Sharp CS-363

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Sharp CS-363
Der geöffnete Rechner
Die Rückseite der Tastatur.

Der Sharp CS-363 ist ein 16stelliger anzeigender Tischrechner mit Nixie-Röhren und drei vollwertigen Speichern.

Anders als der programierbare CS-363P sitzt der CS-363 bereits in einer neuen Gehäusegeneration und hat auch die neue Ausführung der Tastaturfarben - am leichtesten erkennbar daran, daß die Null und die Kommataste jetzt nicht mehr blau sind.

Für die drei Speicher gibt es nur zwei Tastensätze. Die rechten Speichertasten können mit dem daneben angebrachten Schiebeschalter wahlweise auf den zweiten oder den dritten Speicher geschaltet werden. Im Bild erkennt man, daß ganz links eine dritte Speichertastenreihe vorgesehen ist, die z.B. beim CS-363R vorhanden ist. Das Umschalten über den Schiebeschalter erfolgt vermutlich direkt innerhalb der Tastaturmatrix, ist also keine spezielle Funktion der Rechnerlogik.

Der innere Aufbau des CS-363 erinnert an den sehr kompakten QT-8D, wobei aber alles etwas größer ist, und auch an den CS-362. Dicht über der Hauptplatine befindet sich die Anzeigeeinheit, eine Platine, auf der die 17 Anzeigeröhren und die zugehörigen Treiberstufen aufgebaut sind. Die Hauptplatine sitzt in einem Metallrahmen, an dem auch die Stecker für die obere Platine und die Tastatur angeschraubt sind.

Das Gehirn des Rechners besteht aus sechs Rockwell-ICs (10061NA, 10062PA, 10063NB, 10064NA, 10065NA und 10066NA). Bei meinem CS-363 liefen die Datumscodes zwischen der 29. und 41. Woche 1971, wobei interessanterweise der jüngste Baustein, der 10062PA, bereits in einem unscheinbaren schwarzen Gehäuse sitzt, während die fünf anderen, von denen die beiden jüngsten aus der 37. Woche stammen, noch die schönen weißen Keramikgehäusen mit Goldkontakten haben.

Ein interessantes Detail ist der Platinenstecker auf der Rückseite der Hauptplatine, der Commodore-Fans an den User- oder Kassettenport des C-64 erinnern wird. Er ist über einen kleinen Deckel im Gehäuse von außen zugänglich. Was hier genau angesteckt werden konnte, weiß ich nicht, vermutlich handelt es sich aber um eine Programmiereinheit, denn etwas ähnliches gab es auch für den CS-22/CS-32 und den CS-362.

Die von Alps gebaute Tastatureinheit bringt alleine 850 g auf die Waage, das ist so viel, wie ein kompletter CS-2122H wiegt, der letzte anzeigende Tischrechner von Sharp mit Digitron-Display. Die Ziffernblock der Tastatur ist mit einer mechanischen Tastensperre ausgestattet. Die Schalter sind - natürlich - Reedkontakte, und die Multiplikations- und die Divisionstaste sind wie schon bei früheren Modellen beleuchtet, während sie ‚aktiv’ sind. Diese Beleuchtung ist eine nette, teure, aber m.E. ziemlich nutzlose Spielerei.

Man könnte meinen, ein 16stelliger Rechner mit drei Speichern wäre das Topmodell seiner Zeit gewesen. Doch dem ist nicht so: Es gab mit dem CS-363R und dem CS-364R zwei im gleichen Gehäuse sitzende und mit der gleichen Anzeige ausgestattete Rechner mit einem noch größeren Funktionsumfang!

Mit einem Kaufpreis von 21,50 Euro ist der CS-363 eine der teuersten Rechnenmaschinen in meiner Sammlung. Der Grund für diesen vergleichsweise hohen Preis sind die Nixie-Röhren, die nicht mehr hergestellt werden und deshalb bei Elektronikbastlern, die daraus zum Beispiel Uhren bauen, sehr gefragt sind.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Seriennummer 21024801, Baujahr 1972, Zustand: funktionsfähig, optisch für das Alter sehr gut