Santron 12-M

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Santron 12-M

Der Santron 12-M (Art.-Nr. 027/197) ist ein zwölfstelliger anzeigender Tischrechner mit Digitron-Display. Meine Exemplare sind von 1974 und 1975.

Verglichen mit seinem zehnstelligen Kollegen 10-D ist der 12-M sehr gut ausgestattet: Neben einem Speicher mit vier Tasten und Automatikmodus gibt es Quadratwurzel, 5/4-Rundung, Konstante, Prozentautomatik und Registertausch. Außerdem hat der Rechner eine Korrekturtaste, mit der die zuletzt eingegebene Ziffer wieder gelöscht werden kann. Neben einem Fließkommamodus stehen auch die Festkommapositionen 0, 2, 3, 4 und 6 zur Verfügung.

Es gibt verschiedene Versionen dieses Modells, die auch äußerlich unterschieden werden können. So hat mein ältestes Exemplar ein aussteckbares Netzkabel und metallische Schiebeschalter – purer Luxus, der bei neueren Versionen dem Preiskampf geopfert wurde. Dafür hat mein jüngster 12-M einen Schieber für die Tausender-Position vor der Anzeige. Bei den älteren Rechnern ist der dafür notwendige Schlitz ebenfalls vorhanden, und auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, kann ich nicht ausschließen, dass dieses Teil bei beiden Exemplaren sowie bei dem auf www.calcuseum.de abgebildeten Rechner verlorengegangen ist.

Innenleben

Der 12-D wird von vier Schrauben zusammengehalten und kann leicht geöffnet werden. Was einem sofort ins Auge fällt, ist die Verkabelung: Tastatur, Trafo und Anzeige sind unter völligem Verzicht auf Steckverbindungen über zahlreiche farbige Kabel mit der Platine verbunden. Die Innereien hängen also untrennbar zusammen, was die Handhabung und das Fotografieren der Komponenten erschwert.

Die Hauptplatine wirkt dagegen vergleichsweise aufgeräumt. Mir liegen zwei verschiedene Versionen vor: Die Platine mit der Bezeichnung „PCB-1-5“ trägt zwei ICs von Texas Instruments, TMS0203NC und TMS0320NC. Auf der neueren Platine mit der Bezeichnung „PCB-4-1“ findet sich dagegen nur ein IC, ein NEC µPD286C. Die Anzeigeröhren werden bei beiden Versionen über diskrete Transistoren angesteuert.

Die Version mit den TI-ICs gibt es mit zwei verschiedenen Netzteileinheiten: Mein älteres Exemplar hat ein aussteckbares Netzkabel mit einem aufwendig an einem Metallwinkel befestigten Stecker sowie zwei große Entstörkondensatoren. Diese Teile sind bei den neueren Exemplaren der Verbilligung zum Opfer gefallen, wobei die Platine aber nicht verändert wurde. Der Netzstecker passt übrigens nicht zu den heute verwendeten Kleingerätekabeln; weder Abstand noch Durchmesser der Kontakte stimmen überein.

Die Tastatur stammt wie beim 10-D von HEC.

Verwandtschaft

Im gleichen Gehäuse, allerdings mit einem anderen Design der Tastenkappen, sitzt der Santron 12-D. Obwohl die Typenbezeichnungen etwas anderes vermuten lassen, hat auch der 12-D einen Speicher und ist auch sonst ähnlich gut ausgestattet. Ihm fehlt zwar die Wurzelfunktion, dafür hat der Rechner einen Postenzähler und eine darauf basierende Durchschnittsberechnung.

Galerie

Eigene Exemplare

  • Inv.-Nr. 371, Seriennummer F1063098, TI-Version, Baujahr 1974, Zustand: funktionsfähig
  • Inv.-Nr. 372, Seriennummer F1201495, TI-Version, Baujahr 1975, Zustand: funktionsfähig
  • Inv.-Nr. 373, Seriennummer F1216797, NEC-Version, Baujahr 1975, Zustand: funktionsfähig

Externe Links