Privileg 802 (62799): Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Privileg 802''' (Best.-Nr. 62799) ist ein achtstelliger Taschenrechner mit LED-Anzeige, nicht zu verwechseln mit dem [[Privileg 802|gleichnamigen Tischrechner]]. Mir ist kein Quelle-Katalog bekannt, in dem dieses Modell enthalten ist, allerdings wurde 1974 das sehr ähnliche Modell [[Privileg PC-4008|PC-4008]] angeboten. Mein Exemplar ist laut IC-Datumscodes ebenfalls von 1974.
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Der '''Privileg 802''' (Best.-Nr. 62799) ist ein achtstelliger Taschenrechner mit LED-Anzeige, nicht zu verwechseln mit dem später erschienenen [[Privileg 802|gleichnamigen Tischrechner]]. Mir ist kein Quelle-Katalog bekannt, in dem dieses Modell enthalten ist, allerdings wurde 1974 das sehr ähnliche Modell [[Privileg PC-4008|PC-4008]] angeboten. Mein Exemplar ist laut IC-Datumscodes ebenfalls von 1974.
  
 
Der Funktionsumfang des Taschenrechners beschränkt sich auf die vier Grundrechenarten. Gegenüber dem erwähnten PC-4008 fehlt eine Taste, allerdings wurde lediglich die C- und CE-Funktion in einer Taste gebündelt. Die Platine des 802 trägt die Beschriftung „4009.B“, was ebenfalls auf eine enge Verwandtschaft hindeutet. Wahrscheinlich war der PC-4008 das direkte Vorgängermodell des 802.  
 
Der Funktionsumfang des Taschenrechners beschränkt sich auf die vier Grundrechenarten. Gegenüber dem erwähnten PC-4008 fehlt eine Taste, allerdings wurde lediglich die C- und CE-Funktion in einer Taste gebündelt. Die Platine des 802 trägt die Beschriftung „4009.B“, was ebenfalls auf eine enge Verwandtschaft hindeutet. Wahrscheinlich war der PC-4008 das direkte Vorgängermodell des 802.  
  
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Seine Energie bezieht der Rechner aus einer 9V-Blockbatterie. Optional war ein externes Netzteil mit der Bestell-Nr. 42799 erhältlich.
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Das Rechnergehäuse kann nach dem Lösen von zwei Schrauben leicht geöffnet werden. Es enthält drei ICs, davon zwei Displaytreiber. Das Haupt-IC ist ein MOS MCS2540 mit 24 goldenen Beinchen. Es ist seltsamerweise gesockelt, wobei der Sockel Kontakte für ein IC mit 28 Beinchen aufweist und seine Breite sogar 40 Beinchen zulassen würde. Das Ganze ist auf der Rückseite der Tastaturplatine montiert. Die LED-Anzeigeeinheit vom Typ Bowmar Optostic sitzt auf einer eigenen, schräg eingebauten Platine.
 
Das Rechnergehäuse kann nach dem Lösen von zwei Schrauben leicht geöffnet werden. Es enthält drei ICs, davon zwei Displaytreiber. Das Haupt-IC ist ein MOS MCS2540 mit 24 goldenen Beinchen. Es ist seltsamerweise gesockelt, wobei der Sockel Kontakte für ein IC mit 28 Beinchen aufweist und seine Breite sogar 40 Beinchen zulassen würde. Das Ganze ist auf der Rückseite der Tastaturplatine montiert. Die LED-Anzeigeeinheit vom Typ Bowmar Optostic sitzt auf einer eigenen, schräg eingebauten Platine.
 
Seine Energie bezieht der Rechner aus einer 9V-Blockbatterie. Optional war ein externes Netzteil mit der Bestell-Nr. 42799 erhältlich.
 
  
 
== Ähnliche Rechner ==
 
== Ähnliche Rechner ==
 
Im gleichen Gehäuse sitzen neben dem bereits erwähnten [[Privileg PC-4008|PC-4008]] auch der semi-wissenschaftliche [[Privileg 862 M|862 M]] und der wissenschaftliche [[Privileg 882 ESR-E|882 ESR-E]]. Außerdem gibt es den [[Privileg PC-4018|PC-4018]] und den [[Privileg PC-4028|PC-4028]], deren Gehäuse eine dunkle Tastaturblende aufweist, von der Form her aber gleich zu sein scheint.
 
Im gleichen Gehäuse sitzen neben dem bereits erwähnten [[Privileg PC-4008|PC-4008]] auch der semi-wissenschaftliche [[Privileg 862 M|862 M]] und der wissenschaftliche [[Privileg 882 ESR-E|882 ESR-E]]. Außerdem gibt es den [[Privileg PC-4018|PC-4018]] und den [[Privileg PC-4028|PC-4028]], deren Gehäuse eine dunkle Tastaturblende aufweist, von der Form her aber gleich zu sein scheint.
  
