Privileg 865 M

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Privileg 865 M

Der Privileg 865 M (Best.-Nr. 700.121 7) ist ein achtstelliger semi-wissenschaftlicher Taschenrechner mit LED-Anzeige. Mein Exemplar ist von 1975.

Vom Gehäuse her entspricht dieses Modell den weniger gut ausgestatteten Modellen 82, 85 (1) und 85 (2), allerdings sind die Tasten kleiner, so dass der Tastaturbereich maximal 30 Tasten aufnehmen könnte, von denen beim 840 M 27 zzgl. des Ein-/Ausschalters vorhanden sind, also 7 mehr als beim 85 (2). Anders als beim 82 und den beiden 85 sind die Funktionstasten farbig, wobei anders als beim 840 M die Speichertasten blau sind und nicht rot.

Gegenüber dem 840 M ist der Funktionsumfang noch einmal erhöht worden. Hinzugekommen sind eine Kehrwert-Taste sowie eine fünfte Speichertaste [M-X], mit der der Inhalt des Anzeigeregisters und des Speichers ausgetauscht werden können. Die Vorzeichenwechseltaste des 840 M ist dafür entfallen. Mit Kehrwert, Quadrat und Wurzel erfüllt der 865 M ganz knapp die Kriterien, die ich (relativ willkürlich) für die Kategorisierung als semi-wissenschaftlich festgelegt habe.

Der Rechner hat neun Anzeigestellen, von denen die linke als Statusanzeige dient. Die Verwendung des Speichers wird dort mit einem senkrechten Segment angezeigt; im Bild sieht man die Kombination dieses Segments mit einem Minuszeichen. Bei kleineren Zahlen erscheint das Minuszeichen unmittelbar neben der linken Ziffer.

Der Rechner hat eine automatische Displayabschaltung nach etwa 30 Sekunden, bei der nur das mittlere waagerechte Segment in der mittleren Anzeigestelle leuchtet (also deutlich weniger als beim 840 M!). Dieser Zustand kann laut Handbuch mit der [=]-Taste beendet werden; bei meinem Exemplar erfüllt die [C/CE]-Taste aber den gleichen Zweck. Alle anderen Tasten sind im Stromsparmodus funktionslos.

Bei einer Division durch null erscheint in der Statusanzeige ein C. Bei einem Überlauf erscheint ebenfalls das C (bzw. bei negativen Zahlen ein E), zusätzlich werden die höchstwertigen Stellen des Ergebnisses angezeigt, wobei die übergelaufenen Stellen durch einen Dezimalpunkt von den niederwertigen acht Stellen abgegrenzt werden. Z.B. erscheint nach der Rechnung 44444444 × 2000 die Anzeige "C888.88888".

Die Stromversorgung erfolgt über einen 9-V-Block oder ein externes Netzteil (Bestell-Nr. 406.821 9).

Innenleben

Der 865 M ist so aufgebaut wie der Privileg 82 (siehe dort) und die anderen Modelle in diesem Gehäuse.

Das IC ist ein Western Digital FS1732-F. Zusätzlich sind neun Transistoren vorhanden, einer für jede Anzeigestelle, zehn Widerstände und ein Elko.

Wie im 840 M und anders als im 82 und im 85 kann die Tastaturplatine nach dem Lösen von neun Schräubchen herausgenommen werden. Die Tastenkontakte bestehen aus sogenannten Schnappscheiben, die das Klicken der Tasten verursachen. Während die Tastenkappen die gleiche Form haben wie im 840 M, unterscheidet sich die Form der Schnappscheiben und auch die Ausführung der Tastaturplatinen zwischen beiden Modellen – letztere ist im 840 M einseitig und im 865 M zweiseitig.

Es gibt auch eine einseitige Version der 865-M-Platine, bei der lediglich einige Drahtbrücken vorhanden sind (siehe externe Links). Die Bauteile sind bei beiden Platinen im Grunde die gleichen; die Anordnung ist jedoch abweichend.

Verwandtschaft

Im gleichen Gehäuse sitzt neben den bereits erwähnten Modellen 82, 85 (1), 85 (2) und 840 M mindestens zwei weiterer Privileg-Taschenrechner, der 833 K und der Beginner. Ähnliche Rechner findet man auch unter dem Markennamen Genesonic, wobei das Modell 3683 der ersten Version des Privileg 85 entspricht.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 2482, Seriennummer 22711, Baujahr 1975, Zustand: funktionsfähig, Handbuch vorhanden

Externe Links