Sharp CS-6301A: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Gehäuse ist sehr ähnlich, wenn nicht sogar identisch geblieben; der Rechner hat jedoch ein grünes Digitron-Display anstelle des Panaplex-Displays des Vorgängers. Auch die Tastatur ist eine völlig andere; sie hat das modernere Aussehen mit Zwischenräumen zwischen den Tasten, und im Inneren findet man Plastik anstelle von Reed-Schaltern.
 
Das Gehäuse ist sehr ähnlich, wenn nicht sogar identisch geblieben; der Rechner hat jedoch ein grünes Digitron-Display anstelle des Panaplex-Displays des Vorgängers. Auch die Tastatur ist eine völlig andere; sie hat das modernere Aussehen mit Zwischenräumen zwischen den Tasten, und im Inneren findet man Plastik anstelle von Reed-Schaltern.
  
Die Funktionalität des CS-6301 scheint bis ins Detail übernommen worden zu sein; viele Tasten wurden jedoch anders angeordnet. Die einrastenden Tasten für die Speicherautomatik und die Konstante wurden durch Schiebeschalter ersetzt und der charakteristische Kipphebel für den V-Speicher durch zwei ganz gewöhnliche Tasten. Die Tastatur des CS-6301A wirkt deshalb optisch erstaunlich langweilig, verglichen mit der des Vorgängermodells, aber wahrscheinlich war sie wesentlich billiger herzustellen.  
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Die Funktionalität des CS-6301 scheint bis ins Detail übernommen worden zu sein; viele Tasten wurden jedoch anders angeordnet. Die einrastenden Tasten für die Speicherautomatik und die Konstante wurden durch Schiebeschalter ersetzt und der charakteristische Kipphebel für den [[V-Speicher]] durch zwei ganz gewöhnliche Tasten. Die Tastatur des CS-6301A wirkt deshalb optisch erstaunlich langweilig, verglichen mit der des Vorgängermodells, aber wahrscheinlich war sie wesentlich billiger herzustellen.  
  
 
Anders als der CS-6301 hat der CS-6301A kein Wurzelsymbol auf der Divisionstaste. Aber diese Funktion ist trotzdem vorhanden: Die Wurzel berechnet man, indem man nach der Eingabe der Zahl die Divisionstaste betätigt und unmittelbar danach die [+=]-Taste. Das läßt den Verdacht aufkommen, daß das Rechen-IC gleichgeblieben ist, und tatsächlich arbeitet im CS-6301A wie im Vorgängermodell ein HD36103.
 
Anders als der CS-6301 hat der CS-6301A kein Wurzelsymbol auf der Divisionstaste. Aber diese Funktion ist trotzdem vorhanden: Die Wurzel berechnet man, indem man nach der Eingabe der Zahl die Divisionstaste betätigt und unmittelbar danach die [+=]-Taste. Das läßt den Verdacht aufkommen, daß das Rechen-IC gleichgeblieben ist, und tatsächlich arbeitet im CS-6301A wie im Vorgängermodell ein HD36103.
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Der spätestens 1981 erschienene CS-6301A ist der letzte anzeigende Sharp-Rechner in dem „klassischen“ Design, das mit dem CS-222A und dem CS-363 eingeführt worden war. Bei den 10- und 12stelligen Modellen für das „gemeine Volk“ war man in der Gehäusegestaltung wesentlich experimentierfreudiger als bei den Rechnern der „Königsklasse“; man denke nur an die markanten Formen des [[Sharp CS-2109|CS-2109]] (ein Zeitgenosse des CS-6301) oder des [[Sharp CS-2115|CS-2115]] (ein Zeitgenosse des CS-6301A)! Aber ein Rolls-Royce sieht ja verglichen mit einem 5er BMW ja auch eher konservativ aus...
 
Der spätestens 1981 erschienene CS-6301A ist der letzte anzeigende Sharp-Rechner in dem „klassischen“ Design, das mit dem CS-222A und dem CS-363 eingeführt worden war. Bei den 10- und 12stelligen Modellen für das „gemeine Volk“ war man in der Gehäusegestaltung wesentlich experimentierfreudiger als bei den Rechnern der „Königsklasse“; man denke nur an die markanten Formen des [[Sharp CS-2109|CS-2109]] (ein Zeitgenosse des CS-6301) oder des [[Sharp CS-2115|CS-2115]] (ein Zeitgenosse des CS-6301A)! Aber ein Rolls-Royce sieht ja verglichen mit einem 5er BMW ja auch eher konservativ aus...
  
