Triumph-Adler: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Konzern wurde 1896, von Siegfried Bettmann als Deutsche Triumph Fahrradwerke AG in Nürnberg als Tochtergesellschaft der Triumph Cycle Company, Coventry, gegründet. Bis zum Jahr 1909 produzierte die Deutsche Triumph Fahrradwerke Aktiengesellschaft ausschließlich Fahrräder, kurzzeitig auch Motorräder. Im selben Jahr stieg Triumph über den Kauf einer Konkursmasse in das Schreibmaschinengeschäft ein. 1911 folgte die Umbenennung in Triumph Werke Nürnberg AG und zwei Jahre später die Abspaltung vom englischen Mutterkonzern. Bis in die 1950er Jahre stellte Triumph hauptsächlich Schreibmaschinen, Fahrräder, Motorräder und sogar Automobile, zwischenzeitlich auch Schub- und Handkarren, her.
 
Der Konzern wurde 1896, von Siegfried Bettmann als Deutsche Triumph Fahrradwerke AG in Nürnberg als Tochtergesellschaft der Triumph Cycle Company, Coventry, gegründet. Bis zum Jahr 1909 produzierte die Deutsche Triumph Fahrradwerke Aktiengesellschaft ausschließlich Fahrräder, kurzzeitig auch Motorräder. Im selben Jahr stieg Triumph über den Kauf einer Konkursmasse in das Schreibmaschinengeschäft ein. 1911 folgte die Umbenennung in Triumph Werke Nürnberg AG und zwei Jahre später die Abspaltung vom englischen Mutterkonzern. Bis in die 1950er Jahre stellte Triumph hauptsächlich Schreibmaschinen, Fahrräder, Motorräder und sogar Automobile, zwischenzeitlich auch Schub- und Handkarren, her.
  
Im Jahr 1957 kaufte Max Grundig das Aktienkapital der Triumph-Werke sowie eine Beteiligung an den Adlerwerken. 1958 schloss Grundig beide Firmen sowie den Diktiergeräte-Bereich (Grundig-Stenorette) seiner Grundig-Tonbandgerätewerke zur Firma  Triumph-Adler-Büromaschinen-Vertriebs-GmbH zusammen und produzierte/vertrieb fortan nur noch Büromaschinen. 1968 lag Triumph-Adler als Büromaschinenhersteller weltweit auf Platz 5. Als Grundig Ende der 1960er Jahre in das Farbfernsehgeschäft einstieg, wurde Triumph-Adler an den [[Litton]]-Konzern in den USA verkauft, kam aber 1979 zurück nach Deutschland in den Volkswagenkonzern.
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Im Jahr 1957 kaufte Max Grundig das Aktienkapital der Triumph-Werke sowie eine Beteiligung an den Adlerwerken. 1958 schloss Grundig beide Firmen sowie den Diktiergeräte-Bereich (Grundig-Stenorette) seiner Grundig-Tonbandgerätewerke zur Firma  Triumph-Adler-Büromaschinen-Vertriebs-GmbH zusammen und produzierte/vertrieb fortan nur noch Büromaschinen. 1968 lag Triumph-Adler als Büromaschinenhersteller weltweit auf Platz 5. Als Grundig Ende der 1960er Jahre in das Farbfernsehgeschäft einstieg, wurde Triumph-Adler an den [[Litton]]-Konzern in den USA verkauft, kam aber 1979 zurück nach Deutschland in den Volkswagenkonzern. Kurz zuvor, im Jahr 1978, hatte Triumph-Adler die Firma [[Diehl|Diehl Datensysteme]] übernommen.
  
 
1980 erwarb Triumph-Adler die Mehrheit an der Pertec Computer Corporation, welche 1977 die Firma MITS übernommen hatte, die als die Konstrukteure des ersten Personal Computers angesehen werden. Damit baute TA seine strategische Position im immer heißer umkämpften Computerbusiness weiter aus.
 
1980 erwarb Triumph-Adler die Mehrheit an der Pertec Computer Corporation, welche 1977 die Firma MITS übernommen hatte, die als die Konstrukteure des ersten Personal Computers angesehen werden. Damit baute TA seine strategische Position im immer heißer umkämpften Computerbusiness weiter aus.

Aktuelle Version vom 15. August 2017, 19:00 Uhr

Die TA Triumph-Adler GmbH (vormals Triumph-Adler-Büromaschinen-Vertriebs-GmbH und TA Triumph-Adler AG) mit Sitz in Nürnberg hat sich von einem Bürogerätehersteller zu einem Anbieter von Dienstleistungen in dem Bereich Managed Document Service (MDS) gewandelt. Das Unternehmen gehört mittlerweile dem Kyocera-Konzern an und ist international an sechzig Standorten vertreten. Die Sparte Büromaschinen und Rechenmaschinen gehört seit 2003 der Bandermann GmbH.

Geschichte

Der Konzern wurde 1896, von Siegfried Bettmann als Deutsche Triumph Fahrradwerke AG in Nürnberg als Tochtergesellschaft der Triumph Cycle Company, Coventry, gegründet. Bis zum Jahr 1909 produzierte die Deutsche Triumph Fahrradwerke Aktiengesellschaft ausschließlich Fahrräder, kurzzeitig auch Motorräder. Im selben Jahr stieg Triumph über den Kauf einer Konkursmasse in das Schreibmaschinengeschäft ein. 1911 folgte die Umbenennung in Triumph Werke Nürnberg AG und zwei Jahre später die Abspaltung vom englischen Mutterkonzern. Bis in die 1950er Jahre stellte Triumph hauptsächlich Schreibmaschinen, Fahrräder, Motorräder und sogar Automobile, zwischenzeitlich auch Schub- und Handkarren, her.

