Triumph-Adler 121 PD plus: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Triumph-Adler 121 PD plus''' (R010) ist ein Standard-Tischrechner mit 12-stelliger Leuchtanzeige und einem schnellen, zweifarbigen Abwälzdruckwerk.
  
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Zusammen mit seinen [[Reihe Triumph-Adler 121 PD|gleichnamigen Vorfahren]] wird er in Anzeigen oft als "Deutschlands meistverkaufter Tischrechner" bezeichnet, und wenn man die Häufigkeit seines Auftretens z.B. bei eBay betrachtet, gibt es keinen Grund, diese Aussage anzuzweifeln. In dieser Preis- und Ausstattungsklasse scheinen nur die verschiedenen Varianten des [[Reihe Olympia CPD 5212|Olympia CPD 5212]] und des [[Reihe Sharp CS-2635|Sharp CS-2635]] vergleichbare Verkaufszahlen zu erzielen, aber das ist ein persönliches Gefühl meinerseits und sollte nicht zu hoch bewertet werden.
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Der 121 PD plus ist 1990 oder spätestens 1991 (dem Baujahr meines Exemplars) erschienen. Sein charakteristisches keilförmiges Design ähnelt dem der 1986 erschienenen Nova-Rechner (z.B. [[Triumph-Adler 1121 PD nova|1121 PD nova]]), ist jedoch im Gegensatz zu diesem im klassischen Büro-Weiß gehalten. Ungewöhnlich sind das klappbare Display und die unter einer Klappe versteckten Schiebeschalter, wobei letzteres auch schon am Vorgängermodell vorhanden war, dem [[Triumph-Adler 121 PD (R001)|121 PD (R001)]].
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Die Tastatur bietet für Anwender der Vorgängermodelle keine Überraschungen. Sie unterscheidet sich von der des 121&nbsp;PD&nbsp;(R001) nur in zwei Punkten: Die [#/D]-Taste ist zu einer "richtigen" Taste geworden und jetzt oberhalb der breiten [0]-Taste angeordnet. Die freigewordene kleine Funktionstaste kann jetzt zum Speichern eines Steuersatzes verwendet werden, und zur Steuerrechnung haben die Tasten [%&plusmn;/m] und [%/x&#773;] eine Doppelbelegung erhalten. Eingeschaltet wird der Steuerrechnungsmodus über einen Schiebeschalter unter der Klappe, was sonderbarerweise nur geht, wenn auch der Drucker zugeschaltet ist.
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== Ähnliche Rechner ==
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Der Nachfolger dieses Modells ist der [[Triumph-Adler 121 PD plus Euro|121 PD plus Euro]], der noch heute (2013) für Beträge von über 100 Euro verkauft wird. Abgesehen von einem Europa-Logo unterscheidet sich das vermutlich seit kurz nach der Jahrtausendwende angebotene neue Modell durch zwei zusätzliche dreieckige Tasten vom alten Modell.
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Diese zusätzlichen Tasten gibt es auch beim [[Triumph-Adler 1228 PD plus|1228 PD plus]] mit zwei Speichern, und dem 14-stelligen [[Triumph-Adler 1428 PD plus|1248 PD plus]], die beide auch schon in der ersten Hälfte der 1990er Jahre erschienen sind. Alle diese Rechner haben im Prinzip das gleiche Gehäuse und sehen auf den ersten Blick auch gleich aus. Mann sollte also z.B. bei eBay darauf aufpassen, dass einem kein 20 Jahre alter Rechner für höhere zwei- oder gar dreistellige Euro-Beträge untergejubelt wird, was einige unseriöse bzw. sehr optimistische Anbieter tatsächlich probieren (während ich diese Zeilen schreibe steht, gerade ein gebrauchter 121 PD plus für 100 Euro bei eBay). Kurz: Wenn er kein Europa-Logo hat, ist ein 121 PD plus mindestens 12 Jahre alt und sollte für 10 bis 15 Euro erhältlich sein und mit etwas Glück auch für weniger.
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== Zerlegen ==
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Das Rechnergehäuse wird von zwei Schrauben auf der hinteren Unterseite, zwei seitlichen Schnappverschlüssen und zwei Nasen an der Vorderkante zusammengehalten. Da die Tastaturblende und die Displayeinheit eigene Teile sind, besteht die Oberschale überwiegend aus schlanken, zerbrechlichen Abschnitten (siehe Bild!), weswegen man beim Öffnen zu viel Gewalt anwenden sollte!
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Am besten entfernt man zuerst die Druckerabdeckung und falls vorhanden die Papierrolle. Nach dem Lösen der beiden Schrauben kann man die Gehäuseoberschale auf der Höhe der Anzeige eindrücken, um die Schnappverschlüsse zu lösen. Dabei ist es hilfreich, wenn man den hinteren schon Teil leicht (!) anhebt um etwas Spannung aufzubauen. Für den nächsten Schritt muss das Display nach oben geklappt werden, damit man die Oberschale nach vorne schieben kann, um die Nasen an der Vorderkante auszuhaken.
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Die Oberschale hängt jetzt nur noch an den beiden Kabeln, die zum Netzschalter führen. Diese können jedoch direkt am Schalter ausgesteckt werden. Spätestens vor diesem Schritt sollte man noch einmal kontrollieren, ob das Netzkabel auch wirklich ausgesteckt ist!
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Die Tastatur hängt an einem breiten Flachbandkabel an der Vorderkante der Hauptplatine und zusätzlich ist das an der Tastatureinheit befestigte Anzeige über ein schmaleres Kabel mit der Platine verbunden. Letzteres muss man ausstecken, damit die Tastatur nach vorne geklappt werden kann. Wenn man ihn nicht vorher schon herausgenommen hat, fällt dabei der Deckel, unter dem die Schiebeschalter liegen, heraus.
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Der Drucker wird von einen Plastikteil auf der Rückseite festgehalten, das mit zwei Schrauben befestigt ist. Das Anschlusskabel läßt sich wie das Displaykabel problemlos von der Platine trennen. Soll die Platine herausgenommen werden, kann auch der Trafo ausgesteckt werden. Die Platine selbst hängt an einem Schnappverschluss an der Vorderkante.
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Der Zusammenbau erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge. Dabei aber bitte den Displaystecker, die Netzschalterkabel und die Schiebeschalterklappe nicht vergessen!
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== Innenleben ==
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Wie der Rechner im Prinzip aufgebaut ist, geht aus dem letzten Abschnitt hervor. Die Platine wird dominiert von einem großen IC, einem Mitsubishi M50950-112SP, vermutlich ein Ein-Chip-Mikrocomputer. Drei weitere ICs vom Typ Toshiba TD62008AP sorgen für die Ansteuerung des Druckwerks.
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Die Platine trägt die Aufschrift KBR-5.0MSA. Sie unterscheidet sich von denen der Modelle 1228PD plus (KBR-4.0MS) und 1428PD plus (KBR-6.0MKS).
  
