Triumph-Adler D 100: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Triumph-Adler D 100''' ist ein zehnstelliger anzeigender Tischrechner mit Digitron-Display. Mein Exemplar ist von 1979.
 
Der '''Triumph-Adler D 100''' ist ein zehnstelliger anzeigender Tischrechner mit Digitron-Display. Mein Exemplar ist von 1979.
  
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Zum Funktionsumfang gehören ein Speicher mit vier Tasten, [[Registertausch]] sowie Margen- und Delta-%-Rechnung.  
 
Zum Funktionsumfang gehören ein Speicher mit vier Tasten, [[Registertausch]] sowie Margen- und Delta-%-Rechnung.  
  
Der D 100 ist ein Sonderling im Typenprogramm von Triumph-Adler, was schon mit der Modellbezeichnung anfängt, die nicht in das übliche Schema passt (dann würde er 1017 AD oder so ähnlich heißen). Der Hersteller ist weder [[Omron]] noch [[General]], sondern [[Zeny]] in Taiwan. Auch wenn das Design zu den anderen Rechnern seiner Generation passt, etwa dem von Omron gebauten [[Triumph-Adler 1217|1217]] oder dem von General stammenden [[Triumph-Adler LC 110|LC 110]], sieht man dem D 100 an, dass er ein „Fremder“ ist, z.B. an seinen Schiebeschaltern und an der Form der Tasten.
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Der D 100 ist zusammen mit dem 12-stelligen und äußerlich weitgehend identischen [[Triumph-Adler D 122|D 122]] ein Sonderling im Typenprogramm von Triumph-Adler, was schon mit der Modellbezeichnung anfängt, die nicht in das übliche Schema passt (dann würde er 1017 AD oder so ähnlich heißen). Der Hersteller ist weder [[Omron]] noch [[General]], sondern [[Zeny]] in Taiwan. Auch wenn das Design zu den anderen Rechnern seiner Generation passt, etwa dem von Omron gebauten [[Triumph-Adler 1217|1217]] oder dem von General stammenden [[Triumph-Adler LC 110|LC 110]], sieht man dem D 100 an, dass er ein „Fremder“ ist, z.B. an seinen Schiebeschaltern und an der Form der Tasten. Wegen seiner metallenen Teile wirkt er etwas edler als z.B. der LC 110.
  
 
Meinen D 100 habe ich zusammen mit einem scheinbar passenden TA-Netzteil vom Typ AD 51 erhalten. Dieses liefert allerdings 6 V, während zwei Batterien nur 3 V liefern. Der Rechner läuft mit diesen 6 V, ohne sich in Rauch aufzulösen, aber da ich nicht ausschließen kann, dass es das falsche Netzteil ist, ist hier Vorsicht geboten.
 
Meinen D 100 habe ich zusammen mit einem scheinbar passenden TA-Netzteil vom Typ AD 51 erhalten. Dieses liefert allerdings 6 V, während zwei Batterien nur 3 V liefern. Der Rechner läuft mit diesen 6 V, ohne sich in Rauch aufzulösen, aber da ich nicht ausschließen kann, dass es das falsche Netzteil ist, ist hier Vorsicht geboten.
  
 
== Innenleben ==
 
== Innenleben ==
Der Rechner lässt sich öffnen, nachdem zwei im Batteriefach verborgene Schrauben gelöst wurden. Das Gehäuse wird zusätzlich von fünf Kunststoffnasen zusammengehalten, von denen sich zwei an den Seiten befinden und die restlichen drei in der Mitte der Vorderkante. Insgesamt ist das Öffnen eine ziemlich hakelige Angelegenheit; bei meinem Exemplar hat sich besonders die Nase vorne in der Mitte als sehr hartnäckig erwiesen, eine Stelle, an der man lieber keine Gewalt anwenden sollte, weil der helle Teil des Gehäuses dort sehr schmal ist.  
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Der Rechner lässt sich öffnen, nachdem zwei im Batteriefach verborgene Schrauben gelöst wurden. Das Gehäuse wird zusätzlich von fünf Kunststoffnasen zusammengehalten, von denen sich zwei an den Seiten befinden und die restlichen drei in der Mitte der Vorderkante. Das Lösen dieser Nasen ist eine ziemlich hakelige Angelegenheit; bei meinem Exemplar hat sich besonders die Nase vorne in der Mitte als sehr hartnäckig erwiesen, eine Stelle, an der man lieber keine Gewalt anwenden möchte, weil der helle Teil des Gehäuses dort sehr schmal ist.  
  
