Olympia CPD 5410: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:OlympiaCPD5410.jpg|thumb|300px|Olympia CPD 5410]]
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[[Bild:OlympiaCPD5410 offen.jpg|thumb|Der vordere Teil des geöffnetem Rechners]]
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[[Bild:Olympia CPD5410.jpg|thumb|300px|Olympia CPD 5410]]
[[Bild:OlympiaCPD5410 Displayplatine.jpg|thumb|Die bestückte Unterseite der Displayplatine]]
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Der '''Olympia CPD 5410''' (84.601) ist ein 14-stelliger druckender Tischrechner mit Digitron-Display. Meine beiden Exemplare sind von 1978.  
Der '''Olympia CPD 5410''' ist ein 14-stelliger druckender Tischrechner mit Display. Er ist (soweit ich es sagen kann) das erste Modell dieser Klasse von Olympia, und insofern gibt es kein Vorgängermodell.  
 
  
Der Rechner sitzt in einem Gehäuse, das erstmals 1976 oder 1977 mit dem [[Olympia CP 1201|CP 1201]] aufgetaucht ist und das auch für weitere 12- und 14-stellige Modelle verwendet wurde, teils mit, teils ohne Anzeige. Wie die meisten dieser Rechner enthält auch der CPD 5410 das Druckwerk [[Olympia 49.822|49.822]].
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Aus der Typenbezeichnung könnte man schließen, dass der CPD 5410 die 14-stellige Entsprechung des [[Olympia CPD 5210|CPD 5210]] ist, tatsächlich handelt es sich aber um die anzeigende Version des [[Olympia CP 1410|CP 1410]]. Die Tastaturen beider Modelle sind gleich und damit auch der Funktionsumfang: ein Speicher mit sechs Tasten, Postenzähler, Registertausch, drei Rundungsoptionen, Fließkomma- und neun Festkommapositionen sowie ein Addiermaschinenmodus in allen Kommapositionen.  
  
Aus der Typenbezeichnung könnte man schließen, dass der CPD 5410 die 14-stellige Entsprechung des [[Olympia CPD 5210|CPD 5210]] ist; an der Tastatur kann man jedoch erkennen, dass der engere Verwandte der [[Olympia CPD 5211|CPD 5211]] ist. Ob das bedeutet, dass der CPD 5410 vor dem CPD 5211 erschienen ist, weiß ich nicht; mein CPD 5410 ist jedenfalls jünger als mein CPD 5211.
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Damit war der CPD 5410 allerdings noch nicht das Topmodell der druckenden Olympia-Rechenmaschinen: Der [[Olympia CPD 5420|CPD 5420]] ist nicht nur mit zwei Speichern ausgestattet, sondern hat auch weitere Funktionen, die beim CPD 5410 zwar im IC vorhanden sind, dem Anwender aber nicht zur Verfügung stehen (vgl. [[Olympia CP 1420|CP 1420]]).
  
Was für ein früheres Erscheinen des CPD 5410 spricht, ist die Tatsache, dass er mit der gleichen Platine und der gleichen CPU (Rockwell Rockwell A6403EB) ausgestattet ist wie die anzeigelosen und daher unmoderneren Modelle [[Olympia CP 1410|CP 1410]] und [[Olympia CP 1420|CP 1420]]. Ein weiteres Indiz ist, dass der CPD 5211 die Nachfolge des CP 5210 ''innerhalb der gleichen Gehäusebaureihe'' angetreten hat, also vergleichsweise modern sein muss. Leider kann man aus den Baujahren meiner Rechner (1978 und 1979) nichts Genaueres schließen.
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== Innenleben ==
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Der CPD 5410 ist nicht nur funktional ein enger Verwandter des CP 1410, sondern auch logisch: Die Platinen beider Modelle sind nämlich identisch. Das IC ist ein [[Rockwell A6403]] (Versionen CB oder EB), das Druckwerk ein [[Olympia 49.822]]. Wie beim CP 1410 gibt es im CP 5410 immerhin sechs ICs, die mit der Ansteuerung des Druckers zusammenhängen, wobei drei die üblichen Verstärkerstufen sind und die anderen drei zusammengeschaltet ein 22-Bit-Schieberegister bilden. Das Haupt-IC benötigt deswegen nur zwei Ausgänge für die Druckdaten (Takt und Daten), was 20 Anschlussbeinchen spart.
  
