Olympia CPD 575: Unterschied zwischen den Versionen

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Bei beiden Modellen lässt sich der Speicher über sechs Tasten bedienen. Anders als der CPD 5210 hat der CPD 575 einen Postenzähler, dafür fehlt ihm allerdings die Vorzeichenwechseltaste. Bemerkenswert ist der Kommawahlschalter des CPD 575, der mehr Positionen hat als bei jedem anderen mir bekannten Rechner: Neben dem Fließkommamodus gibt es acht Festkommapositionen (0 bis 7) und gleich zwei Addiermaschinenmodi, einen zweistelligen ("$") und einen dreistelligen ("000"). Letzteres ist einmalig in meiner gesamten Sammlung.  
 
Bei beiden Modellen lässt sich der Speicher über sechs Tasten bedienen. Anders als der CPD 5210 hat der CPD 575 einen Postenzähler, dafür fehlt ihm allerdings die Vorzeichenwechseltaste. Bemerkenswert ist der Kommawahlschalter des CPD 575, der mehr Positionen hat als bei jedem anderen mir bekannten Rechner: Neben dem Fließkommamodus gibt es acht Festkommapositionen (0 bis 7) und gleich zwei Addiermaschinenmodi, einen zweistelligen ("$") und einen dreistelligen ("000"). Letzteres ist einmalig in meiner gesamten Sammlung.  
  
Wie auch beim CPD 5210 und einigen seiner Verwandten kann man beim CPD 575 das Display abschalten und nur mit dem Druckwerk arbeiten. Was das bei einem Rechner, der ohnehin am Stromnetz hängt, für einen Sinn haben soll, weiß ich nicht. Selbst wenn man Rechner ohne Anzeige gewohnt ist, solle eine solche ja zumindest nicht stören. Jedenfalls ist der CPD 575 der einzige mir vorliegende Rechner mit Anzeige, der ein Power-Lämpchen hat. Auch Fehler und die Speichernutzung werden über Lämpchen angezeigt.
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Wie auch beim CPD 5210 und einigen seiner Verwandten kann man beim CPD 575 das Display abschalten und nur mit dem Druckwerk arbeiten. Was das bei einem Rechner, der ohnehin am Stromnetz hängt, für einen Sinn haben soll, weiß ich nicht. Selbst wenn man Rechner ohne Anzeige gewohnt ist, solle eine solche ja zumindest nicht stören. Jedenfalls ist der CPD 575 der einzige mir vorliegende Rechner mit Anzeige, der ein Power-Lämpchen hat.  
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Auch Fehler und die Speichernutzung werden über Lämpchen angezeigt. Im Display wird ein Fehler zusätzlich mit E angezeigt; eine Speicheranzeige gibt es dort nicht.
  
 
== Innenleben ==
 
== Innenleben ==

Version vom 18:20, 8. Aug 2013

Olympia CPD 575

Der Olympia CPD 575 ist ein 12-stelliger druckender Tischrechner mit Anzeige. Mein Exemplar ist von 1976.

Der Rechner ist in mehreren Punkten bemerkenswert. Zum einen scheint er relativ selten zu sein, denn das erste Exemplar ist mir erst nach fast 10 Jahren Sammeltätigkeit begegnet. Außerdem scheint er wie der CA 500 und der PA 12 ein Sonderling im Olympia-Modellprogramm zu sein, denn mir sind keine verwandten, also z.B. im gleichen Gehäuse sitzenden Rechnermodelle bekannt. Alle drei Modelle wirken wie Versuche, einen geeigneten asiatischen Hersteller zu finden, während Olympia in Europa noch selbst Rechner produziert hat.

Der CPD 575 könnte der erste druckende Olympia-Rechner mit Anzeige sein, denn der CPD 5210 und seine Verwandten sind vermutlich erst 1977 erschienen. Es wäre aber auch denkbar, dass beide Rechner parallel entwickelt wurden, um die Produktion in Asien und Europa vergleichen zu können. Wer den CPD 575 gebaut hat, habe ich noch nicht herausgefunden. Aus der Beschriftung der Platine ("PCB 199042-3") geht es nicht hervor, und das aufgedruckte Logo konnte ich bisher noch keinem Hersteller zuordnen.

