Triumph-Adler 1218 AD

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Triumph 1218 AD

Der Triumph-Adler 1218 AD (EC54) ist ein 12-stelliger anzeigender Tischrechner mit Digitron-Display. Mein Exemplar ist von 1978.

Dieses Modell ist eine Version des 1218, die einen Akkupack enthält, der einen netzunabhängigen Betrieb ermöglicht. Äußerlich unterscheiden sich beide Modelle nur durch die Beschriftung bzw. die Typenschilder, und natürlich ist auch der Funktionsumfang gleich. Für die Beschreibung kann ich also auf den Artikel zum 1218 verweisen und mich im Folgenden auf die Unterschiede beschränken.

Innenleben

Die Platine des 1218 AD ist die gleiche wie im 1218, allerdings sind sie nicht ohne Weiteres austauschbar: Im 1218 AD ist sie mit einem sechspoligen Stecker bestückt und außerdem mit einem zusätzlichen Widerstand und einer zusätzlichen Diode. Dies hängt natürlich mit dem Akku und den damit zusammenhängenden Unterschieden in der Spannungsversorgung zusammen. Diese Unterschiede sind nicht trivial, denn der Akku muss z.B. auch bei ausgeschaltetem Rechner geladen werden.

Im 1218 unterbricht der Ein-/Ausschalter den Primärkreis des Trafos, schaltet den Rechner also komplett ab. Die Platine im 1218 erhält über einen dreipoligen Stecker die sekundärseitige Wechselspannung des Trafos und über den mittleren Kontakt die Masse. Die gleichen Anschlüsse hat auch der Stecker auf der Platine des 1218 AD, allerdings kommen hier noch zwei Adern für den Ein-/Ausschalter dazu (im 1218 mit einer Drahtbrücke verbunden) sowie eine Ader die zum Pluspol des Akkus führt (der Minuspol entspricht dem Masseanschluss im 1218). Anders als im 1218 steht der Trafo des 1218 AD also immer unter Spannung, und der Ein-/Ausschalter wirkt auf die bereits gleichgerichtete Sekundärspannung.

Die beschriebenen Details deuten übrigens stark darauf hin, dass es von den kleineren Brüdern des 1218, 807 und 1217, keine Akku-Versionen gegeben hat, denn deren Platinen weisen im Bereich des Anschlusssteckers keine unbenutzten Kontaktstellen auf.

Auf die Tastatur haben diese Unterschiede keinen Einfluss, so dass die Tastaturplatinen von 1218 und 1218 AD identisch sind. Das gilt auch für die Displayeinheit vom Typ Itron FG139F6. Auch der Rahmen der Netzteileinheit ist gleich, und rein mechanisch könnte man den Akkupack auch in den 1218 einbauen (und übrigens auch in die in diesem Punkt baugleichen Schwestermodelle 807 und 1217). Ein abweichendes Detail der Akku-Version ist die Netzkabelbuchse: Sie enthält einen Schalter, der dafür sorgt, dass der Akku seine Energie nur bei ausgestecktem Netzkabel an die Platine liefern kann.

Übrigens ist der Trafo in meinem 1218 AD nicht geneigt eingebaut, obwohl es im Bereich des Sicherungshalters wegen zusätzlicher Kabel noch enger zugeht als im 1217 oder 1218 – ein potentiell ungesundes Gewirr aus Hoch- und Niederspannung führenden Kabeln.

Defekt

Mein Exemplar, das innen auffällig stark verschmutzt war, ist leider defekt und zeigte nach dem Einschalten keine Reaktion. Das wurde auch nach dem Abklemmen des 40 Jahre alten und nicht mehr sehr hilfreichen Akkupacks nicht besser. Die Verkabelung der Netzteileinheit ist recht unübersichtlich, aber nach ein paar Spannungs- und Durchgangsmessungen war klar, dass der Trafo das Problem ist – die Primärwicklung scheint unterbrochen zu sein.

Zum Testen habe ich die Platine an den Trafo meines 1218 angseschlossen, was trotz der beschriebenen Unterschiede nicht allzu kompliziert ist: Der schmale Stecker lässt sich auf die breite Pin-Reihe aufstecken, und um den Rechner einzuschalten, müssen die beiden im 1218 AD zum Schalter führenden Pins des Steckers miteinander verbunden werden. Der Versuch war erfolgreich: Platine nebst Display und Tastatur sind in Ordnung.

Um die Bilder zu machen, die den eingeschalteten Rechner zeigen, hätte ich die Netzteileinheit aus dem 1218 oder einem der 807 oder 1217 in den 1218 AD einbauen können. Weil Tastatur, Anzeige und Gehäuseunterschale identisch sind, ging es jedoch auch einfacher: Die Bilder zeigen den 1218 mit der Gehäuseoberschale des 1218 AD.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 4131, Seriennummer 70701745, „Triumph“, Baujahr 1978, Zustand: Trafo und Akku defekt (siehe Text), vergilbt