Im Jahr 1957 kaufte Max Grundig das Aktienkapital der Triumph-Werke sowie eine Beteiligung an den Adlerwerken. 1958 schloss Grundig beide Firmen sowie den Diktiergeräte-Bereich (Grundig-Stenorette) seiner Grundig-Tonbandgerätewerke zur Firma Triumph-Adler-Büromaschinen-Vertriebs-GmbH zusammen und produzierte/vertrieb fortan nur noch Büromaschinen. 1968 lag Triumph-Adler als Büromaschinenhersteller weltweit auf Platz 5. Als Grundig Ende der 1960er Jahre in das Farbfernsehgeschäft einstieg, wurde Triumph-Adler an den Litton-Konzern in den USA verkauft, kam aber 1979 zurück nach Deutschland in den Volkswagenkonzern. Kurz zuvor, im Jahr 1978, hatte Triumph-Adler die Firma Diehl Datensysteme übernommen.

1980 erwarb Triumph-Adler die Mehrheit an der Pertec Computer Corporation, welche 1977 die Firma MITS übernommen hatte, die als die Konstrukteure des ersten Personal Computers angesehen werden. Damit baute TA seine strategische Position im immer heißer umkämpften Computerbusiness weiter aus.

1985 erfolgte eine erneute Umfirmierung in das Unternehmen TA Triumph-Adler AG. 1986 wurde TA dann durch den italienischen Büromaschinenhersteller Olivetti übernommen. 1994 erwarb ein Aktionärskonsortium die TA AG und baute sie in eine Mittelstandsholding um, welche nun die Sparten Office, Spiel und Freizeit, Bautechnik und Gesundheit umfasste. Im Jahr 1999 erwarb TA die Utax GmbH, und besann sich damit auf die ursprünglichen Wurzeln in der Bürokommunikation.

2003 wurde mit Kyocera Mita (heute Kyocera Document Solutions), einem japanischen Hersteller von Kopier-, Druck- und Faxsystemen, eine strategische Partnerschaft geschlossen, wodurch TA auch die Drucker und Kopierer von Kyocera-Mita vertrieb (unter anderen Typenbezeichnungen und mit anderen Treiberversionen).

Im Oktober 2003 kaufte der bis dahin größte Distributor für TA-Schreibmaschinen, die Bandermann GmbH mit Sitz in Kaarst, die Produktsparten Schreibmaschinen, Tisch- und Taschenrechner, sowie Lasertoner von der TA AG und setzte die Produktion und den Vertrieb dieser Produkte fort.

Am 10. Dezember 2008 übernahm Kyocera Mita die Mehrheit an der Triumph-Adler AG und am 13. Oktober 2010 die restlichen Anteile. Im Frühjahr 2011 wurde die Triumph-Adler AG in eine GmbH umgewandelt. Damit gehört die heutige Triumph-Adler GmbH zu 100% zu Kyocera Document Solutions.

(Die Geschichte ist eine gekürzte und leicht abgewandelte Version des Wikipedia-Artikels "Triumph-Adler", Stand 19.02.2014, Autorenliste, und steht unter der Lizenz "Creative Commons Attribution/Share Alike 3.0")

Rechenmaschinen

Alt und neu: Adler 1210 von 1970 und der heute noch erhältliche TA J 1210 solar

Die ältesten mir bekannten elektronischen Triumph-Adler Rechenmaschinen stammen von ca. 1970 und wurden von japanischen Herstellern gebaut, die anzeigenden Rechner bzw. Taschenrechner von Omron und die meisten druckenden Rechner von General. In den 1980er Jahren wurden diese beiden von anderen Herstellern ergänzt und schließlich ersetzt.

Bis in die 1980er Jahre hinein waren die Rechenmaschinen und Taschenrechner bei sonst gleichem Design wahlweise als "Triumph" und als "Adler" erhältlich. Erst gegen Ende der 1980er Jahre entfiel diese Unterscheidung, und die Rechner tragen seitdem die Bezeichnung "Triumph-Adler" und ein TA-Logo. Die charakteristischen Tastaturfarben mit gelben Clear-Tasten, einer blauen Plus-Taste und einer roten Minus-Taste wurden (mit Ausnahmen) von Anfang an bis heute beibehalten.

Die Jahre, in denen Triumph-Adler zusammen mit den Marken Royal und Imperial zum Litton-Konzern gehört hat, zeigen sich in einer technischen und bei Taschenrechnern zum Teil auch optischen Verwandtschaft vieler Triumph-Adler-Rechner mit Royal- oder Imperial-Rechnern. Bis heute werden einige Triumph-Adler-Rechner in den USA als "TA Adler-Royal" verkauft, darunter der 120 PD plus, der in Deutschland vermutlich gar nicht erhältlich war.

Eine ähnliche Situation haben die Jahre bei Olivetti hinterlassen: Obwohl diese Zeit schon 1994 geendet hat, sind einige TA-Modelle der letzten Jahre mehr oder weniger baugleich mit Olivetti-Rechnern (darunter der 2014 aktuelle Triumph-Adler 1121 PD), und werden sogar auf den Webseiten von Olivetti angeboten.

Die druckenden Tischrechner der Reihe Triumph-Adler 121 PD sind die meistverkauften Tischrechner in Deutschland, wenn man den Angaben diverser Anbietern glauben will.

Siehe auch