Diese Rechner sind zweifellos mit den Interton-Modellen [[Interton PC 4007|PC 4007]], [[Interton PC 4008|PC 4008]], [[Interton PC 4009|PC 4009]], [[Interton PC 4018|PC 4018]], [[Interton PC4019|PC 4019]] und [[Interton PC 4044|PC 4044]] verwandt (und möglicherweise weiteren). Zwar weicht die Gehäuseform der weißen Interton-Rechner leicht ab, allerdings deuten neben den für Taschenrechner ungewöhnlichen Typenbezeichnungen auch die Tastaturlayouts auf die Verwandtschaft hin: Der Interton PC-4019 entspricht z.B. exakt dem Privileg 862 M und der Interton PC 4008 dem Privileg PC-4008.  
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Diese Rechner sind zweifellos mit den Interton-Modellen [[Interton PC 4007|PC 4007]], [[Interton PC 4008|PC 4008]], [[Interton PC 4009|PC 4009]], [[Interton PC 4018|PC 4018]], [[Interton PC4019|PC 4019]] und [[Interton PC 4044|PC 4044]] verwandt (und möglicherweise weiteren). Zwar weicht die Gehäuseform der weißen Interton-Rechner leicht ab, allerdings deuten neben den für Taschenrechner ungewöhnlichen Typenbezeichnungen auch die Tastaturlayouts auf die Verwandtschaft hin: Der Interton PC-4019 entspricht z.B. dem Privileg 862 M und der Interton PC 4008 dem Privileg PC-4008.  
  
 
Das deutsche Unternehmen Interton war (und ist!) primär ein Hersteller von Hörgeräten, allerdings hat es neben den Taschenrechnern auch die Spielkonsole [[Interton VC 4000|VC 4000]] produziert, die auch keinen engeren Bezug zu Hörgeräten zu haben scheint. Dass Interton die Rechner tatsächlich selbst hergestellt und nicht, wie damals üblich, aus Japan importiert hat, zeigt sich daran, dass die Platinen z.T. mit „Lötseite“ beschriftet sind!
 
Das deutsche Unternehmen Interton war (und ist!) primär ein Hersteller von Hörgeräten, allerdings hat es neben den Taschenrechnern auch die Spielkonsole [[Interton VC 4000|VC 4000]] produziert, die auch keinen engeren Bezug zu Hörgeräten zu haben scheint. Dass Interton die Rechner tatsächlich selbst hergestellt und nicht, wie damals üblich, aus Japan importiert hat, zeigt sich daran, dass die Platinen z.T. mit „Lötseite“ beschriftet sind!
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== Eigenes Exemplar ==
 
== Eigenes Exemplar ==
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Aktuelle Version vom 15. Januar 2017, 05:28 Uhr

Privileg 802

Der Privileg 802 (Best.-Nr. 62799) ist ein achtstelliger Taschenrechner mit LED-Anzeige, nicht zu verwechseln mit dem später erschienenen gleichnamigen Tischrechner. Mir ist kein Quelle-Katalog bekannt, in dem dieses Modell enthalten ist, allerdings wurde 1974 das sehr ähnliche Modell PC-4008 angeboten. Mein Exemplar ist laut IC-Datumscodes ebenfalls von 1974.

Der Funktionsumfang des Taschenrechners beschränkt sich auf die vier Grundrechenarten. Gegenüber dem erwähnten PC-4008 fehlt eine Taste, allerdings wurde lediglich die C- und CE-Funktion in einer Taste gebündelt. Die Platine des 802 trägt die Beschriftung „4009.B“, was ebenfalls auf eine enge Verwandtschaft hindeutet. Wahrscheinlich war der PC-4008 das direkte Vorgängermodell des 802.

Seine Energie bezieht der Rechner aus einer 9V-Blockbatterie. Optional war ein externes Netzteil mit der Bestell-Nr. 42799 erhältlich.

Innenleben

Das Rechnergehäuse kann nach dem Lösen von zwei Schrauben leicht geöffnet werden. Es enthält drei ICs, davon zwei Displaytreiber. Das Haupt-IC ist ein MOS MCS2540 mit 24 goldenen Beinchen. Es ist seltsamerweise gesockelt, wobei der Sockel Kontakte für ein IC mit 28 Beinchen aufweist und seine Breite sogar 40 Beinchen zulassen würde. Das Ganze ist auf der Rückseite der Tastaturplatine montiert. Die LED-Anzeigeeinheit vom Typ Bowmar Optostic sitzt auf einer eigenen, schräg eingebauten Platine.

Ähnliche Rechner

Im gleichen Gehäuse sitzen neben dem bereits erwähnten PC-4008 auch der semi-wissenschaftliche 862 M und der wissenschaftliche 882 ESR-E. Außerdem gibt es den PC-4018 und den PC-4028, deren Gehäuse eine dunkle Tastaturblende aufweist, von der Form her aber gleich zu sein scheint.

Diese Rechner sind zweifellos mit den Interton-Modellen PC 4007, PC 4008, PC 4009, PC 4018, PC 4019 und PC 4044 verwandt (und möglicherweise weiteren). Zwar weicht die Gehäuseform der weißen Interton-Rechner leicht ab, allerdings deuten neben den für Taschenrechner ungewöhnlichen Typenbezeichnungen auch die Tastaturlayouts auf die Verwandtschaft hin: Der Interton PC-4019 entspricht z.B. dem Privileg 862 M und der Interton PC 4008 dem Privileg PC-4008.

Das deutsche Unternehmen Interton war (und ist!) primär ein Hersteller von Hörgeräten, allerdings hat es neben den Taschenrechnern auch die Spielkonsole VC 4000 produziert, die auch keinen engeren Bezug zu Hörgeräten zu haben scheint. Dass Interton die Rechner tatsächlich selbst hergestellt und nicht, wie damals üblich, aus Japan importiert hat, zeigt sich daran, dass die Platinen z.T. mit „Lötseite“ beschriftet sind!

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 2499, Seriennummer 046222 (?, schwer lesbar), Baujahr 1974, Zustand: funktionsfähig