Meide beiden Exemplare habe ich zufälligerweise innerhalb einer Woche ersteigert. Beide waren überdurchschnittlich stark verschmutzt, was auf ein hartes Arbeitsleben hindeutet. Einer stand anscheinend in einer Werkstatt, denn im Inneren fand sich unter anderem ein 2 cm langer Nagel, während Locherabfall und angetrockneten Kaffeeresten im andeen Rechner auf eine typishe Büroumgebung hindeuten.
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Meide beiden Exemplare habe ich zufälligerweise innerhalb einer Woche ersteigert. Beide waren überdurchschnittlich stark verschmutzt, was auf ein hartes Arbeitsleben hindeutet. Einer stand anscheinend in einer Werkstatt, denn im Inneren fand sich unter anderem ein 2 cm langer Nagel, während Locherabfall und angetrocknete Kaffeereste im anderen Rechner auf eine typische Büroumgebung hindeuten.
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== Ähnliche Rechner ==
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Abgesehen von dem Vorgängermodell CS-6301 gibt es einen weiteren 16-stelligen und in der Gehäuseform sehr ähnlichen Rechner, den [[Sharp CS-6500|CS-6500]] ([http://www.dentaku-museum.com/calc/calc/1-sharp/1-sharpd/cs6500/b-3.jpg Abbildung]). Dies ist ein vermutlich nur in Japan erhältlich gewesenes, "sprechendes" Modell. Abgesehen von der Sprechlogik, was immer sie für einen Sinn hat, scheint die Funktionalität gegenüber dem CS-6301A etwas eingeschränkt zu sein, z.B. gibt es nur einen Speicher (auch keinen V-Speicher). Ich wage zu bezweifeln, dass dieses Modell eine größere Verbreitung gefunden hat...
  
 
== Eigene Exemplare ==
 
== Eigene Exemplare ==
* Inv.Nr. 2574, Seriennummer 15000732, Baujahr 1981, Zustand: funktionsfähig
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* Inv.Nr. 3574, Seriennummer 15000732, Baujahr 1981, Zustand: funktionsfähig
* Inv.Nr. 2576, Seriennummer 29002521, Baujahr 1982, Zustand: funktionsfähig
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* Inv.Nr. 3576, Seriennummer 29002521, Baujahr 1982, Zustand: funktionsfähig
  
 
[[Kategorie:Anzeigender Tischrechner]]
 
[[Kategorie:Anzeigender Tischrechner]]
 
[[Kategorie:Sharp|CS-6301]]
 
[[Kategorie:Sharp|CS-6301]]

Version vom 18:05, 14. Jul 2013

Sharp CS-6301A
Der CS-6301A (links) im direkten Vergleich zum Vorgänger CS-6301
Der geöffnete Rechner mit abgenommenen Tastenkappen.
Die Hauptplatine von unten mit anhängenden Teilen der Stromversorgung. Man beachte die beiden schwebend montierten ICs!

Der Sharp CS-6301A ist ein anzeigender Tischrechner mit 16 Stellen, drei Speichern und einem Funktionsumfang der Oberklasse. Erschienen ist das Modell Anfang der 1980er Jahre als Nachfolger des CS-6301.

Das Gehäuse ist sehr ähnlich, wenn nicht sogar identisch geblieben; der Rechner hat jedoch ein grünes Digitron-Display anstelle des Panaplex-Displays des Vorgängers. Auch die Tastatur ist eine völlig andere; sie hat das modernere Aussehen mit Zwischenräumen zwischen den Tasten, und im Inneren findet man Plastik anstelle von Reed-Schaltern.

