Triumph-Adler 800: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Triumph-Adler 800''' ist ein ca. 1971 erschienener, achtstelliger anzeigender Tischrechner. Er wurde im [[Büromaschinenlexikon]] als "elektronischer Kleinrechner" bezeichnet und war gegenüber den zeitgleich angebotenen 12- und 16-steligen Modellen [[Triumph-Adler 1200|1200]], [[Triumph-Adler 1210|1210]], [[Triumph-Adler 1620|1620]] und [[Triumph-Adler 1622|1622]] ein echtes Schnäppchen, nicht viel mehr als halb so teuer wie der 1200.  
 
Der '''Triumph-Adler 800''' ist ein ca. 1971 erschienener, achtstelliger anzeigender Tischrechner. Er wurde im [[Büromaschinenlexikon]] als "elektronischer Kleinrechner" bezeichnet und war gegenüber den zeitgleich angebotenen 12- und 16-steligen Modellen [[Triumph-Adler 1200|1200]], [[Triumph-Adler 1210|1210]], [[Triumph-Adler 1620|1620]] und [[Triumph-Adler 1622|1622]] ein echtes Schnäppchen, nicht viel mehr als halb so teuer wie der 1200.  
  
Der TA 800 wurde wie die größeren Modelle von [[Omron]] gebaut und entspricht technisch entweder dem [[Omron 800]] oder dem [[Omron 800-2]], unterscheidet sich von diesem jedoch in der Tastatur, die die von Triumph-Adler gewohnte Form und Farben der Tasten hat.  
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Der TA 800 wurde wie die größeren Modelle von [[Omron]] gebaut und entspricht technisch dem [[Omron 800]], unterscheidet sich von diesem jedoch in der Tastatur, die die von Triumph-Adler gewohnte Form und Farben der Tasten hat.  
  
Funktional ist der Rechner auf das Elementarste beschränkt, nämlich auf die vier Grundrechenarten. Es gibt keine Möglichkeit, eine Konstante zu speichern, keine Prozenttaste, keinen Speicher und keinen Kommastellenschalter, und der einzige "Luxus" ist eine [CI]-Taste zum Korrigieren der aktuellen Eingabe. Das Rechnen erfolgt in der Addiermaschinenlogik, also mit den Tasten [+=] und [−=], so dass keine [=]-Taste notwendig ist. Insgesamt sind also 17 Tasten vorhanden, von denen immerhin sieben die doppelte Größe haben, während es beim Omron 800 nur drei sind.
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Funktional ist der Rechner auf das Elementarste beschränkt, nämlich auf die vier Grundrechenarten. Es gibt keine Möglichkeit, eine Konstante zu speichern, keine Prozenttaste, keinen Speicher und keinen Kommastellenschalter, und der einzige "Luxus" ist eine [CI]-Taste zum Korrigieren der aktuellen Eingabe. Das Rechnen erfolgt in der Addiermaschinenlogik, also mit den Tasten [+=] und [−=], so dass keine [=]-Taste notwendig ist. Insgesamt sind also 17 Tasten vorhanden, von denen immerhin sieben die doppelte Größe haben – der Omron 800 hat nur drei große Tasten.
  
Während der Eingabe füllt sich das Display von rechts nach links, d.h. im Grundzustand steht die 0 ganz links und nicht wie üblich ganz rechts. Wie Fehler oder negative Zahlen angezeigt werden, ist mir nicht bekannt.
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Während der Eingabe füllt sich das Display von rechts nach links, d.h. im Grundzustand steht die 0 ganz links und nicht wie üblich ganz rechts. Wie Fehler oder negative Zahlen angezeigt werden, ist mir nicht bekannt, aber aus Bildern von anderen Omron-800-Klonen und dem Schaltplan kann man schließen, dass dafür neben der Anzeige kleine Lämpchen vorhanden sind.
  
Wie es im Inneren aussieht, kann ich mangels eines eigenen Exemplars leider auch nicht zeigen, und auch ein Bild der Platine des Omron 800 konnte ich bisher nicht finden. Auf der unten verlinkten japanischen Webseite ist von einem Ein-Chip-Rechner die Rede, was bedeuten würde, dass zumindest die Rechenfunktionen in einen hochintegrierten Chip (LSI) konzentriert waren. Das wäre insofern bemerkenswert als die Nachfolgemodelle, z.B. [[Omron 800-2]], [[Omron 800K]] und [[Triumph-Adler 804]], noch auf drei Haupt-ICs basieren. Die Google-Übersetzung aus dem Japanischen ist allerdings mit gehöriger Vorsicht zu genießen, und bis weitere Fakten auf dem Tisch liegen, gehe ich davon aus, dass auch der Omron 800 und damit der TA 800 auf drei Haupt-ICs basieren und dass das Platinenlayout sowie auch das gesamte Innere etwa dem des Omron 800-2 entsprechen.
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Wie es im Inneren aussieht, kann ich mangels eines eigenen Exemplars leider nicht zeigen, und auch im Internet konnte ich bisher kein Bild der Platine des TA 800 oder des Omron 800 finden. Man kann jedoch davon ausgehen, dass die Platine der des [[Commodore C108]] entspricht (siehe externe Links). Dieser Rechner ist wie der TA 800, der [[Mida MC800]], der [[Citizen Eight]] und weitere eine OEM-Version des Omron 800.  
  
