Privileg 82

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Privileg 82

Der Privileg 82 (Best.-Nr. 380.761 7) ist ein achtstelliger Taschenrechner mit LED-Anzeige. Mein Exemplar ist von 1976.

Verglichen mit seinen Zeitgenossen, die oft noch ein mehr oder weniger quaderförmiges Gehäuse haben, hat das Gehäuse des Privileg 82 eine relativ elegante, vorne relativ flache Form. Es gibt nur 17, dafür aber relativ große Tasten.

Weniger als 17 Tasten kann ein Taschenrechner mit algebraischer Eingabelogik eigentlich nicht haben, und der Funktionsumfang des Privileg 82 ist entsprechend gering und beschränkt sich auf die vier Grundrechenarten. Warum die [C/CE]-Taste links unten angeordnet wurde und dafür die vier Rechenoperatoren jeweils eine Reihe weiter nach oben als üblich, wird heute wohl niemand mehr beantworten können.

Seine Energie bezieht der Privileg 82 aus einer 9-V-Blockbatterie. Zusätzlich ist ein Anschluss für ein externes Netzteil vorhanden; der auf dem Typenschild empfohlene Typ hat die Bestell-Nr. 406.821 9. Die Polung ist nicht angegeben.

Innenleben

Der Rechner wird ohne Schrauben nur von Kunststoffnasen zusammengehalten und ist vergleichsweise schwer zu öffnen. Am besten, man beginnt an der Hinterkante und arbeitet sich an den Seiten allmählich nach vorne. Ohne Werkzeug ist dies kaum möglich; zumindest meine Fingernägel waren zu schwach.

Die Platine dient sowohl als Haupt- als auch als Tastaturplatine. Sie ist mit der Gehäuseoberschale verschraubt und zusätzlich verschmolzen, so dass sie sich nicht herausnehmen lässt und deshalb auch der Zugang zu den Tastenkontakten verwehrt ist. Die auf einer kleinen Platine aufgebaute Displayeinheit ist über 17 kurze Drähte relativ steif mit der Hauptplatine verbunden. Zusätzlich wird die Anzeige mit einem Klebestreifen fixiert.

Das Rechen-IC ist ein General Instrument C683. Obwohl die Anzeigeeinheit neun Stellen hat, kann das IC davon nur acht nutzen, so dass negative Zahlen nur maximal siebenstellig sein können. Außer dem IC sind acht Transistoren vorhanden (einer je Anzeigestelle), neun Widerstände und ein Elko.

Verwandtschaft

Es gibt auch eine Version des Privileg 82 mit einer zusätzlichen [D]-Taste, die vermutlich zum Wiedereinschalten der Anzeige nach einer automatischen Abschaltung dient. Über das Innenleben dieser Version ist mir nichts bekannt.

Im gleichen Gehäuse sitzen mindestens sechs weitere Privileg-Modelle, nämlich der 85 (1), der 85 (2), der 833 K, der 840 M, der 865 M und der Beginner. Der 840 M und der 865 M haben kleinere, farbige Tasten, die in fünf statt vier Spalten angeordnet sind, und sehen deshalb auf den ersten Blick ganz anders aus. Bis auf die Tastaturblende sind die Gehäuse jedoch identisch. Der Beginner hat eine etwas schmalere Displayscheibe.

Ähnliche Rechner findet man auch unter dem Markennamen Genesonic, z.B. das Modell 3683, das dem Privileg 85 (1) entspricht, der gegenüber dem 82 eine zusätzliche Prozenttaste hat. Bemerkenswert ist, dass der Privileg am Ein-/Ausschalter eine deutsche Beschriftung hat ("EIN"), der Genesonic aber eine englische ("ON"). Da dieser Text erhaben ist, sich also aus der Spritzgussform ergeben hat, muss der Unterschied schon bei der Herstellung des Gehäuses berücksichtigt worden sein!

Ob Genesonic der Hersteller der Privileg-Taschenrechner ist oder nur ein weiterer OEM-Anbieter, muss hier im Moment noch offen bleiben. Die Marke ist heute weitgehend unbekannt, und das Einzige, was ich bisher herausfinden konnte, ist, dass es auch Genesonic-Transistorradios gibt.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 2468, Seriennummer 76306, Baujahr 1976, Zustand: funktionsfähig

Externe Links