Muff MUF I: Unterschied zwischen den Versionen

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Zum Funktionsumfang des Rechners gehören konstante Multiplikatoren und Divisoren, Prozentautomatik und Vorzeichenwechsel. Über einen Schiebeschalter können die Festkommamodi 0, 2, 4 und 6 ausgewählt werden; einen Fließkommamodus gib es nicht.  
 
Zum Funktionsumfang des Rechners gehören konstante Multiplikatoren und Divisoren, Prozentautomatik und Vorzeichenwechsel. Über einen Schiebeschalter können die Festkommamodi 0, 2, 4 und 6 ausgewählt werden; einen Fließkommamodus gib es nicht.  
  
Der Rechner hat zwei verschiedene Bezeichnungen: Das Typenschild nennt den Typ „MUF I“, während sich auf der Vorderseite ein Aufkleber mit der Bezeichnung „CO 1300“ findet. Der Grund dafür ist, dass der MUF I eine OEM-Version des Modells [[Colex 1300]] ist. Möglicherweise konnte sich der Anbieter (vermutlich die kleine britische Kaufhauskette Brown Muff & Co.) keinen eigenen Aufkleber für die Vorderseite leisten...
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Der Rechner hat zwei verschiedene Bezeichnungen: Das Typenschild nennt den Typ „MUF I“, während sich auf der Vorderseite ein Aufkleber mit der Bezeichnung „CO 1300“ findet. Der Grund dafür ist, dass der MUF I eine OEM-Version des etwas rätselhaften Modells [[CO 1300]] ist. Möglicherweise konnte sich der Anbieter (vermutlich die kleine britische Kaufhauskette Brown Muff & Co.) keinen eigenen Aufkleber für die Vorderseite leisten...
  
 
Ungewöhnlich ist in diesem Zusammenhang, dass mein Exemplar keineswegs für den britischen Markt vorgesehen war, denn es ist für 220 V ausgelegt und nicht für die auf der Insel üblichen 240 V. War das Unternehmen also international tätig oder zumindest auf internationale Kundschaft ausgerichtet?
 
Ungewöhnlich ist in diesem Zusammenhang, dass mein Exemplar keineswegs für den britischen Markt vorgesehen war, denn es ist für 220 V ausgelegt und nicht für die auf der Insel üblichen 240 V. War das Unternehmen also international tätig oder zumindest auf internationale Kundschaft ausgerichtet?
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Die Hauptplatine hängt also relativ fest mit der oberen Gehäusehälfte zusammen, und die Hinterkante wird dadurch gehalten, dass sie etwas unter die Netzteileinheit geschoben wird. Zum Öffnen des Rechners muss man ihn erst so weit aufklappen, dass man die beiden Kabel, die zur Platine und zum Netzschalter führen, ausstecken kann. Anschließend kann man die Platine an der Vorderkante etwas anheben und mitsamt der oberen Gehäusehälfte nach vorne ziehen. Im Gehäuseboden zurück bleibt nur die Netzteileinheit, die mit vier Schrauben befestigt ist.
 
Die Hauptplatine hängt also relativ fest mit der oberen Gehäusehälfte zusammen, und die Hinterkante wird dadurch gehalten, dass sie etwas unter die Netzteileinheit geschoben wird. Zum Öffnen des Rechners muss man ihn erst so weit aufklappen, dass man die beiden Kabel, die zur Platine und zum Netzschalter führen, ausstecken kann. Anschließend kann man die Platine an der Vorderkante etwas anheben und mitsamt der oberen Gehäusehälfte nach vorne ziehen. Im Gehäuseboden zurück bleibt nur die Netzteileinheit, die mit vier Schrauben befestigt ist.
  
Das Haupt-IC ist ein Mitsubishi MA8162, das von einem M58229 und einem MA8610 unterstützt wird. Letzteres sitzt in einem runden Metallgehäuse und wirkt in einem Rechner von 1973 etwas deplatziert. Die gleichen drei ICs finden sich übrigens auch im [[Royal RC 101K]], der ebenfalls von Colex gebaut wurde.  
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Das Haupt-IC ist ein Mitsubishi MA8162, das von einem M58229 und einem MA8610 unterstützt wird. Letzteres sitzt in einem runden Metallgehäuse und wirkt in einem Rechner von 1973 etwas deplatziert. Die gleichen drei ICs finden sich übrigens auch im [[Royal RC 101K]], der vom gleichen Hersteller gebaut wurde, nämlich TEAL (siehe [[Das Litton-Colex-Räzsel]]).  
  