 
== Galerie ==
 
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Datei:TA121PDplus_offen.jpg|Der geöffnete Rechner
 
Datei:TA121PDplus_offen.jpg|Der geöffnete Rechner
 
Datei:TA121PDplus_Platine.jpg|Die Platine  
 
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[[Kategorie:Druckender Tischrechner mit Anzeige]]
 
[[Kategorie:Druckender Tischrechner mit Anzeige]]
 
[[Kategorie:Triumph-Adler|121 PD plus]]
 
[[Kategorie:Triumph-Adler|121 PD plus]]
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Version vom 17:01, 1. Sep 2013

TA 121 PD plus

Der Triumph-Adler 121 PD plus (R010) ist ein Standard-Tischrechner mit 12-stelliger Leuchtanzeige und einem schnellen, zweifarbigen Abwälzdruckwerk.

Zusammen mit seinen gleichnamigen Vorfahren wird er in Anzeigen oft als "Deutschlands meistverkaufter Tischrechner" bezeichnet, und wenn man die Häufigkeit seines Auftretens z.B. bei eBay betrachtet, gibt es keinen Grund, diese Aussage anzuzweifeln. In dieser Preis- und Ausstattungsklasse scheinen nur die verschiedenen Varianten des Olympia CPD 5212 und des Sharp CS-2635 vergleichbare Verkaufszahlen zu erzielen, aber das ist ein persönliches Gefühl meinerseits und sollte nicht zu hoch bewertet werden.

Der 121 PD plus ist 1990 oder spätestens 1991 (dem Baujahr meines Exemplars) erschienen. Sein charakteristisches keilförmiges Design ähnelt dem der 1986 erschienenen Nova-Rechner (z.B. 1121 PD nova), ist jedoch im Gegensatz zu diesem im klassischen Büro-Weiß gehalten. Ungewöhnlich sind das klappbare Display und die unter einer Klappe versteckten Schiebeschalter, wobei letzteres auch schon am Vorgängermodell vorhanden war, dem 121 PD (R001).

Die Tastatur bietet für Anwender der Vorgängermodelle keine Überraschungen. Sie unterscheidet sich von der des 121 PD (R001) nur in zwei Punkten: Die [#/D]-Taste ist zu einer "richtigen" Taste geworden und jetzt oberhalb der breiten [0]-Taste angeordnet. Die freigewordene kleine Funktionstaste kann jetzt zum Speichern eines Steuersatzes verwendet werden, und zur Steuerrechnung haben die Tasten [%±/m] und [%/x̅] eine Doppelbelegung erhalten. Eingeschaltet wird der Steuerrechnungsmodus über einen Schiebeschalter unter der Klappe, was sonderbarerweise nur geht, wenn auch der Drucker zugeschaltet ist.