Hat man das geschafft, lässt sich die Oberschale komplett vom Unterteil abnehmen. Ungewöhnlich ist die aus hauchdünnem Blech bestehende Tastaturblende, die an diesem Teil verbleibt.
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Hat man das geschafft, lässt sich die Oberschale komplett vom Unterteil abnehmen. Ungewöhnlich ist die aus dünnem Blech bestehende Tastaturblende, die an diesem Teil verbleibt.
  
Insgesamt ist die Konstruktion des D 100 wenig wartungsfreundlich. Die relativ kleine Hauptplatine ist über eine Reihe steifer Metallbahnen mit der Tastatureinheit verbunden, was nicht nur das Reparieren der Tastatur erschwert, sondern auch das Fotografieren der Platine. Außerdem führen drei nicht absteckbare Kabel zum Batteriefach und zur Anschlussbuchse für das externe Netzteil.
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Insgesamt ist die Konstruktion des D 100 wenig wartungsfreundlich. Die relativ kleine Hauptplatine ist über eine Reihe steifer und potentiell bruchgefährdeter Metallbahnen mit der Tastatureinheit verbunden, was nicht nur das Reparieren der Tastatur erschwert, sondern auch das Fotografieren der Platine. Außerdem führen drei nicht absteckbare Kabel zum Batteriefach und zur Anschlussbuchse für das externe Netzteil.
  
 
Auf der Platine befinden sich neben der Displayeinheit Futaba 11-BT-16A und dem Haupt-IC Texas-Instruments TMC1073NL eine Reihe diskreter Bauteile wie Elkos, Widerstände und Transistoren. Die Hauptplatine ist auf beiden Seiten mit „Zeny PC-066-1“ beschriftet.  
 
Auf der Platine befinden sich neben der Displayeinheit Futaba 11-BT-16A und dem Haupt-IC Texas-Instruments TMC1073NL eine Reihe diskreter Bauteile wie Elkos, Widerstände und Transistoren. Die Hauptplatine ist auf beiden Seiten mit „Zeny PC-066-1“ beschriftet.  
  
Das Tastaturmodul stammt von GICO und ist technisch eng verwandt mit den Tastaturen, die sich an zahlreichen TA-Taschenrechnern finden (siehe [[Triumph-Adler EC21 bis EC29]]). Die Tastaturplatine ist mit „GK471-12T-1“ beschriftet.  
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Das Tastaturmodul stammt von GICO und ist technisch eng verwandt mit den Tastaturen, die sich an zahlreichen TA-Taschenrechnern finden (siehe [[Triumph-Adler EC21 bis EC29]]). Die Tastaturplatine ist mit „GK471-12T-1“ beschriftet.
  
 
== Tastaturprobleme ==
 
== Tastaturprobleme ==
Die ungewöhnliche Konstruktion der Tastatur schreit geradezu nach Kontaktproblemen, die nicht nur zum Hakeln einer Taste führen können, sondern zum Ausfall ganzer Gruppen von Tasten. Das liegt daran, dass die auf dem Bild zu sehenden Metallplättchen nicht nur für den Kontakt beim Drücken der zugehörigen Taste zuständig sind, sondern über die vier Eckkontakte auch zu anderen Tasten führende Leiterbahnen verbinden. Auch mein D 100 ist von Kontaktproblemen betroffen, wobei neben den Speichertasten auch die weitab davon liegende Divisionstaste betroffen ist. Verfolgt man die Leiterbahn vom zentralen Kontakt der Divisionstaste, erkennt man, warum das so ist (siehe Bild). Möglicherweise sind in diesem Fall aber nicht die Kontaktplättchen schuld, sondern Korrosion.
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Die ungewöhnliche Konstruktion der Tastatur schreit geradezu nach Kontaktproblemen, die nicht nur zum Hakeln einer Taste führen können, sondern zum Ausfall ganzer Gruppen von Tasten. Das liegt daran, dass die auf dem Bild zu sehenden Metallplättchen nicht nur für den Kontakt beim Drücken der zugehörigen Taste zuständig sind, sondern über die vier Eckkontakte auch zu anderen Tasten führende Leiterbahnen verbinden. Auch mein D 100 war von Kontaktproblemen betroffen, wobei neben drei Speichertasten auch die weit entfernt liegende Divisionstaste betroffen war. Verfolgt man die Leiterbahn vom zentralen Kontakt der Divisionstaste, erkennt man, warum das so ist (siehe Bild).  
  
