Olympia CD 430

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Olympia CD 430 in der hellen...
... und der dunklen Ausführung

Der Olympia CD 430 ist ein vermutlich 1980 erschienener 12stelliger anzeigender Tischrechner mit Vakuum-Floureszenz-Display.

Anders als seine Vorgänger CD 402 und CD 502 wurde der Rechner wieder in Japan gebaut und hat auch nicht die für Olympia typischen Tasten mit runder Oberseite. Hinweise auf den Hersteller des Rechners konnte ich nicht finden, und baugleiche Rechner anderer Anbieter sind mir nicht bekannt.

Es gab zwei Farbvarianten des CD 430, bei der helleren hat die Tastaturblende die gleiche Farbe wie der Rest des Gehäuses, und auch einige Tasten sind anders gefärbt. Ich vermute, dass die helle Variante die ältere ist, weil mein Exemplar, soweit man es aus dem IC-Datumscode schließen kann, von 1980 ist, also zu den frühen gehört. Auch die Seriennummer unterstützen diese Vermutung. Das Baujahr des dunklen Rechners werde ich heraussuchen, wenn ich den Rechner mal wieder "ausgegraben" habe.

Vom CD 402 hat der CD 430 das 12stellige VF-Display übernommen, vom CD 502 die Wurzelfunktion und die beiden Speicher. Letztere müssen sich die vier Tasten teilen; soll der zweite Speicher angesprochen werden, muss zuvor die darüberliegende [II]-Taste gedrückt werden. Die GT-Funktion und den Postenzähler des CD 502 findet man nicht wieder, dafür sind Deltaprozent- und Markup-Rechnung hinzugekommen und auch die zusätzliche Option "aufrunden". Auch eine [00]-Taste ist hinzugekommen. Eine Taste für den Registertausch ist weiter vorhanden, wurde aber von [RC] in [EX] umbenannt.

Aufbau

Der CD 430 kann im Gegensatz zu seinen Vorgängern auch mit Batterien betrieben werden; das Batteriefach befindet sich auf der Oberseite hinter dem Display. Überraschenderweise ist unter dem großen Deckel nur Platz für zwei C-Zellen; der Rechner kommt also mit 3 V aus. Ungewöhnlich ist auch die Kombination von Batteriefach und fest eingebautem Netztrafo, denn die meisten batteriebetriebenen Rechner haben nur einen Anschluss für ein externes Netzteil – eine weitere Ausnahme ist der MBO TR-12M.

Im sehr übersichtlichen Inneren des gut zu öffnenden Rechners findet man nichts Besonderes. Der Rechenchip ist ein NEC D1220C, der z.B. auch im Toshiba BC-1217 und im Walther 3005 zum Einsatz kommt. Platine und Stromversorgung sind über einen Stecker verbunden, was das Zerlegen erleichtert.

Das Tastaturmodul erinnert an die von Olympia selbst gebauten druckenden Rechner, denn es ist mitsamt der Blende nur lose in die Gehäuseoberschale eingesetzt, was auch die Herstellung der dunklen Variante erleichtert haben dürfte.

Die Tastatur als solche ist weniger zerlegefreundlich. Ich musste sie auseinandernehmen, weil ich mein helles Exemplar einer Entgilbung im Chlorbad unterzogen habe. Im Gegensatz zu der gewohnten Kontaktmatte aus Gummi hat die Tastatur des CD 430 für jede Taste ein eigenes Gummihütchen, die durch die Form der Tastenkappen und zusätzlich durch eine eine gelochte Plastikplatte in Position gehalten werden.

Mit Vorsicht zu genießen sind auch die beiden Schiebeschalter: Sie rasten nicht mit einer federnden Plastiknase in ihre Schaltpositionen ein, wie es bei neueren Rechnern üblich ist, sondern über eine Metallkugel, die von einer Schraubenfeder nach außen gedrückt wird. Wenn man da beim Zerlegen nicht aufpasst, fliegt die Kugel davon!

Nachfolger

Meines Wissens ist der CD 430 der letzte anzeigende Olympia-Tischrechner mit einem selbstleuchtenden Display und einer richtigen Tastatur. Damit gehört er wie der bereits erwähnte MBO TR-12M (2), der TA 1217 II (den es übrigens auch in zwei Farbvarianten gibt) und der Sharp CS-2122H zu den letzten Rechnern einer aussterbenden Gattung.

Alle späteren anzeigenden Olympia-Rechner waren relativ flache Ausführungen mit LC-Display und Gummitastatur. In Funktionsumfang und der Größe kann man wohl die Rechner der Reihe LCD 612 als Nachfolger betrachten, also LCD 612, LCD 612 Solar, LCD 612 Solar T, LCD 612 E und das aktuelle Modell LCD 612 SD. Der erste LCD 612 wurde ab 1983 oder 1984 parallel zum CD 430 angeboten.

Erwähnt werden muss auch der LCD 880, der wie der CD 430 über zwei Speicher verfügt. Zwischen beiden Rechnern liegt jedoch so viel Zeit, dass man den LCD 880 nicht als direkten Nachfolger des CD 430 betrachten kann.

Galerie

Eigene Exemplare

  • Inv.Nr. 2068, dunkle Ausführung, Seriennummer 060716, Zustand: funktionsfähig
  • Inv.Nr. 5021, helle Ausführung, Seriennummer 039707, Baujahr 1980 (?), Zustand: funktionsfähig