967 von zwei Schreibmaschinen-Vertretern gegründet.

MBO war in Deutschland zeitweise Marktführer bei Taschenrechnern. Soweit es in den Bereich dieser Internetseiten fällt, hat MBO neben einer fast unüberschaubaren Zahl von Taschen- und Tischrechnern auch Organizer bzw. „Datenbanken“ vertrieben, meist unter dem Namen „Turbo Data“, aber auch unter „Profi Data“ oder schlicht „DB“. Vollwertige MBO-Computer, egal ob für Heim- oder Büroanwender, sind mir keine bekannt.

Ein typisches Design hat es bei MBO nicht gegeben, die Rechner wurden in der gleichen Form und oft auch in den gleichen Farben vertrieben, wie sie von den asiatischen Herstellern angeboten worden sind. Bisher konnte ich nur in einem einzigen Rechner (dem PD 1500) eine auf MBO hinweisende Beschriftung finden, die auf ein speziell für MBO hergestelltes Teil hinweist (in diesem Fall eine Tastaturplatine).

Selbst zeitgleich vertriebene MBO-Rechner können völlig unterschiedlich aussehen. Auch die Modellbezeichnungen sind nicht so klar durchdacht wie etwa bei Sharp, Olympia oder Triumph-Adler, aber doch etwas einheitlicher als die Optik. Bei den frühen Taschenrechnern waren „aussprechbare“ Namen wie „Classic“, „Concorde“ oder „Monarch“ typisch, oft gefolgt von einer römischen Zahl. Die Bezeichnungen von Tischrechenmaschinen beginnen meist mit TR (anzeigend) oder TRS (druckend, das S könnte für „saldierend“ stehen). Bei neueren Tischrechnermodellen wurden diese Buchstaben aber zunehmend weggelassen.

Bevor Rechner im MBO-Design bzw. mit einem MBO-Logo aufgetaucht sind, war MBO der Importeur von Tischrechnern der Marke General (der Karton meines General 1415 P trägt sogar noch den Rest eines MBO-Aufklebers). Mir sind jedoch keine späteren MBO-Rechner bekannt, die von General hergestellt worden sind, so dass diese Zusammenarbeit wohl nur von kurzer Dauer war.

1994 wurde MBO von dem Jenoptik-Konzern übernommen und als sogenannter Marketingdienstleister des Handels ausgebaut. 1998 entstand daraus die 4MBO International Electronic AG. 2004 erfolgte die Insolvenz, und die Markenrechte wurden von Medion übernommen. Meines Wissens wird die Marke „MBO“ derzeit nicht genutzt, es gibt also seit spätestens 2004 keine neuen Rechnermodelle mehr. Die Internetdomain "4mbo.de" stand im März 2014 zum Verkauf (und 2021 immer noch).

Auffällig ist, dass über das Unternehmen nur wenige Informationen im Internet zu finden sind, obwohl es keineswegs zu den vergessenen und/oder in Deutschland unbekannten frühen Anbietern von Rechenmaschinen gehört. Noch nicht einmal einen Wikipedia-Artikel gibt es, und mit dem mir vorliegenden Material möchte ich derzeit auch keinen anfangen.

Siehe auch

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