Sharp LI2013

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Das Sharp LI2013 ist ein Rechner-IC für achtstellige anzeigende Rechenmaschinen oder Taschenrechner. Die mir bekannten Exemplare tragen Datumscodes von 1976 bis 1978.

Zum Funktionsumfang gehören ein Speicher, Vorzeichenwechsel, Kehrwert, Quadrat, Quadratwurzel sowie die Konstante Pi. Alle mir bekannten Rechner mit diesem IC – sofern sie überhaupt einen Speicher anbieten – haben drei Speicehrtasten [M+], [M–] und [MR] (auch [MT] oder [MOUT]). Gelöscht wird der Speicher durch zweimaliges Drücken von [MR].

Die Tastaturmatrix ist mit 9 × 4 sehr großzügig bemessen. Der Grund dafür ist, dass alle neun IC-Ausgänge zum Ansteuern der 8 + 1 Anzeigestellen auch für die Tastaturanfrage genutzt werden. Kein mir bekannter Rechner mit diesem IC hat jedoch mehr als 27 Tasten, und nicht alle 36 Positionen der Matrix haben eine definierte Bedeutung.

Die Zahl der definierten Tastenfunktionen liegt bei 28 und nicht bei 27, denn das IC bistet als Alternative zu zwei Tasten [C] und [CE] auch eine kombinierte [C/CE]-Taste an.

Der einzige mir bekannte Rechner, der den vollen Funktionsumfang des LI2013 anbietet, ist der Imperial 1020 und damit sehr wahrscheinlich auch der Royal 1020. Diese Rechner haben die genannte Zahl von 27 Tasten. Am schlechtesten ausgestattet sind der Privileg 802 und der baugleiche Busicom 802, die nur 22 Tasten haben. Zwar bieten sie immerhin Pi und Wurzel an, unterschlagen dafür aber den Spicher.

Das LI2013 benötigt drei Versorgungsspannungen, was damit zusammenhängt, dass es eine Digitron-Anzeige, die aus der Sicht einer logischen Schaltung relativ hohe Spannungen benötigt, ohne Verstärkerstufe direkt ansteuern kann.

Das IC hat 28 Pins, die wie üblich gegen den Uhrzeigersinn durchnummeriert sind. Die Ecke des ICs, in der sich Pin 1 befindet, ist mit einer kreisförmigen Vertiefung gekennzeichnet.

Anschlussbelegung

Pin Funktion Pin Funktion
1 VGG (–12,5 V) 28 Segment A
2 VDD (–6,5 V) 27 Segment B
3 1. Stelle (S1) 26 Segment C
4 2. Stelle (S2) 25 Segment D
5 3. Stelle (S3) 24 Segment E
6 4. Stelle (S4) 23 Segment F
7 VPP (–31,5 V) 22 Segment G / Minus
8 GND (+0V) 21 Segment DP
9 5. Stelle (S5) 20 ?
10 6. Stelle (S6) 19 Rückleitung von der Tastaturmatrix K1
11 7. Stelle (S7) 18 Rückleitung von der Tastaturmatrix K2
12 8. Stelle (S8) 17 Rückleitung von der Tastaturmatrix K3
13 Stelle für Statusanzeige (S0) 16 Rückleitung von der Tastaturmatrix K4
14 GND (+0V) 15 Reset (?)


Anmerkungen

  • Die angegebenen Spannungen habe ich in einem Privileg 812 M gemessen.
  • Pin 20 liegt in den untersuchten Rechnern über einen Widerstand konstant auf Minuspotential (VGG).
  • Die Anzeigestellen sind von rechts nach links gezählt.

Tastaturmatrix

  S0 S1 S2 S3 S4 S5 S6 S7 S8
K1 [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9]
K2 [×] [÷] [+] [–] [=] [%] [M+] [[M–]
K3 [0] [.] [+/–] [π] [MR] [1/x] [x²] [√]
K4 [C/CE] [C] [CE]


Anmerkungen

  • Die Leitungen S0 bis S8 sind mit der Anzeige verbunden, wobei S0 die Statusanzeige ist und S1 bis S8 die acht Ziffernstellen von rechts gezählt.
  • Die Matrixposition K3/S8 ist eine Art „illegaler Opcode“: Sie schreibt das Quadrat der angezeigten Zahl in den Speicher und löscht anschließend die Anzeige. Wirklich zuverlässig konnte ich dieses Verhalten aber nicht reproduzieren.
  • Auch einige weitere leere Stellen in der Matrix führen zu einer Reaktion des Rechners, z.B. scheinen K4/S3 und K4/S5 ebenfalls die Funktion M+ auszulösen. Sinnvolle weitere Funktonen habe ich beim Herumspielen aber nicht finden können.

Eingebaut in

Trotz der relativ vielen Sharp-Rechner in meiner Sammlung ist darunter keiner mit diesem IC.