Auch der Rest der Elektronik ist in beiden Rechnern fast gleich, ebenso die Art der Fixierung der Platinenhinterkante durch die Netzteileinheit. Vergleichen mit dem RC 101K sind der Trafo des MUF I bzw. Colex 1300 und auch der Rechner insgesamt deutlich kleiner, was vor allem daran liegen dürfte, dass die Anzeige aus einzelnen Röhren durch eine kleinere integrierte Anzeige vom Typ Futaba 11-MT-01 ersetzt worden ist. Sie steckt in einem Platinenstecker und ist zusätzlich mit Halterungen aus Blech befestigt.
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Auch der Rest der Elektronik ist in beiden Rechnern fast gleich, ebenso die Art der Fixierung der Platinenhinterkante durch die Netzteileinheit. Vergleichen mit dem RC 101K sind der Trafo des MUF I bzw. CO 1300 und auch der Rechner insgesamt deutlich kleiner, was vor allem daran liegen dürfte, dass die Anzeige aus einzelnen Röhren durch eine kleinere integrierte Anzeige vom Typ Futaba 11-MT-01 ersetzt worden ist. Sie steckt in einem Platinenstecker und ist zusätzlich mit Halterungen aus Blech befestigt.
  
 
Die Hauptplatine trägt die Aufschrift „10TD-1“, die Tastaturplatine „10-TD“.
 
Die Hauptplatine trägt die Aufschrift „10TD-1“, die Tastaturplatine „10-TD“.
  
 
== Verwandtschaft ==
 
== Verwandtschaft ==
Der [[Colex 1400]] scheint das Nachfolgemodell des Colex 1300 zu sein, aber ein entsprechender Muff-Rechner oder überhaupt irgendein anderes Modell dieses Anbieters ist mir nicht bekannt. Die Bodenplatte ist bei beiden Modellen gleich, allerdings fehlt dem 1400 die kleine Hilfsplatine in der ansonsten baugleichen Trafoeinheit.
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Der [[CO 1400]] scheint das Nachfolgemodell des CO 1300 zu sein, aber ein entsprechender Muff-Rechner ist mir nicht bekannt. Die Bodenplatte ist bei beiden Modellen gleich, allerdings fehlt dem 1400 die kleine Hilfsplatine in der ansonsten baugleichen Trafoeinheit.
  
Der [[Minipet V-16]] sitzt im gleichen Gehäuse wie der MUF I. Er hat allerdings nur acht Stellen und auch eine abweichende Tastatur. Wie das entsprechende Colex-Modell heißt bzw. ob es überhaupt eines gibt, ist mir nicht bekannt.  
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[[Minipet V-16]] und [[Commodore M*16]] sitzen im gleichen Gehäuse wie der MUF I. Sie haben allerdings nur acht Stellen und auch eine abweichende Tastatur. Wie das entsprechende CO-Modell heißt bzw. ob es überhaupt eines gibt, ist mir nicht bekannt.  
  
 
== Galerie ==
 
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== Eigenes Exemplar ==
 
== Eigenes Exemplar ==
* Inv.-Nr. 493, Seriennummer 303 01751, Baujahr 1973, Zustand: funktionsfähig
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* Inv.-Nr. 493, Seriennummer 303 01751, Baujahr 1973, Zustand: funktionsfähig, Handbuch vorhanden
  
 
== Externe Links ==
 
== Externe Links ==
 
* [http://www.calcuseum.com/SCRAPBOOK/BONUS/14776/1.htm Ein Muff MUF I auf www.calcuseum.com]
 
* [http://www.calcuseum.com/SCRAPBOOK/BONUS/14776/1.htm Ein Muff MUF I auf www.calcuseum.com]
* [http://www.calcuseum.com/ED/desk_32314.html Ein Minipet V-16 auf www.calcuseum.com]
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* [http://www.calcuseum.com/SCRAPBOOK/BONUS/32314/1.htm Ein Minipet V-16 auf www.calcuseum.com]
 
* [https://en.wikipedia.org/wiki/Brown_Muff Artikel zu Brown Muff & Co. in der englischen Wikipedia]
 
* [https://en.wikipedia.org/wiki/Brown_Muff Artikel zu Brown Muff & Co. in der englischen Wikipedia]
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[[Kategorie:Anzeigender Tischrechner]]
 
[[Kategorie:Anzeigender Tischrechner]]
 
[[Kategorie:Muff|MUF I]]
 
[[Kategorie:Muff|MUF I]]
 
[[Kategorie:Von TEAL gebaut]]
 
[[Kategorie:Von TEAL gebaut]]

Aktuelle Version vom 31. Dezember 2023, 16:03 Uhr

Muff MUF I / CO 1300

Der Muff MUF I (CO 1300) ist ein zehnstelliger anzeigender Tischrechner mit Digitron-Display. Mein Exemplar ist von 1973.

