Sharp CS-6302

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Der Sharp CS-6302 ist ein anzeigender Tischrechner mit einem 16stelligen Vakuum-Floureszenz-Display – möglicherweise der letzte 16stellige Rechner, der von Sharp gebaut wurde.

Trotz seiner Nummer kann man diesen Rechner nicht uneingeschränkt als Nachfolger des CS-6301A betrachten. Der CS-6302 hat ein klappbares Display und damit ein völlig anderes, sehr flach wirkendes Design. Auch der Funktionsumfang weicht ab: Statt den drei Speichern des CS-6301A und dem zusätzlichen V-Speicher hat der CS-6302 nur zwei Speicher, dafür aber einen "Storage Computer", dessen Möglichkeiten ich noch nicht herausgefunden habe. Zu dieser Funktionalität gehören zwei Tasten [STR] und [COM] sowie eine Beschriftung neben den Memory-Tasten ("SC 1", "SC 2" und "SC 3").

Außerdem hat der Rechner eine [AVG]-Taste zur Durchschnittsberechnung sowie die auch die von anderen Tischrechnern bekannte [MU]-Taste. Seltsamerweise – und anders als der ältere CS-6301A – kann der CS-6302 keine Wurzeln ziehen und ist damit in diesem Punkt so manchem Billigtaschenrechner unterlegen.

Ungewöhnlich für einen Tischrechner dieser Größe ist die Möglichkeit, ihn mit Batterien zu betreiben (4 Stück der Größe C). Wie lange diese das 16stellige VF-Display in Aktion halten können, habe ich nicht ausprobiert.

Dieses Display ist das komplizierteste, das ich jemals in einem Tischrechner gesehen habe: Außer den 16 Ziffernstellen nebst Kommas und Tausenderpunkten hat es eine Error-Anzeige, zwei Speicheranzeigen sowie eine über den Ziffern angeordnete Reihe von Buchstabenkürzeln, die entweder mit dem Storage-Computer zusammenhängen oder auch gar nicht genutzt werden. Das Fehler-E sowie die Buchstabenkürzel leuchten gelb und nicht blaugrün.

Mein laut Seriennummer und IC-Datumscodes von 1983 stammendes Exemplar war leider extrem stark vergilbt, weswegen es mir (wie auch mein CS-2635A) als Versuchsexemplar zum Entgilben per Chlorbad gedient hat. Der Zustand wurde tatsächlich deutlich verbessert, wobei die Behandlung im Bereich der Tastatur wirksamer war als an der Gehäuseunterschale (das ist natürlich besser als umgekehrt!). Nicht zu vermeiden war dabei leider, daß die oben erwähnte, mit dem Storage Computer zusammenhängende Beschriftung neben den Speichertasten ziemlich verblaßt ist (sehr kontrastreich war die rote Schrift aber ohnehin nicht). Nicht zu beheben war natürlich das Verblassen der ursprünglich blauen Speichertasten, und auf das Bleichen der vier kleinen Tasten habe ich wegen der Beschriftung sicherheitshalber verzichtet.

Das Chlorbad erforderte natürlich eine komplette Zerlegung des Rechners, was wegen des klappbaren Displays nicht ganz einfach ist. Unter anderen müssen dabei die von der Platine zum Batteriefach führenden Kabel per Lötkolben gelöst werden.

"Rückgrat" des Innenlebens ist eine Metallplatte, auf der die Tastatur aufgebaut ist. Auf der Rückseite ist, mit der bestückten Seite nach unten, die Platine eingebaut, die von einem großen IC (SC7519G) dominiert wird. Die übrigen ICs (Sanyo LB1290 und LB1292) dienen als Treiber für die Anzeige.

Sowohl die Tastatur als auch das Display sind über Folien-Flachbandkabel mit der Platine verbunden. Diese haben keine Stecker, sondern werden mit jeweils fünf Schräubchen auf die entsprechenden Kontaktstellen der Platine gepresst.

Ähnliche Rechner

Der CS-2302 ist das 12stelllige Gegenstück zum CS-2602. Der Rechner sitzt – von Abweichungen im Tastaturbereich abgesehen – im gleichen Gehäuse, ist jedoch mit nur einem Speicher ausgestattet und hat auch keinen Storage Computer.

Der ebenfalls 12stellige CS-2302A unterscheidet sich vor allem farblich vom CS-2302, denn sein ansonsten gleiches Gehäuse ist grau, ebenso die Tasten, einschließlich der Minus- und der Speichertasten, die lediglich eine rote bzw. blaue Beschriftung haben. Es gibt jedoch auch (mindestens) einen technischen Unterschied: Anders als der CS-6302 und der CS-2302 hat der CS-2302A nur zwei statt drei Nullentasten.

Eigenes Exemplar

  • Inv.Nr. 634, Seriennummer 31000412, Baujahr 1983, Zustand: zerlegt