Die Frage des Nachfolgemodells ist noch nicht abschließend geklärt. Es gibt einen 14-stelligen [[Olympia CPD 5421S|CPD 5421S]], aber es wäre denkbar, dass es zwischen diesem und dem CPD 5410 noch ein weiteres Modell gibt. Aus den Datenbanken der Farbbandlieferanten könnte man schließen, dass es einen CPD 5411 und/oder einen CPD 5411 S gibt, aber ich begegne diesen Auflistungen bzw. Google-Fallen dieser Onlineshops mit einer gewissen Skepsis, da sie möglicherweise auch auf Tippfehler anspringen sollen.
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Der CPD 5410 wurde entweder in Deutschland oder in Jugoslawien hergestellt. Davon abhängig ist die [[Olympia-Teilenummern|Teilenummer]] entweder 84.601 oder 84.951. Mein jugoslawisches Exemplar hat einen Aufdruck „UNIS“ auf der Hauptplatine, was für „Udružena Metalna Industrija Sarajevo“ steht. Mein ebenfalls in Jugoslawien gebauter CP 1410 hat keinen solchen Platinenaufdruck.
  
Der CPD 5410 wurde entweder in Deutschland oder in Jugoslawien hergestellt. Davon abhängig ist die „Teilenummer“ entweder 84.601 oder 84.951.
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== Verwandtschaft ==
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Neben den bereits erwähnten Modellen [[Olympia CP 1410|CP 1410]], [[Olympia CP 1420|CP 1420]], [[Olympia CPD 5210|CPD 5210]] und [[Olympia CPD 5420|CP 5420]] sitzen auch die Modelle [[Olympia CP 1201|CP 1201]], [[Olympia CP 1211|CP 1211]] und [[Olympia CPD 5211|CPD 5211]] im gleichen Gehäuse. Die letzten beiden nutzen die gleiche Platine wie 14-stelligen Modelle, haben allerdings als 12-stellige Rechner ein anderes Haupt-IC und eine z.T. abweichende Platinenbestückung.
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Bei der Suche nach einem Nachfolger des CPD 5410 war ich bisher erfolglos. Zwar hat der CPD 5420 mit dem [[Olympia CPD 5421 S|CPD 5421 S]] mindestens einen Nachfolger bekommen, aber ein entsprechendes Modell mit nur einem Speicher ist mir nicht bekannt. Aus den Datenbanken der Farbbandlieferanten könnte man schließen, dass es einen CPD 5411 und/oder einen CPD 5411 S gibt, aber ich begegne diesen Auflistungen bzw. Google-Fallen dieser Onlineshops mit einer gewissen Skepsis, da sie möglicherweise auch auf Tippfehler anspringen sollen.
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== Galerie ==
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Datei:Olympia CPD5410 Frontansicht.jpg|Ansicht von vorne&nbsp;...
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Datei:Olympia CPD5410 offen.jpg|Der geöffnete Rechner mit&nbsp;...
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Datei:Olympia CPD5410 offen2.jpg|... und ohne Displayplatine
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Datei:Olympia CPD5410 Platine.jpg|Die Hauptplatine von oben&nbsp;...
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Datei:Olympia CPD5410 Platine2.jpg|... und von unten
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Datei:Olympia CPD5410 Serviceaufkleber.jpg|Hinweise zur Konfiguration der Platine
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Datei:Olympia CPD5410 Platine_UNIS.jpg|Die UNIS-Version der Platine
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Datei:Olympia CPD5410 Displayplatine.jpg|Die Displayplatine von oben&nbsp;...
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Datei:Olympia CPD5410 Displayplatine2.jpg|... und von unten
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Datei:Olympia CPD5410 Typenschild.jpg|Typenschild und Hinweis auf die eingestellte Netzspannung
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== Eigene Exemplare ==
 
== Eigene Exemplare ==
* Inv.Nr. 4826, Seriennummer 248809, 84.601, Baujahr 1978, Zustand: noch ungetestet, kam mit Einstellung auf 115 V
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* Inv.-Nr. 4826, Seriennummer 248809, 84.601, Baujahr 1978, Zustand: funktionsfähig
* Inv.Nr. 5071, Seriennummer 228994, 84.951, Baujahr 1978, Zustand: funktionsfähig
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* Inv.-Nr. 5071, Seriennummer 228994, 84.951, Baujahr 1978, Zustand: funktionsfähig
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[[Kategorie:Druckender Tischrechner mit Anzeige]]
 
