MBO TR-12M (2)

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MBO TR-12M (2. Version)

Der MBO TR-12M (Best.-Nr. 0640) ist ein 12-stelliger anzeigender Tischrechner mit VF-Display. Mein Exemplar ist von 1979.

Dieses Modell hat einen gleichnamigen Vorgänger aus dem Jahr 1974. Viel haben die beiden Rechner jedoch nicht gemeinsam, abgesehen von ihrer vergleichsweise geringen Größe und den namensgebenden 12 Stellen Kapazität in Verbindung mit einem Speicher.

Der neue TR-12M sitzt in einem für diese Zeit modern und wegen der chromglänzenden Schiebeschalter auch relativ edel wirkenden Gehäuse. Es ist mit einer Grundfläche von 139 mm × 182 mm relativ kompakt; der TR-12M gehört zusammen mit seinen Verwandten zu den kleinsten mir bekannten Tischrechnern mit Leuchtanzeige (noch kleiner ist z.B. der Canon L813 II). Das Display ist mit ca. 65 mm Breite noch einmal deutlich kleiner als das Gehäuse vorgibt und hat schon fast Taschenrechnerformat. Der Betrieb ist wahlweise mit Netzspannung oder zwei C-Batterien möglich, weswegen der Ein-/Ausschalter drei Positionen hat.

Zum Funktionsumfang gehören neben den für Rechner dieser Kategorie üblichen Funktionen auch Quadratwurzel, Vorzeichenwechsel und Registertausch. Die Eingabelogik ist die einer typischen Tischrechenmaschine bzw. Addiermaschine, also mit den Tasten [+=] und [-=] anstelle von [+], [-] und [=].

Innenleben

Der Rechner wird über drei Schrauben geöffnet, von denen eine im Batteriefach versteckt ist. Die Tastatureinheit ist nicht fest mit der Gehäuseoberschale verbunden.

Der hintere Teil des Rechners wird vom Batteriefach und einem kleinen Netztrafo eingenommen, der mit "TR12M220V" gestempelt ist. Davor sitzt ein Metallblech, an dem die Displayeinheit befestigt ist, die über ihre Anschlussbeinchen wiederum mit der Hauptplatine verbunden ist. Diese ist über ein steifes "Flachbandkabel", das aus einzelnen, nicht isolierten Adern besteht, mit der Tastatureinheit verbunden. Alle elektrischen Komponenten hängen untrennbar aneinander.

Das Rechen-IC ist ein NEC D1221C. In meinem Exemplar trägt es einen Datumscode von 1977, allerdings zeigt ein Prüfstempel auf der Tastaureinheit, dass der Rechner erst 1979 gebaut worden ist. Die Rückseite der Platine trägt die Aufschrift "TR-12M(B)".

Ähnliche Rechner

Es gibt mindestens vier MBO-Modelle, die dem TR-12M sehr ähnlich sehen, der funktional identische TR-125MR, der als Nachfolger zu betrachten ist, sowie die achtstelligen Modelle TR-81M, TR-85M und TR-851MR. Anders als die zwölfstelligen haben die achststelligen Modelle keinen Netztrafo, sondern nur einen Anschluss für ein externes Netzteil.

Es gibt zwei Gehäusetypen, wobei die neuere Form (Modelle TR-851MR und TR-125MR) nur geringfügig abweicht. Man erkennt sie am Fehlen der Lüftungsschlitze und am geänderten Rahmen um die Anzeige.

Wer diese Rechner gebaut hat, geht nicht aus dem Innenleben hervor. Die Prüfstempel auf der Tastatureinheit mit der Angabe des japanischen Kaiserjahrs erinnern an entsprechende Stempel in Omron-Rechnern, aber das alleine ist mir als Hinweis zu wenig, um hier eine Aussage treffen zu wollen.

Der erwähnte Stempel auf dem Netztrafo deutet darauf hin, dass es ähnliche Rechner auch für andere Spannungen und damit wahrscheinlich auch für andere Anbieter gegeben hat. Zu den auf den Webseiten von Markus Sigg erwähnten Modellen GPM 55 und GPM 66D konnte ich jedoch bisher nichts Näheres herausfinden (siehe externe Links).

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv-Nr. 2265, Seriennummer 017966, Baujahr 1979, Zustand: funktionsfähig

Externe Links