Omron 800: Unterschied zwischen den Versionen

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Funktional ist der Rechner auf die vier Grundrechenarten beschränkt. Es gibt keine Möglichkeit, eine Konstante zu speichern, keine Prozenttaste, keinen Speicher und keinen Kommastellenschalter, und der einzige "Luxus" ist eine [CI]-Taste zum Korrigieren der aktuellen Eingabe. Das Rechnen erfolgt in der Addiermaschinenlogik, also mit den Tasten [+=] und [−=], so dass keine [=]-Taste notwendig ist. Insgesamt sind 17 Tasten vorhanden.
 
Funktional ist der Rechner auf die vier Grundrechenarten beschränkt. Es gibt keine Möglichkeit, eine Konstante zu speichern, keine Prozenttaste, keinen Speicher und keinen Kommastellenschalter, und der einzige "Luxus" ist eine [CI]-Taste zum Korrigieren der aktuellen Eingabe. Das Rechnen erfolgt in der Addiermaschinenlogik, also mit den Tasten [+=] und [−=], so dass keine [=]-Taste notwendig ist. Insgesamt sind 17 Tasten vorhanden.
  
Der für seine Zeit relativ kompakte und vor allem unerhört preiswerte Rechner – er leitete den Preiskampf der 1970er Jahre erst so richtig ein – basiert auf drei MOS/LSI-ICs mit den Bezeichnungen Alpha 1, 2 und 3. Die ICs wurden von der amerikanischen Nortec Electronics Corporation für Omron entwickelt.  
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Der für seine Zeit relativ kompakte und vor allem unerhört preiswerte Rechner – er leitete den Preiskampf der 1970er Jahre erst so richtig ein – basiert auf drei MOS/LSI-ICs mit den Bezeichnungen Alpha 1, 2 und 3. Die ICs wurden von der amerikanischen Nortec Electronics Corporation für Omron entwickelt und hergestellt.  
  
 
Die Anzeige besteht aus acht einzelnen VFD-Röhren, die in einer soliden Blechhalterung auf der Platine befestigt sind. Etwas ungewöhnlich ist die linksbündige Darstellung der Zahlen; im Grundzustand steht die 0 also ganz links und nicht wie üblich ganz rechts. Überlauf und Minuszeichen werden über zwei kleine Lämpchen angezeigt, wobei die Blenden dieser Lämpchen rot sind und die Form eines Dreiecks bzw. eines Minuszeichens haben.
 
Die Anzeige besteht aus acht einzelnen VFD-Röhren, die in einer soliden Blechhalterung auf der Platine befestigt sind. Etwas ungewöhnlich ist die linksbündige Darstellung der Zahlen; im Grundzustand steht die 0 also ganz links und nicht wie üblich ganz rechts. Überlauf und Minuszeichen werden über zwei kleine Lämpchen angezeigt, wobei die Blenden dieser Lämpchen rot sind und die Form eines Dreiecks bzw. eines Minuszeichens haben.
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In Europa und – soweit man es aus den so gut wie nicht vorhandenen Internetauftritten schließen kann – auch in den USA wurde der Omron 800 nicht vertrieben. Stattdessen hat Omron dieses Modell in etlichen OEM-Versionen hergestellt, darunter der [[Citizen Eight]], der [[Commodore C108]], der [[Miida MC800]] und der [[Triumph-Adler 800]].
 
In Europa und – soweit man es aus den so gut wie nicht vorhandenen Internetauftritten schließen kann – auch in den USA wurde der Omron 800 nicht vertrieben. Stattdessen hat Omron dieses Modell in etlichen OEM-Versionen hergestellt, darunter der [[Citizen Eight]], der [[Commodore C108]], der [[Miida MC800]] und der [[Triumph-Adler 800]].
  
Bei Omron hat es anscheinend keine einheitlichen Farben für die Rechner gegeben, stattdessen wurden auch für eigene Modelle die Farben der OEM-Kunden verwendet. Der 800 sieht mit seinen weißen, blauen und roten Tasten amerikanisch aus und gleich bis auf die Modellbezeichnungen und die Typenschilder dem Citizen Eight und dem Commodore C108. Der ebenfalls 1971 erschienene [[Omron 1211]] sieht dagegen farblich aus wie sein Triumph-Adler-Gegenstück [[Triumph-Adler 1210|1210]].  
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Bei Omron hat es anscheinend keine einheitlichen Farben für die Rechner gegeben, stattdessen wurden auch für eigene Modelle die Farben der OEM-Kunden verwendet. Der 800 sieht mit seinen weißen, blauen und roten Tasten amerikanisch aus und gleich bis auf die Modellbezeichnungen und die Typenschilder dem Citizen Eight und dem Commodore C108. Der ebenfalls 1971 erschienene [[Omron 1211]] sieht dagegen farblich aus wie sein Triumph-Adler-Gegenstück [[Triumph-Adler 1210 (1211)|1210 (Version 1211)]].  
  
 
Der Nachfolger des 800 ist der mit den gleichen Haupt-ICs ausgestattete [[Omron 800-2|800-2]], bei dem neben dem Gehäuse und dem Tastaturlayout vor allem die Bauweise der Anzeige geändert wurde. Der [[Omron 800K|800K]] (der technisch dem [[Triumph-Adler 804]] entspricht) beherrscht das Rechnen mit konstanten Faktoren, wofür er zusätzlich eine einrastende [K]-Taste bekommen hat und natürlich auch andere ICs.
 
