Privileg 87

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Privileg 87

Die Privileg 87 ist eine druckende elektromechanische Addiermaschine mit sieben Eingabe- und acht Ausgabestellen. Das Baujahr dürfte sich um 1970 bewegen.

Es handelt sich um eine normale Addiermschine mit den üblichen Funktionen Addition, Subtraktion, Zwischen- und Endsumme sowie Nummerndruck. Addition und Zwischensumme nutzen eine doppelt belegte Taste; die Zwischensumme wird ausgegeben, wenn das Eingabewerk vor dem Drücken der Taste leer ist. Ein Multiplikationshebelchen dient wie üblich als Hilfsmittel für die stellenweise Multiplikation. Der Stellenzeiger dient zugleich als Löschschieber für die Tastatur.

Der Rechner hat einen Tragegriff und kann deshalb zumindest ansatzweise als tragbar bezeichnet werden – wenn man sich dabei mit dem Gewicht von etwa 5 kg anfreunden kann. Im Zug oder Flugzeug damit arbeiten kann man aber nicht, denn der Rechner benötigt einen 230-V-Netzanschluss. Mein Exemplar ist in einer exakt passenden Transporttasche gekommen, die aber leider so eng ist (oder im Laufe der Zeit geworden ist?), dass das Ein- und Auspacken der Maschine kein Vergnügen ist.

Die Privileg 87 wurde in Japan von Brother hergestellt. Das entsprechende Modell ist wahrscheinlich die Brother 208; der einzige erkennbare Unterschied ist die Gehäusefarbe.

Innenleben

Der aus Aluguss bestehende Gehäuseoberteil der Privileg 87 lässt sich erstaunlich leicht entfernen; er wird nur von zwei Schiebern im Gehäuseboden gehalten. Anders als bei der Olympia 1182.030, die einen ähnlichen Verschlussmechanismus hat, muss man zuvor auch keine Schalterkappen entfernen. Das ist wichtig, denn weil es keine Druckerabdeckung gibt, muss das Gehäuse zum Wechseln des Farbbands geöffnet werden.

Die Tastaturblende ist ein separates Teil und mit zwei Schräubchen am Tastaturrahmen befestigt. Auch sie kann ohne Weiters abgenommen werden. Der Gehäuseboden ist mit sechs Schrauben am Rechnerrahmen befestigt, wobei vier davon gleichzeitig die Gummifüße halten. Das Rechnerinnere wirkt aufgeräumt und sowohl mechanisch als auch elektrisch sehr übersichtlich. Der Motor sitzt rechts hinten und treibt das Rechenwerk über ein Schneckengetriebe an, der zugehörige Kondensator sitzt auf der gegenüberliegenden Seite über dem Anschlussstecker. Dieser ist ein Kaltgerätestecker nach IEC 60320, so dass man nicht lange nach einem passenden Anschlusskabel suchen muss.

Der Stellenzeiger ist bis 10 beschriftet – ein Zeichen dafür, dass es zumindest von Brother, vielleicht aber auch von Privileg ein Modell mit größerer Kapazität gegeben hat. Das erkennt man auch am freien Platz im linken Bereich des Rechenwerks. Eine Suche im Internet nach der naheliegenden Modellbezeichnung Brother 211 war erfolglos, aber auch die Brother 208 liefert fast keine Treffer, so dass man daraus nicht viel schließen kann. Und die Brother 210 ist eine Schreibmaschine, was gegen ein sehr ausgefeiltes Modellnummernsystem bei Brother spricht...

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 2430, Seriennummer M8112265, Zustand: grundsätzlich funktionsfähig, aber Papiervorschub defekt und Probleme mit dem Symboldruck

Externe Links