Die Funktionalität des CS-6301 scheint bis ins Detail übernommen worden zu sein; viele Tasten wurden jedoch anders angeordnet. Die einrastenden Tasten für die Speicherautomatik und die Konstante wurden durch Schiebeschalter ersetzt und der charakteristische Kipphebel für den V-Speicher durch zwei ganz gewöhnliche Tasten. Die Tastatur des CS-6301A wirkt deshalb optisch erstaunlich langweilig, verglichen mit der des Vorgängermodells, aber wahrscheinlich war sie wesentlich billiger herzustellen.

Anders als der CS-6301 hat der CS-6301A kein Wurzelsymbol auf der Divisionstaste. Aber diese Funktion ist trotzdem vorhanden: Die Wurzel berechnet man, indem man nach der Eingabe der Zahl die Divisionstaste betätigt und unmittelbar danach die [+=]-Taste. Das läßt den Verdacht aufkommen, daß das Rechen-IC gleichgeblieben ist, und tatsächlich arbeitet im CS-6301A wie im Vorgängermodell ein HD36103.

Die Platine ist auf der Unterseite bestückt und weist eine Besonderheit auf, die ich in noch keinem anderen Rechner gefunden habe: Zwei ICs sind auf kleinen Hilfsplatinchen angebracht, die über kurze Flachbandkabel an der Platine befestigt sind. Diese beiden Hilfsplatinen sind untereinander mit vier Kabeln verbunden. Man kann nur vermuten, daß hier die Platine eines anderen Rechnermodells nachträglich „aufgepeppt“ wurde.

Etwas sonderbar sind auch die zwei kleinen Platinen im hinteren Bereich des Rechners, die mit der Stromversorgung zusammenhängen. Auf der linken Platine befindet sich lediglich zwei einpolige Lüsterklemmen für das Netzkabel. Die rechte Platine sorgt für die verschiedenen Betriebsspannungen. Sie ist seltsamerweise über einen Steckverbinder mit der Hauptplatine verbunden, was jedoch die Montage oder Demontage kaum vereinfacht, weil beide Platinen jeweils untrennbar mit dem Trafo verbunden sind.

Man müßte mal vergleichen, inwieweit dieser sonderbare Aufbau historisch bedingt ist, d.h. mit dem Vorgängermodell zusammenhängt. Sobald ich dieses mal wieder in den Händen halte, werde ich das hier nachtragen!

Der spätestens 1981 erschienene CS-6301A ist der letzte anzeigende Sharp-Rechner in dem „klassischen“ Design, das mit dem CS-222A und dem CS-363 eingeführt worden war. Bei den 10- und 12stelligen Modellen für das „gemeine Volk“ war man in der Gehäusegestaltung wesentlich experimentierfreudiger als bei den Rechnern der „Königsklasse“; man denke nur an die markanten Formen des CS-2109 (ein Zeitgenosse des CS-6301) oder des CS-2115 (ein Zeitgenosse des CS-6301A)! Aber ein Rolls-Royce sieht ja verglichen mit einem 5er BMW ja auch eher konservativ aus...

Meide beiden Exemplare habe ich zufälligerweise innerhalb einer Woche ersteigert. Beide waren überdurchschnittlich stark verschmutzt, was auf ein hartes Arbeitsleben hindeutet. Einer stand anscheinend in einer Werkstatt, denn im Inneren fand sich unter anderem ein 2 cm langer Nagel, während Locherabfall und angetrocknete Kaffeereste im anderen Rechner auf eine typische Büroumgebung hindeuten.

Ähnliche Rechner

Abgesehen von dem Vorgängermodell CS-6301 gibt es einen weiteren 16-stelligen und in der Gehäuseform sehr ähnlichen Rechner, den CS-6500 (Abbildung). Dies ist ein vermutlich nur in Japan erhältlich gewesenes, "sprechendes" Modell. Abgesehen von der Sprechlogik, was immer sie für einen Sinn hat, scheint die Funktionalität gegenüber dem CS-6301A etwas eingeschränkt zu sein, z.B. gibt es nur einen Speicher (auch keinen V-Speicher). Ich wage zu bezweifeln, dass dieses Modell eine größere Verbreitung gefunden hat...

Eigene Exemplare

  • Inv.Nr. 3574, Seriennummer 15000732, Baujahr 1981, Zustand: funktionsfähig
  • Inv.Nr. 3576, Seriennummer 29002521, Baujahr 1982, Zustand: funktionsfähig