Der Nachfolger des 800 ist der mit den gleichen Haupt-ICs ausgestattete [[Omron 800-2|800-2]], bei dem neben dem Gehäuse und dem Tastaturlayout vor allem die Bauweise der Anzeige geändert wurde. Der [[Omron 800K|800K]] (der technisch dem [[Triumph-Adler 804]] entspricht) beherrscht das Rechnen mit konstanten Faktoren, wofür er zusätzlich eine einrastende [K]-Taste bekommen hat und natürlich auch andere ICs.
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* [http://www.dentaku-museum.com/calc/calc/9-omuron/omrond/omrond.html Eine japanische Webseite mit verschiedenen Omron-Modellen und OEM-Versionen.]  
 
* [http://www.dentaku-museum.com/calc/calc/9-omuron/omrond/omrond.html Eine japanische Webseite mit verschiedenen Omron-Modellen und OEM-Versionen.]  
 
* [http://www.devidts.com/be-calc/desk_08891.html Der Commodore C108 von Serge Devidts mit Bildern des Innenlebens]
 
* [http://www.devidts.com/be-calc/desk_08891.html Der Commodore C108 von Serge Devidts mit Bildern des Innenlebens]
* [http://www.cs.ubc.ca/~hilpert/eec/calctd/MiidaMC800.gif Der Schaltplan des Miida MC800 sollte auch für den TA 800 gelten.]
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<!--* [http://www.cs.ubc.ca/~hilpert/eec/calctd/MiidaMC800.gif Der Schaltplan des Miida MC800 sollte auch für den Omron 800 gelten.]-->
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* [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43144057.html Spiegel-Artikel „Markt ruiniert“ vom 16.08.1971]
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[[Kategorie:Anzeigender Tischrechner]]
 
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[[Kategorie:Omron|800]]
 
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[[Kategorie:Kein eigenes Exemplar]]
 
[[Kategorie:Kein eigenes Exemplar]]

Aktuelle Version vom 28. August 2018, 22:36 Uhr

Omrion 800 (Ausschnitt aus der unten verlinkten Werbeanzeige, (c) Omron)

Der Omron 800 ist ein 1971 erschienener achtstelliger anzeigender Tischrechner.

Funktional ist der Rechner auf die vier Grundrechenarten beschränkt. Es gibt keine Möglichkeit, eine Konstante zu speichern, keine Prozenttaste, keinen Speicher und keinen Kommastellenschalter, und der einzige "Luxus" ist eine [CI]-Taste zum Korrigieren der aktuellen Eingabe. Das Rechnen erfolgt in der Addiermaschinenlogik, also mit den Tasten [+=] und [−=], so dass keine [=]-Taste notwendig ist. Insgesamt sind 17 Tasten vorhanden.

Der für seine Zeit relativ kompakte und vor allem unerhört preiswerte Rechner – er leitete den Preiskampf der 1970er Jahre erst so richtig ein – basiert auf drei MOS/LSI-ICs mit den Bezeichnungen Alpha 1, 2 und 3. Die ICs wurden von der amerikanischen Nortec Electronics Corporation für Omron entwickelt und hergestellt.

Die Anzeige besteht aus acht einzelnen VFD-Röhren, die in einer soliden Blechhalterung auf der Platine befestigt sind. Etwas ungewöhnlich ist die linksbündige Darstellung der Zahlen; im Grundzustand steht die 0 also ganz links und nicht wie üblich ganz rechts. Überlauf und Minuszeichen werden über zwei kleine Lämpchen angezeigt, wobei die Blenden dieser Lämpchen rot sind und die Form eines Dreiecks bzw. eines Minuszeichens haben.

In Europa und – soweit man es aus den so gut wie nicht vorhandenen Internetauftritten schließen kann – auch in den USA wurde der Omron 800 nicht vertrieben. Stattdessen hat Omron dieses Modell in etlichen OEM-Versionen hergestellt, darunter der Citizen Eight, der Commodore C108, der Miida MC800 und der Triumph-Adler 800.

Bei Omron hat es anscheinend keine einheitlichen Farben für die Rechner gegeben, stattdessen wurden auch für eigene Modelle die Farben der OEM-Kunden verwendet. Der 800 sieht mit seinen weißen, blauen und roten Tasten amerikanisch aus und gleich bis auf die Modellbezeichnungen und die Typenschilder dem Citizen Eight und dem Commodore C108. Der ebenfalls 1971 erschienene Omron 1211 sieht dagegen farblich aus wie sein Triumph-Adler-Gegenstück 1210 (Version 1211).

Der Nachfolger des 800 ist der mit den gleichen Haupt-ICs ausgestattete 800-2, bei dem neben dem Gehäuse und dem Tastaturlayout vor allem die Bauweise der Anzeige geändert wurde. Der 800K (der technisch dem Triumph-Adler 804 entspricht) beherrscht das Rechnen mit konstanten Faktoren, wofür er zusätzlich eine einrastende [K]-Taste bekommen hat und natürlich auch andere ICs.

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