Das Zerlegen von GICO-Tastaturen ist nur mental gefestigten Menschen zu empfehlen, aber ich habe es mir angetan, in der Hoffnung, die Probleme zu beseitigen.
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Das Zerlegen von GICO-Tastaturen ist nur mental gefestigten Menschen zu empfehlen, aber ich habe es mir angetan, um das Problem zu beseitigen. Ursache des Fehlers war ein von Korrosion betroffener Eckkontakt der [M−=]-Taste.
  
 
== Galerie ==
 
== Galerie ==
 
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Datei:TA D100 Frontansicht.jpg|Ansicht von vorne...
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Datei:TA D100 Unterseite.jpg|... und von unten mit geöffnetem Batteriefach
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Datei:TA D100 offen.jpg|Der geöffnete Rechner
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Datei:TA D100 Oberschale.jpg|Die Gehäuseoberschale
 
Datei:TA D100 Platine.jpg|Die Hauptplatine von vorne
 
Datei:TA D100 Platine.jpg|Die Hauptplatine von vorne
 
Datei:TA D100 Platine2.jpg|... und von hinten
 
Datei:TA D100 Platine2.jpg|... und von hinten
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Datei:TA D100 Tastaturplatine.jpg|Die Kontaktseite der Tastaturplatine
 
Datei:TA D100 Tastaturplatine.jpg|Die Kontaktseite der Tastaturplatine
 
Datei:TA D100 Fehleranalyse.jpg|Analyse der Tastatur- probleme meines Exemplars  
 
Datei:TA D100 Fehleranalyse.jpg|Analyse der Tastatur- probleme meines Exemplars  
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Datei:TA D100 Fehleranalyse2.jpg|Der markierte Kontakt ist korrodiert.
 
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== Eigenes Exemplar ==
 
== Eigenes Exemplar ==
* Inv.-Nr. 4120, „Triumph“, Seriennummer 73979027, Baujahr 1979, Zustand: einige Tasten hakelig, sonst funktionsfähig  
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* Inv.-Nr. 4120, „Triumph“, Seriennummer 73979027, Baujahr 1979, Zustand: funktionsfähig  
  
 
== Externe Links ==
 
== Externe Links ==
 
* [http://www.calcuseum.com/scrapbook/BONUS/45698/1.htm Triumph-Adler D 100 auf www.calcuseum.com]
 
* [http://www.calcuseum.com/scrapbook/BONUS/45698/1.htm Triumph-Adler D 100 auf www.calcuseum.com]
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* [http://www.rechenkasten.de/BueromaschinenLexikon/1980/590.jpg Triumph-Adler D 100 im Büromaschinenlexikon 1980 (ohne Bild)]
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* [http://vintagecalculatormuseum.blogspot.de#8033605795396166471 Ein Triumph-Adler D 122 auf vintagecalculatormuseum.blogspot.de]
  
 
[[Kategorie:Anzeigender Tischrechner]]
 
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[[Kategorie:Von Zeny gebaut]]
 
[[Kategorie:Von Zeny gebaut]]
 
[[Kategorie:Batterien D]]
 
[[Kategorie:Batterien D]]
[[Kategorie:Noch ohne Hauptbild]]
 

Aktuelle Version vom 3. Juli 2020, 01:38 Uhr

Triumph D 100

Der Triumph-Adler D 100 ist ein zehnstelliger anzeigender Tischrechner mit Digitron-Display. Mein Exemplar ist von 1979.

Dieses relativ kompakte Modell enthält keinen Netztrafo, sondern es kann entweder über ein externes Netzteil oder zwei D-Batterien betrieben werden. Ohne Batterien ist der Rechner deshalb auffällig leicht.

Zum Funktionsumfang gehören ein Speicher mit vier Tasten, Registertausch sowie Margen- und Delta-%-Rechnung.

