Sharp CS-1164B

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Sharp CS-1164B

Der Sharp CS-1164B ist ein 10-stelliger druckender Tischrechner mit Anzeige. Meine Exemplare stammen von 1978 und 1979.

Ein ungewöhnliches Detail ist die [000]-Taste bei gleichzeitigem Fehlen einer [00]-Taste. Dies ist, nicht nur bei Sharp, relativ selten. Ansonsten weist die Ausstattung keine Überraschungen auf. Nur das Druckwerk hat eine kleine Besonderheit, nämlich ein Handrädchen für den Papiertransport; der Rechner hat jedoch auch die gewohnte Papiervorschubtaste.

Der CS-1164B gehört zu den letzten Sharp-Rechnern, bei denen die Tasten eines Blocks direkt aneinander grenzen. Die Gestaltung der Plus- und Minustasten ist allerdings schon "modern"; diese Tasten sind etwas breiter als die anderen Tasten und zum Ziffernblock hin abgeschrägt, so wie es auch bei den meisten modernen Rechenmaschinen der Fall ist.

Aufbau

Das Gehäuse des CS-1164B ist schon recht modern, in dem Sinne, dass es nur noch von zwei Schrauben auf der Rückseite sowie einigen Kunststoffnasen- und Schnappverschlüssen zusammengehalten wird. Übermäßig stabil ist es allerdings nicht (siehe Transportschäden).

Hat man die seitlichen Schnappverschlüsse "besiegt", kann man die Gehäuseoberschale problemlos abnehmen, denn die Schalter und die Tastatur sind nicht mit dieser verbunden. Die Anordnung der Komponenten im Inneren ist normal. Die Displayeinheit ist auf der Tastaturplatine befestigt, das Rechen-IC ist ein SC38547B. "Modern" ist neben dem Gehäuse auch die Verbindung der verschiedenen Komponenten: Bis auf den Drucker (ein Epson Model 355) hängt das Innenleben des Rechners untrennbar zusammen.

Unschön ist, dass der Netzschalter die Sekundärseite des Trafos schaltet, das Gerät also auch im ausgeschalteten Zustand Energie verbraucht. Der Grund dafür ist bei diesem Modell (anders als bei vielen anderen) zumindest nachvollziehbar: Es hat die Anordnung des Ein-/Aus-Schalters neben den Schiebeschaltern ermöglicht, weil sonst die Netzspannung bis auf die Tastaturplatine geführt werden hätte müssen.

Verglichen mit neueren Rechnern ist die Tastatur noch relativ aufwendig aufgebaut: Zwischen den Tastenkappen bzw. -stößeln befinden sich aufwendig geformte federnde Bleche und darunter Gummimatten mit leitfähig beschichteten Kontaktpunkten, die die Kontakte auf der Tastaturplatine schließen.

Verwandtschaft

Von seinem Vorgängermodell CS-1164A unterscheidet sich der CS-1164B auf den ersten Blick überhaupt nicht. Beim zweiten Hinsehen erkennt man aber, dass der CS-1164A kein Drucker-Handrad hat. Wahrscheinlich besteht der entscheidende Unterschied also im Druckermodell; in der Tastatur und damit im Funktionsumfang sind beide Modelle identisch.

Im gleichen Gehäuse sitzt auch der CS-1154A, der keine Anzeige hat und wie der CS-1164A kein Drucker-Handrad. Ob es auch einen CS-1154B gegeben hat, kann ich noch nicht sicher sagen; einige Google-Suchergebnisse sprechen aber dafür.

Das Nachfolgemodell des CS-1164B ist der CS-1183. Das Design ist recht ähnlich geblieben, aber der CS-1183 ist schon mit dem neuen Tastaturdesign versehen. Am Funktionsumfang hat sich nicht viel geändert (siehe dort).

Die Frage nach einer 12-stelligen Entsprechung des CS-1164B kann ich noch nicht klar beantworten. Der CS-2164 ist vom Design her älter und der CS-2164C jünger; letzterer ist das 12-stellige Gegenstück zum CS-1183. Höchstwahrscheinlich hat es aber einen CS-2164A und einen CS-2164B gegeben. Indizien dafür konnte ich in Internet finden, darunter eine Inventarliste mit der Seriennummer eines CS-2164B von 1980 – das wäre allerdings etwas zu jung für ein Gegenstück zum CS-1164B. Wie diese Rechner aussehen, konnte ich noch nicht herausfinden.

Der CS-2166(A) ist dagegen definitiv ein Zeitgenosse des CS-1164B, wobei die A-Variante sogar über die [000]-Taste des CS-1164B verfügt. Auch im inneren Aufbau ähnelt der CS-2166A dem CS-1164B, und die Tastaturen sind fast identisch, abgesehen davon, dass der CS-2166(A) eine Vorzeichenwechseltaste an der Stelle hat, an der sich beim CS-1164 die Lücke befindet.

Transportschäden

Mein erster CS-1164B war auch der allererste Tischrechner in meiner Sammlung, was ihn für mich zu etwas Besonderem macht. Auch seine Geschichte ist ungewöhnlich: Der hintere Gehäusebereich einschließlich Druckerabdeckung und Lüftungsgitter meines für sein Alter ansonsten erstaunlich gut erhaltenen Exemplars ist leider auf dem Postweg wegen des nicht abgenommenen Papierrollenhalters in Kombination mit mangelhafter Verpackung und lose beigelegten Papierrollen in zahlreiche Teile zerbrochen. Mit Hilfe von Modellbaukleber habe ich das Gehäuse in mühsamer Kleinarbeit wieder zusammengesetzt, aber natürlich sind die Bruchstellen noch erkennbar.

Auch mein dritter CS-1164B (der von 1978) ist Opfer einer mangelhaften Verpackung geworden; der Schaden war jedoch verglichen mit dem ersten Fall relativ gering. Bei diesem Exemplar hat sich gezeigt, dass die "Ösen", die die Oberschale an der Vorderkante halten, nicht besonders stabil sind. Soweit ich es sagen kann, hat Sharp diese Konstruktion bei neueren Gehäusen auch nicht mehr angewandt. Das Gleiche gilt für den filigranen vorderen Verschluss der Druckerabdeckung. (siehe dazu auch Abenteuer eBay)

Galerie

Eigene Exemplare

  • Inv.Nr. 3640, Seriennummer 88003944, Baujahr 1978, Zustand: funktionsfähig, einige geklebte Risse
  • Inv.Nr. 599, Seriennummer 95021677, Baujahr 1979, Zustand: funktionsfähig, Gehäuse zerbrochen und geklebt
  • Inv.Nr. 744, Seriennummer 9501178Y, Baujahr 1979, Zustand: funktionsfähig, vergilbt