MBO L-0831: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''MBO L-0831''' (Best.-Nr. 0557) ist ein achtstelliger Taschenrechner mit LED-Display. Mein Exemplar ist von 1975.
 
Der '''MBO L-0831''' (Best.-Nr. 0557) ist ein achtstelliger Taschenrechner mit LED-Display. Mein Exemplar ist von 1975.
  
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Der Sinn der [D]-Taste erschließt sich ebenfalls nicht auf den ersten Blick: Sie dient zum Reaktivieren des Rechners nach der automatischen Displayabschaltung, die etwa 30 Sekunden nach dem letzten Tastendruck erfolgt. In diesem Zustand zeigt der Rechner immer noch eine Ziffer an, so dass man den Ruhezustand optisch nicht von einem einstelligen Eingabewert bzw. Ergebnis unterscheiden kann. Das Drücken der [D]-Taste kann im Zweifelsfall jedoch nicht schaden.
 
Der Sinn der [D]-Taste erschließt sich ebenfalls nicht auf den ersten Blick: Sie dient zum Reaktivieren des Rechners nach der automatischen Displayabschaltung, die etwa 30 Sekunden nach dem letzten Tastendruck erfolgt. In diesem Zustand zeigt der Rechner immer noch eine Ziffer an, so dass man den Ruhezustand optisch nicht von einem einstelligen Eingabewert bzw. Ergebnis unterscheiden kann. Das Drücken der [D]-Taste kann im Zweifelsfall jedoch nicht schaden.
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Nach dem Einschalten zeigt der Rechner "EEE1" an und muss durch das Drücken der [C/CE]-Taste in einen definierten Zustand gebracht werden. War der Rechner nur sehr kurz ausgeschaltet, kann auch anderer "Müll" im Display erscheinen, wobei diverse Kombinationen von Ziffern, E und Leerstellen möglich sind. Bei der Division durch null wird "E00000000" angezeigt, bei einem Überlauf "E" gefolgt von den acht höchstwertigen Ziffern des Ergebnisses.
  
 
Die Stromversorgung erfolgt über eine 9-V-Batterie oder ein externes Netzgerät. Ungewöhnlich ist, dass die Batteriekontakte einfache Blechstreifen sind und nicht die bei 9-V-Batterien üblichen Druckknopfkontakte. Hier besteht erhebliche Verpolungsgefahr!
 
Die Stromversorgung erfolgt über eine 9-V-Batterie oder ein externes Netzgerät. Ungewöhnlich ist, dass die Batteriekontakte einfache Blechstreifen sind und nicht die bei 9-V-Batterien üblichen Druckknopfkontakte. Hier besteht erhebliche Verpolungsgefahr!
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Datei:MBO L-0831 offen.jpg|Der geöffnete Rechner
 
Datei:MBO L-0831 offen.jpg|Der geöffnete Rechner
 
Datei:MBO L-0831 ICs.jpg|Die beiden ICs im Detail
 
Datei:MBO L-0831 ICs.jpg|Die beiden ICs im Detail
 
Datei:MBO L-0831 Stempel.jpg|Der Stempel mit Unico-Schriftzug und -Logo
 
Datei:MBO L-0831 Stempel.jpg|Der Stempel mit Unico-Schriftzug und -Logo
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[[Kategorie:Von Unico gebaut]]
 
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Version vom 15:17, 5. Jul 2014

MBO L-0831

Der MBO L-0831 (Best.-Nr. 0557) ist ein achtstelliger Taschenrechner mit LED-Display. Mein Exemplar ist von 1975.

Der Funktionsumfang des Rechners umfasst neben den Grundrechenarten einen Speicher, Prozenttaste, eine Konstanten-Funktion und eine automatische Displayabschaltung. Das Tastaturlayout ist ungewöhnlich, insbesondere die links unten angeordnete [C/CE]-Taste. Die Positionen der [×]- und [÷]-Tasten sind gegenüber der üblichen Anordnung vertauscht. Der Speicher hat nur zwei Tasten: [MS] zum Speichern und [MR] zum Abrufen. Auch die [K=]-Taste für das Rechnen mit konstanten Faktoren ist ungewöhnlich und zumindest in meiner Sammlung einmalig.