Der D 100 ist zusammen mit dem 12-stelligen und äußerlich weitgehend identischen D 122 ein Sonderling im Typenprogramm von Triumph-Adler, was schon mit der Modellbezeichnung anfängt, die nicht in das übliche Schema passt (dann würde er 1017 AD oder so ähnlich heißen). Der Hersteller ist weder Omron noch General, sondern Zeny in Taiwan. Auch wenn das Design zu den anderen Rechnern seiner Generation passt, etwa dem von Omron gebauten 1217 oder dem von General stammenden LC 110, sieht man dem D 100 an, dass er ein „Fremder“ ist, z.B. an seinen Schiebeschaltern und an der Form der Tasten. Wegen seiner metallenen Teile wirkt er etwas edler als z.B. der LC 110.

Meinen D 100 habe ich zusammen mit einem scheinbar passenden TA-Netzteil vom Typ AD 51 erhalten. Dieses liefert allerdings 6 V, während zwei Batterien nur 3 V liefern. Der Rechner läuft mit diesen 6 V, ohne sich in Rauch aufzulösen, aber da ich nicht ausschließen kann, dass es das falsche Netzteil ist, ist hier Vorsicht geboten.

Innenleben

Der Rechner lässt sich öffnen, nachdem zwei im Batteriefach verborgene Schrauben gelöst wurden. Das Gehäuse wird zusätzlich von fünf Kunststoffnasen zusammengehalten, von denen sich zwei an den Seiten befinden und die restlichen drei in der Mitte der Vorderkante. Das Lösen dieser Nasen ist eine ziemlich hakelige Angelegenheit; bei meinem Exemplar hat sich besonders die Nase vorne in der Mitte als sehr hartnäckig erwiesen, eine Stelle, an der man lieber keine Gewalt anwenden möchte, weil der helle Teil des Gehäuses dort sehr schmal ist.

Hat man das geschafft, lässt sich die Oberschale komplett vom Unterteil abnehmen. Ungewöhnlich ist die aus dünnem Blech bestehende Tastaturblende, die an diesem Teil verbleibt.

Insgesamt ist die Konstruktion des D 100 wenig wartungsfreundlich. Die relativ kleine Hauptplatine ist über eine Reihe steifer und potentiell bruchgefährdeter Metallbahnen mit der Tastatureinheit verbunden, was nicht nur das Reparieren der Tastatur erschwert, sondern auch das Fotografieren der Platine. Außerdem führen drei nicht absteckbare Kabel zum Batteriefach und zur Anschlussbuchse für das externe Netzteil.

Auf der Platine befinden sich neben der Displayeinheit Futaba 11-BT-16A und dem Haupt-IC Texas-Instruments TMC1073NL eine Reihe diskreter Bauteile wie Elkos, Widerstände und Transistoren. Die Hauptplatine ist auf beiden Seiten mit „Zeny PC-066-1“ beschriftet.

Das Tastaturmodul stammt von GICO und ist technisch eng verwandt mit den Tastaturen, die sich an zahlreichen TA-Taschenrechnern finden (siehe Triumph-Adler EC21 bis EC29). Die Tastaturplatine ist mit „GK471-12T-1“ beschriftet.

Tastaturprobleme

Die ungewöhnliche Konstruktion der Tastatur schreit geradezu nach Kontaktproblemen, die nicht nur zum Hakeln einer Taste führen können, sondern zum Ausfall ganzer Gruppen von Tasten. Das liegt daran, dass die auf dem Bild zu sehenden Metallplättchen nicht nur für den Kontakt beim Drücken der zugehörigen Taste zuständig sind, sondern über die vier Eckkontakte auch zu anderen Tasten führende Leiterbahnen verbinden. Auch mein D 100 war von Kontaktproblemen betroffen, wobei neben drei Speichertasten auch die weit entfernt liegende Divisionstaste betroffen war. Verfolgt man die Leiterbahn vom zentralen Kontakt der Divisionstaste, erkennt man, warum das so ist (siehe Bild).

Das Zerlegen von GICO-Tastaturen ist nur mental gefestigten Menschen zu empfehlen, aber ich habe es mir angetan, um das Problem zu beseitigen. Ursache des Fehlers war ein von Korrosion betroffener Eckkontakt der [M−=]-Taste.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 4120, „Triumph“, Seriennummer 73979027, Baujahr 1979, Zustand: funktionsfähig

Externe Links