Privileg CX 800

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Privileg CX 800

Der Privileg CX 800 (Best.-Nr. 00224) ist ein achtstelliger anzeigender Tischrechner mit Digitron-Display. Er wurde in den Quelle-Katalogen 1973/74 und 1974 für 238,- DM angeboten und 1975/76 noch für 128,- DM.

Der Funktionsumfang des auffällig gestalteten Rechners hält sich in engen Grenzen. Neben den Grundrechenarten gibt es lediglich einen Schiebeschalter zum Rechnen mit konstanten Faktoren und Divisoren. Die Eingabe erfolgt im Addiermaschinenmodus, d.h. es gibt keine [=]-Taste, sondern eine [+=]- und eine [−=]-Taste. Diese beiden Tasten sind etwas breiter als die anderen und auch etwas ungewöhnlich angeordnet.

Was den CX 800 von anderen Rechnern unterscheidet, ist die Gehäuseform, die es erlaubt, zwischen Tastatur und Bildschirm z.B. Stifte oder Büroklammern abzulegen. Hätte ich einen CX 800 auf dem Schreibtisch stehen, würden dort wahrscheinlich Schrauben zerlegter Rechner liegen.

Innenleben

Der Rechner lässt sich nach dem Lösen der vier Schrauben auf der Unterseite leicht öffnen. Der Oberteil hängt jetzt allerdings noch an drei Kabeln, die zum Schiebesachalter führen, der an der Gehäuseoberschale festgeschraubt ist. Die Tastatur besteht aus zwei separaten Modulen, die über steife Drähte mit der Hauptplatine verbunden sind und auf Kunststoffstützen ruhen. Diese Anordnung macht es schwierig, die Hauptplatine als Ganzes zu betrachten, weil die Tastatur deren vorderen Teil verdeckt.

Im hinteren Teil der mit „PWB F 1122CC“ beschrifteten Hauptplatine befindet sich die Netzteilelektronik. Der Trafo sitzt in einer Öffnung der Platine, ist aber nicht mit dieser, sondern direkt mit dem Gehäuseboden verschraubt. Man müsste ihn also ausbauen, um die Platine entfernen zu können.

Vor dem Trafo sitzt die in einem Metallrahmen aufgebaute Displayeinheit, die aus neun Röhren mit Siebensegmentanzeigen besteht, von denen die rechte für Minuszeichen und Fehleranzeige verwendet wird.

Auf dem Hauptteil der Platine unter der Tastatur befinden sich vier ICs. Das Haupt-IC ist ein Hitachi HD3276P. Es ist relativ verbreitet und findet sich in meiner Sammlung unter anderem im Citizen 800 K, im Privileg 8, im MBO TR 800, im Sharp EL-804 sowie in den Prinztronic-Modellen C40 und C44. Die weiteren ICs sind ein HD3253P, das man auch in anderen Rechnern zusammen mit dem HD3276P findet, sowie zwei Toshiba TM4356P, die der Ansteuerung der Anzeigeröhren dienen.

Verwandtschaft

Der CX 800 ist der „kleinere Bruder“ des im gleichen Gehäuse sitzenden CX 1200M, der 12 Stellen und außerdem einen Speicher hat.

Gebaut wurden beide Modelle von Sharp. Das dem CX 800 entsprechende Modell ist der bereits erwähnte EL-804, der ein anders Gehäuse hat, jedoch die gleiche Tastatur. Auch der Prinztronic C44 ist ein enger Verwandter, denn er basiert ebenfalls auf dem gleichen IC und der gleichen Tastatur. Alle drei Rechner haben jedoch verschiedene Hauptplatinen.

Bei Sharp findet man das Gehäuse des CX 800 beim Modell EL-817, allerdings mit einem roten Gehäuseboden. Der EL-817 hat einen Speicher und ist dem CX 1200M äußerlich ähnlicher als dem CX 800.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.Nr. 2474, Seriennummer 4107236, Baujahr 1974, Zustand: funktionsfähig

Externe Links