Der Sinn der [D]-Taste erschließt sich ebenfalls nicht auf den ersten Blick: Sie dient zum Reaktivieren des Rechners nach der automatischen Displayabschaltung, die etwa 30 Sekunden nach dem letzten Tastendruck erfolgt. In diesem Zustand zeigt der Rechner immer noch eine Ziffer an, so dass man den Ruhezustand optisch nicht von einem einstelligen Eingabewert bzw. Ergebnis unterscheiden kann. Das Drücken der [D]-Taste kann im Zweifelsfall jedoch nicht schaden.

Nach dem Einschalten zeigt der Rechner "EEE1" an und muss durch das Drücken der [C/CE]-Taste in einen definierten Zustand gebracht werden. War der Rechner nur sehr kurz ausgeschaltet, kann auch anderer "Müll" im Display erscheinen, wobei diverse Kombinationen von Ziffern, E und Leerstellen möglich sind. Bei der Division durch null wird "E00000000" angezeigt, bei einem Überlauf "E" gefolgt von den acht höchstwertigen Ziffern des Ergebnisses.

Die Stromversorgung erfolgt über eine 9-V-Batterie oder ein externes Netzgerät. Ungewöhnlich ist, dass die Batteriekontakte einfache Blechstreifen sind und nicht die bei 9-V-Batterien üblichen Druckknopfkontakte. Hier besteht erhebliche Verpolungsgefahr!

Innenleben

Das Gehäuse wird ohne Schrauben zusammengehalten und läßt sich mit etwas Vorsicht ohne große Schwierigkeiten öffnen.

Die Hauptplatine ist zugleich die Tastaturplatine und über verschmolzene Zapfen untrennbar mit der Gehäuseoberseite verbunden. Die zweiseitige Bauweise der Platine hat es notwendig gemacht, die beiden ICs wie SMD-Bausteine anzulöten! Das Haupt-IC ist ein National Semiconductor MM5738N, das zweite ein National Semiconductor DS8855N. Soweit man es aus den Leiterbahnen schließen kann, dient das kleinere IC zur Ansteuerung der Anzeige.

Die Anzeige selbst ist auf einer zweiten Platine montiert, die über 17 kleine Drahtbrücken mit der Hauptplatine verbunden ist. Als einziges weiteres Bauteil ist ein Diode vorhanden, die anscheinend als Verpolungsschutz dient (der auch notwendig ist, siehe oben!).

Verwandtschaft

Der MBO-L0831 gehört in eine Gruppe von sehr ähnlichen Rechnern, die unter verschiedenen Markennamen vertrieben wurden. Funktional mit dem MBO identisch sind der Unico L-0831 und der Texet L-0831, wobei das Gehäuse des letzteren keine "Metallverkleidung" hat, also auf den ersten Blick etwas anders aussieht. Weitere Rechner im gleichen Gehäuse – jeweils mit Metallblenden – sind der Adman L-0830T, der Adman L-0831T, der Binatone 02/4503 und der Unico L-0831T. Sehr wahrscheinlich gibt es noch weitere!

Wer der tatsächliche Hersteller dieser in Singapur gebauten Rechner ist, ist auf den ersten Blick schwer zu sagen, aber es gibt zwei Indizien, die stark für Unico sprechen: Erstens findet sich im Batteriefach meines Exemplars und auch im unten verlinkten Texet L-0831 ein Unico-Stempel, was keinen Sinn ergäbe, wenn Unico nur einer von vielen OEM-Anbietern wäre, und zweitens gibt es mindestens einen Unico-Rechner, bei denen dieser Name auch auf der Platine erscheint. In einigen der oben aufgeführten Rechner findet sich auf der Platine der Name Etco, aber dabei handelt es sich vermutlich nur um den Hersteller der Leiterplatten – Rechner mit dieser Markenbezeichnung sind mir noch nicht begegnet.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 3376, Seriennummer 125786, Baujahr 1975, Zustand: funktionsfähig

Externe Links