Olympia CPD 5212 S

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Der Olympia CPD 5212 S ist ein 12-stelliger druckender Tischrechner mit Leuchtanzeige. Meine beiden Exemplare sind von 1984, aber das Modell wurde schon seit 1981 hergestellt.

In der Reihe CPD 5212 folgt der CPD 5212 S dem CPD 5212. Hatte dieses noch ein Epson-Druckwerk, ist es beim CPD 5212 S ein NMB 252.

Im Büromaschinenlexikon (BML) taucht der CPD 5212 S erstmals in der Ausgabe 1981 auf, parallel zum Vorgängermodell CPD 5212. Es wird wie eine Weltsensation als Tischrechner der Superklasse, als erstes Modell und Kernstück der neuen S-Reihe und als superleise, superschnell und mit Superausttattung beschrieben (das S in der Typenbezeichnung steht also wohl für super).

Sehen wir uns den Superrechner genauer an! Das neue Druckwerk könnte tatsächlich etwas leiser sein, aber die Geschwindigkeit spielt bei einem solchen Rechner keine große Rolle. Verglichen mit dem CPD 5212 ist der Nachfolger zunächst einmal kleiner geworden, sowohl in der Breite als auch in der Tiefe. Nur in der Höhe hat er, bedingt durch das Druckwerk, einige Millimeter zugelegt. Als Folge der geringeren Breite ist die Tastatur gedrängter – das nicht gerade ein Fortschritt, und beim Nachfolger CPD 5212 A wurde dieser Schritt auch wieder zurückgenommen.

Im Funktionsumfang hat sich allerdings einiges getan. Die Zahl der Tasten ist um fünf angestiegen, wobei oberhalb der Haupt-Tastatur vier kleinere Tasten ergänzt wurden. Neu hinzugekommen sind eine Wurzeltaste, drei Prozentrechentasten ([% +], [MU] und [Δ %]), eine Vorzeichenwechseltaste sowie eine [CE]-Taste. Das sind sechs neue Tasten; die Differenz erklärt sich damit, dass dafür die [RC]-Taste des Vorgängers entfallen ist. Ein weiteres Zugeständnis an die Funktionsvielfalt ist, dass die [*]-Taste nur noch die Größe der anderen Funktionstasten hat, während sie beim Vorgängermodell doppelt groß war. Dieses Detail wurde bis heute auch bei den Nachfolgemodellen beibehalten.

Neben dem in der Praxis wohl eher selten benötigten Registertausch ist noch ein anderes Feature des Vorgängers entfallen: der Schiebeschalter, mit dem man einstellen konnte, ob der Postenzähler alle Summanden zählt oder nur die positiven. Dieses Manko kann allerdings mit der Vorzeichenwechseltaste umgangen werden.

Der CPD 5212 S wurde 1981 vom Verein "Die gute Industrieform e.V." ausgezeichnet. Das mag damals berechtigt gewesen sein, denn für seine Zeit sieht er tatsächlich relativ modern aus, allerdings unterscheidet sich das Design nicht grundlegend von dem des Vorgängers. Sogar die markante Form der Lüftungsschlitze ist gleich geblieben und natürlich auch die Farben und die die Form der Tasten und Schiebeschalter. Wirklich schöner ist nur, dass die Druckerabdeckung jetzt weitgehend geschlossen ist, während beim Vorgänger größere Teile des Druckwerks offen lagen.

Ein weiteres Detail, das mir besser gefällt als beim Vorgänger, ist die um die Oberkante herumgezogene Displayblende, die den vorderen Abschluss der Druckerabdeckung bildet. Seltsamerweise wurde dies beim Nachfolgemodell, dem bereits erwähnten CPD 5212 A, wieder rückgängig gemacht. Dieses Modell ist frühestens 1986 erschienen, denn in der letzten Ausgabe des BML (1986) taucht es noch nicht auf.

Innenleben

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Ähnliche Rechner

Wie sich aus dem aus dem Büromaschinenlexikon zitierten Angaben ergibt, ist der CPD 5212 S nicht das einzige S-Modell, aber die Revolution im Typenprogramm war er nicht, denn es scheint nur drei weitere S-Modelle zu geben.

Da wäre zunächst der CA 120 S, ein weniger gut ausgestattetes Modell ohne Anzeige und ohne Speicher, das in keiner Ausgabe des BML auftaucht. Es sitzt im gleichen Gehäuse, und wegen der fehlenden Speichertasten wirkt die Tastatur deshalb etwas übersichtlicher. Seltsamerweise hat er trotz gleicher Stellenzahl ein anderes, etwas älteres Druckwerk.

Im BML aufgeführt ist von 1981 bis 1986 der CPD 5421 S, ein 14-stelliges Modell mit zwei Speichern. Dieser sitzt in einem ähnlichen, aber etwas breiteren Gehäuse, und die Tastenkappen haben nicht die bei Olympia übliche runde Form. Dessen Nachfolgemodell heißt ebenfalls CPD 5421 S und hat den gleichen Funktionsumfang, soweit man es aus der Tastatur schließen kann. Optisch entspricht es allerdings dem CPD 5212 A und hat auch wieder die gewohnte Form der Tasten.

Eng mit dem CPD 5212 S verwandt ist der Triumph-Adler 1121 PD. Beide Rechner wurden von NMB gebaut und sind technisch fast identisch, insbesondere sind die Platinen und die Gehäuseunterschale gleich.

Eigene Exemplare

  • Inv.Nr. 2054, Seriennummer 60386532, Baujahr 1984, Zustand: Druckwerk defekt
  • Inv.Nr. 2055, Seriennummer 60335548, Baujahr 1984, Zustand: funktionsfähig