Olympia AE 11

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Olympia AE 11 im alten ...
... und im neuen Gehäuse

Die Olympia AE 11 bzw. 2113.060 ist eine druckende elektromechanische Addiermaschine mit 10 Eingabe- und 11 Ausgabestellen. Erschienen ist das Modell vermutlich 1967.

Die AE 11 gehört zu einer äußerlich und technisch weitgehend identischen Modellreihe, zu der auch die AE 8, die AE 10 und die AE 13 gehören. Die Zahl gibt jeweils die Zahl der Ausgabestellen an; die Zahl der Eingabestellen liegt um 1 darunter. Auf dem Typenschild taucht diese Zahl übrigens nicht auf; dort steht jeweils nur „AE“.

Der Funktionsumfang ist typisch für eine Addiermaschine bzw. Zweispeziesmaschine: Addieren, Subtrahieren (auch unter 0) sowie eine [R]-Taste („Repetitionstaste“), die das mehrfache Addieren einer Zahl erlaubt, ohne sie jedes Mal neu eintippen zu müssen. Neben der [*]-Taste für das Endergebnis gibt es auch eine [◇]-Taste für ein Zwischenergebnis und eine [#]-Taste („Nichtrechentaste“), um einfach nur eine Zahl zu drucken, ohne damit zu rechnen. Diese Funktionen findet man mit denselben Symbolen bis heute auf druckenden Tischrechenmaschinen, so dass man auch als „mechanischer Laie“ leicht mit einer AE zurechtkommt – solange man nur addieren und subtrahieren will.

Mit Hilfe der [R]-Taste ist auch ein Multiplizieren wie mit einer Vierspeziesmaschine möglich. Beispiel: Zum Berechnen von 45678 × 123 tippt man zunächst 45678 ein und drückt dann dreimal die [R]- und die [+]-Taste gemeinsam (sie sind so geformt, dass dies leicht möglich ist). Dann verschiebt man die 45678 um eine Stelle nach links, indem man eine 0 eintippt. Jetzt drückt man zweimal [R] und [+], gibt erneut eine 0 ein und drückt zum Abschluss noch einmal auf [+]. Jetzt kann man mit der [*]-Taste das Produkt ausdrucken.

Der hinten quer eingebaute Elektromotor treibt das Rechenwerk über ein zweistufiges Zahnradvorgelege an. Es gibt also keinen Treibriemen, was der Maschine eine gute Alterungsbeständigkeit verleiht – die Treibriemen in anderen Olympia-Rechnern tendieren leider dazu, sich nach einigen Jahrzehnten aufzulösen. So sind alle sechs AE-Rechner in meiner Sammlung noch funktionsfähig, was man von den jüngeren AM-Rechnern nicht behaupten kann.

Gehäuse

Die AE-Modelle gibt es mit zwei verschiedenen Gehäuseformen, wobei die neuere, kantige Form vermutlich ab 1969 verwendet wurde – im Büromaschinenlexikon taucht diese Form erstmals in der Ausgabe 1969/70 auf. Abgesehen von der Formgebung und Farbe ist der wesentliche Unterschied, dass das neue Gehäuse komplett aus Kunststoff gefertigt ist, während die Unterschale des alten aus Metall besteht. Hier wurden Kosten und Gewicht gespart! Eine weitere Vereinfachung ist die Tastaturblende, die beim alten Gehäuse ein separates Teil ist, während sie beim neuen fester Bestandteil der Oberschale ist.

Interessanterweise findet sich auf dem neuen Gehäuse der Olympia-Schriftzug vorne in modernen Großbuchstaben, während er sich auf der Rückseite im älteren Schreibschrift-Design findet. Das alte Gehäuse hat nur auf der Vorderseite einen Olympia-Schriftzug, natürlich in der Schreibschrift-Variante.

Das alte Gehäuse lässt sich leichter öffnen als das neue, denn es wird nur von zwei recht kurzen Schrauben auf der Rückseite sowie einem Haken an der Vorderkante gehalten. Das neue Gehäuse wird dagegen von vier recht langen Schrauben im Gehäuseboden zusammengehalten, so dass man den Rechner umdrehen oder zumindest auf die Seite legen muss, um ihn zu öffnen.

Das neue Gehäuse ähnelt dem der „Billigmaschine“ AM 209. Letzteres ist jedoch in allen Dimensionen etwas kleiner und hat ein graues Oberteil (ich zögere etwas, dieses riesige Teil als Druckerabdeckung zu bezeichnen!). Ein weiteres äußeres Unterscheidungsmerkmal zwischen AM 209 und den AE-Rechnern sind die [00]- und [000]-Tasten der letzteren. Apropos Farben und Tasten: Zumindest die AE 10 und die AE 13 gibt es auch in einer (vermutlich älteren) Farbvariante mit weißen Ziffern- und grünen Funktionstasten. Auch das Papiervorschubrad und der Olympia-Schriftzug sind bei dieser Variante grün. Eine grüne AE 11 ist mir bisher noch nicht begegnet; ich will aber nicht ausschließen, dass es sie gibt.

Galerie

Eigene Exemplare

  • Inv.-Nr. 2097, altes Gehäuse, Baujahr ca. 1968, Seriennummer 126454, Zustand: funktionsfähig
  • Inv.-Nr. 4835, neues Gehäuse, Baujahr ca. 1970, Seriennummer 464050, Zustand: funktionsfähig

Externe Links