 
Von seiner Grundform her ist der TA 800 und nicht etwa der größere TA 1200 der Ausgangspunkt einer ganzen Reihe 8- und 12-stelliger Rechner bis hin zum [[Triumph-Adler 1216|TA 1216]]. Es gibt zwar verschiedene Gehäuseformen, aber diese unterscheiden sich nur beim genaueren Hinsehen vom Gehäuse des TA 800. Neben der dunkelgrauen, fast schwarzen Farbe der Oberschale und dem versenkt angeordneten Display ist die Anordnung des Netzschalters rechts hinten auf dem Gehäuse ein charakteristisches Merkmal.
 
Von seiner Grundform her ist der TA 800 und nicht etwa der größere TA 1200 der Ausgangspunkt einer ganzen Reihe 8- und 12-stelliger Rechner bis hin zum [[Triumph-Adler 1216|TA 1216]]. Es gibt zwar verschiedene Gehäuseformen, aber diese unterscheiden sich nur beim genaueren Hinsehen vom Gehäuse des TA 800. Neben der dunkelgrauen, fast schwarzen Farbe der Oberschale und dem versenkt angeordneten Display ist die Anordnung des Netzschalters rechts hinten auf dem Gehäuse ein charakteristisches Merkmal.
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* [http://www.rechenkasten.de/BueromaschinenLexikon/1972/452.html Der TA 800 im Büromaschinenlexikon 1972]
 
* [http://www.rechenkasten.de/BueromaschinenLexikon/1972/452.html Der TA 800 im Büromaschinenlexikon 1972]
 
* [http://www.devidts.com/be-calc/desk_15027.html Der Triumph 800 von Serge Devidts]
 
* [http://www.devidts.com/be-calc/desk_15027.html Der Triumph 800 von Serge Devidts]
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* [http://www.devidts.com/be-calc/desk_08891.html Der Commodore C108 von Serge Devidts mit Bildern des Innenlebens]
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* [http://www.cs.ubc.ca/~hilpert/eec/calctd/MiidaMC800.gif Der Schaltplan des Miida MC800, einem weiteren Klon des Omron 800, sollte auch für den TA 800 gelten.]
 
* [http://www.dentaku-museum.com/calc/calc/9-omuron/omrond/omrond.html Eine japanische Webseite mit verschiedenen Omron-Modellen und OEM-Versionen.]  
 
* [http://www.dentaku-museum.com/calc/calc/9-omuron/omrond/omrond.html Eine japanische Webseite mit verschiedenen Omron-Modellen und OEM-Versionen.]  
  

Version vom 01:57, 9. Mär 2014

Der Triumph-Adler 800 ist ein ca. 1971 erschienener, achtstelliger anzeigender Tischrechner. Er wurde im Büromaschinenlexikon als "elektronischer Kleinrechner" bezeichnet und war gegenüber den zeitgleich angebotenen 12- und 16-steligen Modellen 1200, 1210, 1620 und 1622 ein echtes Schnäppchen, nicht viel mehr als halb so teuer wie der 1200.

Der TA 800 wurde wie die größeren Modelle von Omron gebaut und entspricht technisch dem Omron 800, unterscheidet sich von diesem jedoch in der Tastatur, die die von Triumph-Adler gewohnte Form und Farben der Tasten hat.

Funktional ist der Rechner auf das Elementarste beschränkt, nämlich auf die vier Grundrechenarten. Es gibt keine Möglichkeit, eine Konstante zu speichern, keine Prozenttaste, keinen Speicher und keinen Kommastellenschalter, und der einzige "Luxus" ist eine [CI]-Taste zum Korrigieren der aktuellen Eingabe. Das Rechnen erfolgt in der Addiermaschinenlogik, also mit den Tasten [+=] und [−=], so dass keine [=]-Taste notwendig ist. Insgesamt sind also 17 Tasten vorhanden, von denen immerhin sieben die doppelte Größe haben – der Omron 800 hat nur drei große Tasten.

Während der Eingabe füllt sich das Display von rechts nach links, d.h. im Grundzustand steht die 0 ganz links und nicht wie üblich ganz rechts. Wie Fehler oder negative Zahlen angezeigt werden, ist mir nicht bekannt, aber aus Bildern von anderen Omron-800-Klonen und dem Schaltplan kann man schließen, dass dafür neben der Anzeige kleine Lämpchen vorhanden sind.

Wie es im Inneren aussieht, kann ich mangels eines eigenen Exemplars leider nicht zeigen, und auch im Internet konnte ich bisher kein Bild der Platine des TA 800 oder des Omron 800 finden. Man kann jedoch davon ausgehen, dass die Platine der des Commodore C108 entspricht (siehe externe Links). Dieser Rechner ist wie der TA 800, der Mida MC800, der Citizen Eight und weitere eine OEM-Version des Omron 800.

Von seiner Grundform her ist der TA 800 und nicht etwa der größere TA 1200 der Ausgangspunkt einer ganzen Reihe 8- und 12-stelliger Rechner bis hin zum TA 1216. Es gibt zwar verschiedene Gehäuseformen, aber diese unterscheiden sich nur beim genaueren Hinsehen vom Gehäuse des TA 800. Neben der dunkelgrauen, fast schwarzen Farbe der Oberschale und dem versenkt angeordneten Display ist die Anordnung des Netzschalters rechts hinten auf dem Gehäuse ein charakteristisches Merkmal.

Externe Links