Sharp CS-225

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Sharp CS-225

Der Sharp CS-225 ist ein 12-stelliger anzeigender Tischrechner mit Digitron-Display. Mein Exemplar ist von 1973, erschienen ist das Modell jedoch schon 1972.

Der CS-225 sitzt im gleichen Gehäuse wie der EL-803, hat aber zwölf Stellen, einen Speicher und auch sonst einen etwas größeren Funktionsumfang. Neben den zwei Speichertasten fällt auf, dass drei Schiebeschalter dazugekommen sind. Eine davon schaltet den Speicher in einen Automatikmodus (eine [M+]-Taste gibt es nicht). Anders als der EL-803 hat der CS-225 keinen Fließkommamodus, dafür aber mehrere Festkommamodi (0, 2, 4 und 6). Diese können wie die optionale 5/4-Rundung über Schiebeschalter ausgewählt werden. Der vierte Schiebeschalter dient wie beim EL-803 zur Speicherung konstanter Multiplikatoren und Divisoren.

In Stellenzahl und Funktionsumfang tritt der CS-225 die Nachfolge des CS-223 an. Gegenüber diesem ist mit 6 eine weitere Festkommaposition hinzugekommen und außerdem eine [RC]-Taste für den Registertausch. Das Bemühen um Kostensenkung ist dem CS-225 gegenüber dem CS-223 deutlich anzusehen.

Anstelle der guten alten Anzeigeröhren des CS-223 mit ihren rundlichen Ziffern hat der CS-225 als vermutlich erster Sharp-Rechner eine eckige Achtsegment-Anzeige. Zusätzlich zu den üblichen sieben Segmenten gibt es in der Mitte ein (geteiltes) senkrechtes Segment, das eine schönere Darstellung der 4 sowie eine zentrierte Darstellung der 1 ermöglicht. Anders als in so manchen anderem Rechner wird dieses Segment auch tatsächlich genutzt (siehe Bilder). Zumindest in Japan wurde der CS-225 allerdings auch noch mit den alten Anzeigeröhren verkauft (siehe externe Links).

Führende Nullen werden unterdrückt. Überlauf und Division durch null zeigt der CS-225 mit 12 Punkten in der Anzeige an. Anders als EL-803 und CS-223 ist er nach dem Einschalten in einem definierten Zustand, muss also nicht erst mit der Clear-Taste initialisiert werden.

Innenleben

Der innere Aufbau des CS-225 entspricht dem des EL-803 (siehe dort).

Die Platine hat die Nummer E1004. Irgendwann in den 4000ern hat Sharp die Platinen-Nummerierung bei ca. 1000 neu begonnen, wobei üblicherweise ein E und später ein F vor der Zahl steht. Die Platine E1004 ist also wahrscheinlich jünger bzw. später entwickelt worden als die Nr. 4193 im EL-803.

Der CS-225 basiert aus dem IC-Paar Hitachi HD32128P und HD32129P. Sie werden von einem HD3262P unterstützt, das mit der Anzeige zusammenhängt, soweit man es aus dem Verlauf der Leiterbahnen schließen kann. Möglicherweise dient es der BCD-auf-Achtsegment-Dekodierung. Vier Toshiba TM4352P dienen als Treiber-ICs zur Ansteuerung der Anzeigeröhren.

Anders als der EL-803 hat der CS-225 ein Abdeckblech im Gehäuseboden, das über ein Massekabel mit der Platine verbunden ist. Ebenfalls hinzugekommen ist ein Massekabel zwischen Platine und Tastaturrahmen.

Verwandtschaft

Der CS-124 ist eine um die Speichertasten reduzierte Version des CS-225. Abgesehen davon sind beide Modelle vollkommen identisch. Der CS-225R hat eine Wurzeltaste statt der [RC]-Taste und außerdem einen Fließkommamodus. Zum Innenleben kann ich nichts sagen, aber diese Variante basiert mit Sicherheit auf anderen ICs.

Neben EL-803, CS-124, CS-225 und CS-225R gibt es noch mindestens ein weiteres Modell in diesem Gehäuse, nämlich den EL-815S, ein achtstelliger Rechner mit Speicher.

Der Nachfolger des CS-225 ist der CS-2101, der allerdings im Funktionsumfang etwas reduziert wurde, vermutlich um die vergleichsweise teuren Schiebeschalter loszuwerden.

Die von Sharp gebauten Modelle Prinztronic MC65 und Facit 1118 basieren auf den gleichen Haupt-ICs wieder CS-225; es sind jedoch völlig eigenständige Modelle mit anderen Platinen. Auffällig ist, dass der Facit anstelle des HD3262P drei andere ICs enthält. Außerdem hat er einen Speicher mit vier Tasten.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.Nr. 752, Seriennummer 390017605, Baujahr 1973, Zustand: funktionsfähig, vergilbt, rotes Sharp-Logo verblasst

Externe Links