Nisa PK 5

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Nisa PK 5

Die PK 5 des tschechoslowakischen Herstellers Nisa ist eine elektromechanische Vierspeziesmaschine mit Volltastatur, d.h. es ist für jede der zehn Stellen des Eingabewerks eine eigene Tastenspalte vorhanden, also insgesamt 100 Zifferntasten.

Normalerweise ist ein Zehnertastatur eine der Voraussetzungen dafür, dass ich ein Gerät in meine Sammlung aufnehme, quasi als Selbstbeschränkung "nach unten", also zu älteren, und meist sehr voluminösen und schweren Rechenmaschinen. Die PK 5, die ich durch die Aufnahme vor dem Müll gerettet habe, ist jedoch relativ modern und kompakt; ich vermute, dass die Maschine aus den 1970er Jahren stammt.

Die Bedienung des Geräts war mir mangels Handbuch zunächst Rätsel. Jeder Versuch einer Division hat in einem endlos laufenden Rechenwerk geendet, und einen der (möglichen) Vorteile einer Maschine mit Volltastatur, das sofortige Addieren jeder eingegebenen Stelle, konnte ich bisher nicht entdecken - man muss wie bei einer Maschine mit Zehnertastatur die [+]-Taste drücken, auch wenn sich die Maschine im Additionsmodus befindet.

Inzwischen habe ich zumindest die Division ergründet.

Bedienelemente

Wie anfangs erwähnt hat das Gerät 100 Zifferntasten, wobei die [0]-Tasten nicht als solche beschriftet sind und eher als Reset-Taste für die jeweilige Eingabestelle zu verstehen sind. Dazu kommen fünf Funkionstasten (darunter [+] und [-]), zwei Reset-Hebel, ein Hebel für das Auslösen der Division, ein weiterer Hebel, dessen Funktion ich nicht nicht herausgefunden habe, ein Drehknopf für die seitliche Verschiebung des Eingabewerks (was aber auch ohne diesen Knopf möglich ist) und schließlich ein Drehknopf, der nach meinen bisherigen Erkenntnissen nur den Elektromotor zu ersetzen scheint, wenn mal der Strom ausgefallen ist.

Rechnen

Addition und Subtraktion

Die Addition und Subtraktion funktionieren, wie ich es von meinen elektromechanischen Olympia-Rechnern gewohnt bin: Eingabe der Summanden, anschließend drücken der [+] oder [-]-Taste. Wie die Olympia-Addiermaschinen hat die PK 5 einen Multiplikationsmodus (einrastende Taste [x:]), der verhindert, dass ein Eingabewert nach dem Addieren wieder ausgerastet wird. So ist es möglich, durch mehrfaches Addieren (und Stellenverschiebungen) zu multiplizieren wie z.B. mit der handkurbelgetriebenen Facit CM2-16.

Division

Zunächst bewegt man den Wagen von Hand ganz nach rechts und tippt dann den Divisor ein, und zwar linksbündig. Dieser wird mit der [+]-Taste ins Rechenwerk übertragen. Anschließend muss man das obere Zählwerk mit dem rechten der beiden Reset-Hebel auf 0 setzen. Jetzt kann der Divisor eingetippt werden, und zwar ebenfalls linksbündig (über die Kommaposition machen wir uns erst am Ende Gedanken!).

Ausgelöst wird der Rechenvorgang, indem der kleine Hebel links oberhalb der Tastatur nach vorne geschoben wird. Die Maschine rattert los und verschiebt dabei auch den Wagen Stelle für Stelle nach links. Das Ergebnis erscheint dabei in roten Ziffern im oberen Zählwerk. Am Ende sollte der kleine Hebel wieder in die Ausgangsposition zurückschnappen und der Motor abschalten.

Achtung: Der Versuch einer Division durch null wird nicht abgefangen und führt zu einem endlosen Lauf der Maschine, der nicht ohne Weiteres zu beenden ist.

Multiplikation

Eine vollautomatische Multiplikation, wie man sie von einer elektromechanischen Vierspeziesmaschine erwarten könnte, konnte ich bisher nicht auslösen; es gibt auch keine Multiplikationstaste. Dieser Punkt muss also vorerst offen bleiben.

Eigene Exemplare

  • Inv-Nr. 221, Seriennummer 100543, Zustand: zumindest im Grundsatz funktionsfähig (Motor, Addition, Subtraktion, Division), äußerlich ohne nennenswerte "Macken"

Externe Links