Bei beiden Modellen lässt sich der Speicher über sechs Tasten bedienen. Anders als der CPD 5210 hat der CPD 575 einen Postenzähler, dafür fehlt ihm allerdings die Vorzeichenwechseltaste. Bemerkenswert ist der Kommawahlschalter des CPD 575, der mehr Positionen hat als bei jedem anderen mir bekannten Rechner: Neben dem Fließkommamodus gibt es acht Festkommapositionen (0 bis 7) und gleich zwei Addiermaschinenmodi, einen zweistelligen ("$") und einen dreistelligen ("000"). Letzteres ist einmalig in meiner gesamten Sammlung.

Wie auch beim CPD 5210 und einigen seiner Verwandten kann man beim CPD 575 das Display abschalten und nur mit dem Druckwerk arbeiten. Was das bei einem Rechner, der ohnehin am Stromnetz hängt, für einen Sinn haben soll, weiß ich nicht. Selbst wenn man Rechner ohne Anzeige gewohnt ist, solle eine solche ja zumindest nicht stören. Jedenfalls ist der CPD 575 der einzige mir vorliegende Rechner mit Anzeige, der ein Power-Lämpchen hat.

Auch Fehler und die Speichernutzung werden über Lämpchen angezeigt. Im Display wird ein Fehler zusätzlich mit E angezeigt; eine Speicheranzeige gibt es dort nicht.

Innenleben

Vor dem Blick ins Innere ein paar Worte zum Papierrollenhalter: An sich ist das Kunststoffteil nichts Ungewöhnliches, aber es ist, anders als üblich, nicht in Halterungen am Gehäuse eingeschoben, sondern in eine solides Blechteil, das mit dem Gehäuseboden verschraubt ist. Bei meinem Exemplar sitzt der Halter so fest in diesem Blech, dass ich nach einigen Probieren darauf verzichtet habe, ihn herauszuziehen, denn bekanntlich zerbrechen diese Rollenhalter ja relativ leicht, und man muss froh sein, wenn sie den Postversand überstehen (siehe auch Abenteuer eBay).

Der CPD 575 läßt sich über vier Schrauben an der Unterseite leicht öffnen, allerdings nur dann, wenn man vorher den Papierrollenhalter entfernt hat. Gelingt dies nicht, kann man das Gehäuseoberteil hinten nicht anheben, und vorne auch nicht, weil es dort an den Tastaturkabeln hängt. Diese lassen sich jedoch relativ einfach ausstecken, weil die Stecker an der Vorderseite der Platine angeordnet sind.

Das Innere des Rechners ist übersichtlich aufgebaut und hat das übliche Layout mit dem Druckwerk, ein Epson Model 310, hinten links, dem Netzteil hinten rechts und der Hauptplatine vorne unter der Tastatur. Die Haupt-ICs sind von Rockwell, ein A5700CC und ein 10934CA. In diesem Punkt ähnelt der CPD 575 den "echten" Olympia-Rechnern wie dem CPD 5210, denn auch sie basieren auf Rockwell-ICs.

Die Anzeige sitzt auf einer fast senkrecht stehenden Hilfsplatine, die aber außer der Anzeigeröhre vom Typ Futaba 13-BT-02A keine weiteren Bauteile enthält.

Ungewöhnlich ist die kleine Platine neben dem Trafo, die neben einem unbeschrifteten schwarzen, vierpoligen Würfel (vielleicht ein Paar Entstörkondensatoren?) vier Halterungen für Glassicherungen aufweist, wobei nur zwei Sicherungen eingesetzt sind: Drei dieser Halterungen dienen nämlich als Netzspannungswähler und sind entsprechend mit 110V, 220V und 240V beschriftet. Diese Lösung habe ich in noch keinem anderen Rechner gefunden.

Die zweite Sicherung befindet sich nicht etwa auf der Sekundärseite des Trafos, sondern ist zwischen Netzschalter und dem schwarzen Würfel angeordnet. Wie anfangs gesagt: Der CPD 575 ist in einigen Punkten bemerkenswert!

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.Nr. 5083, Seriennummer 00223262, Baujahr 1976, Zustand: funktionsfähig, optisch für das Alter gut

Externe Links