Privileg SR 30

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Der Privileg SR 30 ist ein wissenschaftlicher Taschenrechner mit LED-Anzeige. Mein Exemplar ist von 1976.

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Innenleben

Der Rechner lässt sich nach dem Lösen von zwei schwarzen Schräubchen unter dem Batteriefachdeckel leicht öffnen. Die Zugentlastung des Batteriekabels verhindert jedoch das völlige Entfernen der Unterseite – das Kabel ist um einen kleinen Kunststoffstift geschlungen und mit diesem verschmolzen! Da ich den beschädigten Batterieanschluss meines Exemplars ohnehin austauschen musste, weil er einen Säureschaden erlitten hatte, habe ich diese Verbindung gelöst.

Der Rechner enthält zwei Platinen, die Rücken an Rücken angeordnet sind und von einem Karton voneinander getrennt werden. Die Tastaturplatine stammt von HEC und trägt die Bezeichnung KB-6424-01 SR9120 und außerdem die Nummer 200785. Die Hauptplatine ist etwas kleiner und wird von zwei Flachbandkabeln bedeckt und auch gehalten. Sichtbar sind zunächst nur zwei kleine ICs vom Typ ITT 502-5N, die der Ansteuerung der Anzeige dienen. Das Haupt-IC, ein Commodore GHU-03A, sowie ein viertes IC, ein GHU-01A, verstecken sich unter dem zur Tastatur führenden Kabel. Das GHU-01A wird auf der Platinenrückseite als ROM bezeichnet; hier ist vermutlich das Mikroprogramm des Rechners gespeichert. Ein Elko und zwei Widerstände sind die einzigen weiteren Bauteile.

Verwandtschaft

An der Farbe der Tastatur, insbesondere an der grünen [F]-Taste, ist unschwer zu erkennen, dass der SR 30 von Commodore stammt. Eng verwandte Modelle sind der Commodore SR 9120D (dessen Bezeichnung sich auch auf der Tastaturplatine des SR 30 findet) und der mit der gleichen Tastatur ausgestattete SR 1800. Letzterer hat die gleiche CPU wie der SR 30, wobei sich der GHU-03A wahrscheinlich nicht stark vom GHU-02A im SR-1920D unterscheidet. Beide ICs wurden auch für den Tischrechner Commodore SR 1540 verwendet, der dem SR 30 auch funktional entspricht.

Das von Privileg übernommene Kürzel "SR" steht übrigens für "slide rule", weil die wissenschaftlichen Taschenrechner die Nachfolge der Rechenschieber angetreten haben.


Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 2492, Seriennummer 065643, Baujahr 1976, Zustand: funktionsfähig, aber Batteriekontakte hinüber

Externe Links