Zum Funktionsumfang des Rechners gehören konstante Multiplikatoren und Divisoren, Prozentautomatik und Vorzeichenwechsel. Über einen Schiebeschalter können die Festkommamodi 0, 2, 4 und 6 ausgewählt werden; einen Fließkommamodus gib es nicht.

Der Rechner hat zwei verschiedene Bezeichnungen: Das Typenschild nennt den Typ „MUF I“, während sich auf der Vorderseite ein Aufkleber mit der Bezeichnung „CO 1300“ findet. Der Grund dafür ist, dass der MUF I eine OEM-Version des etwas rätselhaften Modells CO 1300 ist. Möglicherweise konnte sich der Anbieter (vermutlich die kleine britische Kaufhauskette Brown Muff & Co.) keinen eigenen Aufkleber für die Vorderseite leisten...

Ungewöhnlich ist in diesem Zusammenhang, dass mein Exemplar keineswegs für den britischen Markt vorgesehen war, denn es ist für 220 V ausgelegt und nicht für die auf der Insel üblichen 240 V. War das Unternehmen also international tätig oder zumindest auf internationale Kundschaft ausgerichtet?

Innenleben

Das Gehäuse ist über zwei Schrauben auf der Rückseite und zwei auf der Unterseite verschlossen. Es ist etwas fummelig zu öffnen, denn die an der oberen Hälfte befestigte Tastatur ist über eine Reihe kurzer steifer Drähte mit der Hauptplatine verbunden, ähnlich wie man es in vielen Taschenrechnern von Mitte der 1970er Jahre findet. Wie bei diesen neigen diese Drähte bei zu häufigem Verbiegen zum Brechen, so dass man beim Auseinanderklappen der Platinen vorsichtig sein sollte.

Die Hauptplatine hängt also relativ fest mit der oberen Gehäusehälfte zusammen, und die Hinterkante wird dadurch gehalten, dass sie etwas unter die Netzteileinheit geschoben wird. Zum Öffnen des Rechners muss man ihn erst so weit aufklappen, dass man die beiden Kabel, die zur Platine und zum Netzschalter führen, ausstecken kann. Anschließend kann man die Platine an der Vorderkante etwas anheben und mitsamt der oberen Gehäusehälfte nach vorne ziehen. Im Gehäuseboden zurück bleibt nur die Netzteileinheit, die mit vier Schrauben befestigt ist.

Das Haupt-IC ist ein Mitsubishi MA8162, das von einem M58229 und einem MA8610 unterstützt wird. Letzteres sitzt in einem runden Metallgehäuse und wirkt in einem Rechner von 1973 etwas deplatziert. Die gleichen drei ICs finden sich übrigens auch im Royal RC 101K, der vom gleichen Hersteller gebaut wurde, nämlich TEAL (siehe Das Litton-Colex-Räzsel).

Auch der Rest der Elektronik ist in beiden Rechnern fast gleich, ebenso die Art der Fixierung der Platinenhinterkante durch die Netzteileinheit. Vergleichen mit dem RC 101K sind der Trafo des MUF I bzw. CO 1300 und auch der Rechner insgesamt deutlich kleiner, was vor allem daran liegen dürfte, dass die Anzeige aus einzelnen Röhren durch eine kleinere integrierte Anzeige vom Typ Futaba 11-MT-01 ersetzt worden ist. Sie steckt in einem Platinenstecker und ist zusätzlich mit Halterungen aus Blech befestigt.

Die Hauptplatine trägt die Aufschrift „10TD-1“, die Tastaturplatine „10-TD“.

Verwandtschaft

Der CO 1400 scheint das Nachfolgemodell des CO 1300 zu sein, aber ein entsprechender Muff-Rechner ist mir nicht bekannt. Die Bodenplatte ist bei beiden Modellen gleich, allerdings fehlt dem 1400 die kleine Hilfsplatine in der ansonsten baugleichen Trafoeinheit.

Minipet V-16 und Commodore M*16 sitzen im gleichen Gehäuse wie der MUF I. Sie haben allerdings nur acht Stellen und auch eine abweichende Tastatur. Wie das entsprechende CO-Modell heißt bzw. ob es überhaupt eines gibt, ist mir nicht bekannt.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 493, Seriennummer 303 01751, Baujahr 1973, Zustand: funktionsfähig, Handbuch vorhanden

Externe Links