Ähnliche Rechner

Der Nachfolger dieses Modells ist der 121 PD plus Euro, der noch heute (2013) für Beträge von über 100 Euro verkauft wird. Abgesehen von einem Europa-Logo unterscheidet sich das vermutlich seit kurz nach der Jahrtausendwende angebotene neue Modell durch zwei zusätzliche dreieckige Tasten vom alten Modell.

Diese zusätzlichen Tasten gibt es auch beim 1228 PD plus mit zwei Speichern, und dem 14-stelligen 1248 PD plus, die beide auch schon in der ersten Hälfte der 1990er Jahre erschienen sind. Alle diese Rechner haben im Prinzip das gleiche Gehäuse und sehen auf den ersten Blick auch gleich aus. Mann sollte also z.B. bei eBay darauf aufpassen, dass einem kein 20 Jahre alter Rechner für höhere zwei- oder gar dreistellige Euro-Beträge untergejubelt wird, was einige unseriöse bzw. sehr optimistische Anbieter tatsächlich probieren (während ich diese Zeilen schreibe steht, gerade ein gebrauchter 121 PD plus für 100 Euro bei eBay). Kurz: Wenn er kein Europa-Logo hat, ist ein 121 PD plus mindestens 12 Jahre alt und sollte für 10 bis 15 Euro erhältlich sein und mit etwas Glück auch für weniger.

Zerlegen

Das Rechnergehäuse wird von zwei Schrauben auf der hinteren Unterseite, zwei seitlichen Schnappverschlüssen und zwei Nasen an der Vorderkante zusammengehalten. Da die Tastaturblende und die Displayeinheit eigene Teile sind, besteht die Oberschale überwiegend aus schlanken, zerbrechlichen Abschnitten (siehe Bild!), weswegen man beim Öffnen zu viel Gewalt anwenden sollte!

Am besten entfernt man zuerst die Druckerabdeckung und falls vorhanden die Papierrolle. Nach dem Lösen der beiden Schrauben kann man die Gehäuseoberschale auf der Höhe der Anzeige eindrücken, um die Schnappverschlüsse zu lösen. Dabei ist es hilfreich, wenn man den hinteren schon Teil leicht (!) anhebt um etwas Spannung aufzubauen. Für den nächsten Schritt muss das Display nach oben geklappt werden, damit man die Oberschale nach vorne schieben kann, um die Nasen an der Vorderkante auszuhaken.

Die Oberschale hängt jetzt nur noch an den beiden Kabeln, die zum Netzschalter führen. Diese können jedoch direkt am Schalter ausgesteckt werden. Spätestens vor diesem Schritt sollte man noch einmal kontrollieren, ob das Netzkabel auch wirklich ausgesteckt ist!

Die Tastatur hängt an einem breiten Flachbandkabel an der Vorderkante der Hauptplatine und zusätzlich ist das an der Tastatureinheit befestigte Anzeige über ein schmaleres Kabel mit der Platine verbunden. Letzteres muss man ausstecken, damit die Tastatur nach vorne geklappt werden kann. Wenn man ihn nicht vorher schon herausgenommen hat, fällt dabei der Deckel, unter dem die Schiebeschalter liegen, heraus.

Der Drucker wird von einen Plastikteil auf der Rückseite festgehalten, das mit zwei Schrauben befestigt ist. Das Anschlusskabel läßt sich wie das Displaykabel problemlos von der Platine trennen. Soll die Platine herausgenommen werden, kann auch der Trafo ausgesteckt werden. Die Platine selbst hängt an einem Schnappverschluss an der Vorderkante.

Der Zusammenbau erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge. Dabei aber bitte den Displaystecker, die Netzschalterkabel und die Schiebeschalterklappe nicht vergessen!

Innenleben

Wie der Rechner im Prinzip aufgebaut ist, geht aus dem letzten Abschnitt hervor. Die Platine wird dominiert von einem großen IC, einem Mitsubishi M50950-112SP, vermutlich ein Ein-Chip-Mikrocomputer. Drei weitere ICs vom Typ Toshiba TD62008AP sorgen für die Ansteuerung des Druckwerks.

Die Platine trägt die Aufschrift KBR-5.0MSA. Sie unterscheidet sich von denen der Modelle 1228PD plus (KBR-4.0MS) und 1428PD plus (KBR-6.0MKS).

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.Nr. 1987, Seriennummer 45305136, Baujahr 1991, Zustand funktionsfähig