Silver-Reed 12 PD

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Silver-Reed 12 PD

Der Silver-Reed 12 PD ist ein zwölfstelliger druckender Tischrechner mit Digitron-Anzeige. Meine Exemplare sind von 1975 und 1976.

Abgesehen davon, dass es eine Anzeige gibt, ist dieses Modell funktional mit dem 12 PM identisch. Neben dem üblichen Funktionsumfang gibt es einen Speicher mit vier Tasten und einen Postenzähler. Im Zusammenhang mit der Anzeige stehen ein fünfter Schiebeschalter zum Abschalten des Druckwerks und die [P]-Taste zum Drucken eines Werts, obwohl der Drucker eigentlich abgeschaltet ist – beide Funktionen wären beim 12 PM sinnlos.

Anders als bei vielen anderen (auch druckenden) Rechnern zeigt die Anzeige immer die zuletzt gedruckte Zahl an und nicht etwas das Zwischenergebnis. Nach [3][+=][5][+=] steht also 5 in der Anzeige und nicht 8! Erst nach dem Drücken von [*] wird das Ergebnis gedruckt und auch angezeigt. Das gilt auch bei ausgeschaltetem Druckwerk.

Den 12 PD gibt es in zwei Farbvarianten: Bei der neueren sind Tastaturblende, Druckerabdeckung und Gehäuseunterschale schwarz. Letztere ist bei der älteren Variante braun, während Tastaturblende und Druckerabdeckung in einem Beigeton gehalten sind, der mit zunehmender Vergilbung etwas ins Grünliche tendiert.

Auffällig an meinen beiden 12 PD und auch am 12 PM ist, dass die Tastaturen ungleichmäßig vergilbt sind. Es sieht aus, als wäre ein Teil der Tastenkappen aus einer anderen, weniger vergilbungsanfälligen Kunststoffsorte hergestellt worden.

Innenleben

Der 12 PD hat die gleiche Platine wie der 12 PM, in dem es deshalb einen unbestückten Bereich gibt, wo sich beim 12 PD die Anzeigeröhre und die zugehörigen Treiberbausteine befinden. Entfallen konnten dafür die drei Statuslämpchen sowie die Bauteile zu ihrer Ansteuerung. Das Fehlen der Lämpchen macht das Öffnen des Rechners einfacher, denn es gibt keine Kabel mehr, die zur Gehäuseoberschale führen. Der Rest des Innenlebens ist genauso umständlich verkabelt wie im 12 PM.

Das Druckwerk, ein Epson Model 310, die Netzteileinheit und der allgemeine mechanische Aufbau sind in beiden Modellen gleich (siehe Artikel zum 12 PM). Es gibt jedoch einige kleine Unterschiede, die wohl mehr mit dem Bauzeitpunkt zusammenhängen als mit dem Modell. Im neueren meiner beiden 12 PD ist die Verbindung zwischen Tastatur und Platine etwas flexibler und mit einer Isolierung stabilisiert, so dass es praktisch ein kurzes Stück Flachbandkabel ist. Das macht das Hochklappen der Tastatur etwas weniger „schmerzhaft“.

Die Hauptplatinen beider Exemplare tragen wie die im 12 PM auf der Oberseite die Nummer 49-11B. Auf der Unterseite steht wie beim 12 PM 49-11C sowie 94HB. Im älteren 12 PD findet sich wie im 12 PM die Aufschrift TE1-57, während es im neueren TE1-3 ist (wie auf der Tastaturplatine des 12 PM). Weitere Unterschiede, etwa im Verlauf der Leiterbahnen, konnte ich nicht finden.

Im älteren Exemplar sitzen die Haupt-ICs (Sharp LI2005 und LI2005) in einem weißen Keramikgehäuse, im neueren in schwarzen Kunststoffgehäusen. Anders als in meinem 12 PM sind die drei Treiber-ICs für das Druckwerk vom Typ Rohm BA612. Dieses IC scheint mit dem Sanyo B1288 im 12 PM pinkompatibel zu sein, und es ist gut möglich, dass es beide Modelle auch mit den jeweils anderen ICs gibt.

Die Tastaturplatine hat in meinen beiden 12 PD eine andere Aufschrift als die in meinem 12 PM. Die Nummer ist allerdings ebenfalls 49-22A, und auch das Layout ist gleich. Abweichend ist nur Bezeichnung TP-S30-HB, während es in meinem 12 PM, wie schon erwähnt, TE1-3 heißt. Die Tastaturen der beiden Modelle unterscheiden sich übrigens nur darin, dass der 12 PD links oben eine [P]-Taste hat, aber der Platz und die Kontakte für die fehlende Taste sind auch in der Platine des 12 PM vorgesehen.

Ähnliche Rechner

Der bereits erwähnte Silver-Reed 12 PM ist ein Rechner ohne Anzeige, der funktional dem 12 PD entspricht und auch im gleichen Gehäuse sitzt. Es gibt auch vom 12 PM beide Farbvarianten. Bis auf die fehlende [P]-Taste sind die Tastaturen beider Modelle identisch.

Ebenfalls verwandt sind der Olympia CA 500 und der Toshiba BC-1210P, die übrigens beide die etwas flexiblere Tastaturverbindung des neueren 12 PD haben. Das restliche Innenleben unterscheidet sich aber deutlich von dem des 12 PD bzw. 12 PM; insbesondere liegt die Hauptplatine flach im Gehäuseboden – ein Hinweis, dass es zu diesen Modellen keine anzeigenden Versionen gibt.

Galerie

Eigene Exemplare

  • Inv.-Nr. 2234, Seriennummer 602580, helle Version, Baujahr 1975, Zustand: funktionsfähig, stark vergilbt, Papierabreißkante am Druckwerk fehlt
  • Inv.-Nr. 2203, Seriennummer 500636, dunkle Version, Baujahr 1976, Zustand: funktionsfähig

Externe Links