[[Kategorie:Druckender Tischrechner mit Anzeige]]
 
[[Kategorie:Olympia|CPD 5410]]
 
[[Kategorie:Olympia|CPD 5410]]

Version vom 02:41, 12. Aug 2018

Olympia CPD 5410

Der Olympia CPD 5410 (84.601) ist ein 14-stelliger druckender Tischrechner mit Digitron-Display. Meine beiden Exemplare sind von 1978.

Aus der Typenbezeichnung könnte man schließen, dass der CPD 5410 die 14-stellige Entsprechung des CPD 5210 ist, tatsächlich handelt es sich aber um die anzeigende Version des CP 1410. Die Tastaturen beider Modelle sind gleich und damit auch der Funktionsumfang: ein Speicher mit sechs Tasten, Postenzähler, Registertausch, drei Rundungsoptionen, Fließkomma- und neun Festkommapositionen sowie ein Addiermaschinenmodus in allen Kommapositionen.

Damit war der CPD 5410 allerdings noch nicht das Topmodell der druckenden Olympia-Rechenmaschinen: Der CPD 5420 ist nicht nur mit zwei Speichern ausgestattet, sondern hat auch weitere Funktionen, die beim CPD 5410 zwar im IC vorhanden sind, dem Anwender aber nicht zur Verfügung stehen (vgl. CP 1420).

Innenleben

Der CPD 5410 ist nicht nur funktional ein enger Verwandter des CP 1410, sondern auch logisch: Die Platinen beider Modelle sind nämlich identisch. Das IC ist ein Rockwell A6403 (Versionen CB oder EB), das Druckwerk ein Olympia 49.822. Wie beim CP 1410 gibt es im CP 5410 immerhin sechs ICs, die mit der Ansteuerung des Druckers zusammenhängen, wobei drei die üblichen Verstärkerstufen sind und die anderen drei zusammengeschaltet ein 22-Bit-Schieberegister bilden. Das Haupt-IC benötigt deswegen nur zwei Ausgänge für die Druckdaten (Takt und Daten), was 20 Anschlussbeinchen spart.

Der CPD 5410 wurde entweder in Deutschland oder in Jugoslawien hergestellt. Davon abhängig ist die Teilenummer entweder 84.601 oder 84.951. Mein jugoslawisches Exemplar hat einen Aufdruck „UNIS“ auf der Hauptplatine, was für „Udružena Metalna Industrija Sarajevo“ steht. Mein ebenfalls in Jugoslawien gebauter CP 1410 hat keinen solchen Platinenaufdruck.

Verwandtschaft

Neben den bereits erwähnten Modellen CP 1410, CP 1420, CPD 5210 und CP 5420 sitzen auch die Modelle CP 1201, CP 1211 und CPD 5211 im gleichen Gehäuse. Die letzten beiden nutzen die gleiche Platine wie 14-stelligen Modelle, haben allerdings als 12-stellige Rechner ein anderes Haupt-IC und eine z.T. abweichende Platinenbestückung.

Bei der Suche nach einem Nachfolger des CPD 5410 war ich bisher erfolglos. Zwar hat der CPD 5420 mit dem CPD 5421 S mindestens einen Nachfolger bekommen, aber ein entsprechendes Modell mit nur einem Speicher ist mir nicht bekannt. Aus den Datenbanken der Farbbandlieferanten könnte man schließen, dass es einen CPD 5411 und/oder einen CPD 5411 S gibt, aber ich begegne diesen Auflistungen bzw. Google-Fallen dieser Onlineshops mit einer gewissen Skepsis, da sie möglicherweise auch auf Tippfehler anspringen sollen.

Galerie

Eigene Exemplare

  • Inv.-Nr. 4826, Seriennummer 248809, 84.601, Baujahr 1978, Zustand: funktionsfähig
  • Inv.-Nr. 5071, Seriennummer 228994, 84.951, Baujahr 1978, Zustand: funktionsfähig