Contex 30

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Contex 30

Der Contex 30 ist eine elektromechanische Vierspezies-Rechenmaschine mit Zehnertastatur. Wie das handbetriebene Schwestermodell Contex 10 ist sie für eine mechanische Maschine sehr kompakt und wiegt nur etwa 3,4 kg. Das Modell wurde von 1965 bis etwa 1971 hergestellt (die Jahresangaben schwanken je nach Quelle).

Der Unterschied zur ebenfalls elektrischen Contex 20 besteht in der halbautomatischen Multiplikation. Weil dabei kein vom Anwender ausgelöstes stellenweises Verschieben des Eingabewerks mehr nötig ist, konnte die Linkspfeiltaste entfallen, und an deren Stelle ist die Tabulator-Taste gerückt, die der linksbündigen Eingabe bei der Division dient. Die Nulltaste konnte deswegen wieder so groß ausfallen wie bei der ersten Version der Contex 10.

Die ungewöhnliche äußere Form und Anordnung der Komponenten entsprechen den Modellen Contex 10 und 20. Die Contex 30 ist nur unwesentlich größer als die Contex 10, wobei der Unterschied vor allem die Unterschale des Gehäuses betrifft. Diese ist, anders als beim handbetriebenen Modell, aus Kunststoff gefertigt.

Das fest angebaute Netzkabel wird nach unten aus dem Gehäuse herausgeführt. Dies ist möglich, weil der Rechner hinten relativ lange Füße hat, um die ergonomische Neigung nach vorne zu erreichen.

Bedienung

Addition und Multiplikation sind nicht weiter bemerkenswert: Zahl eintippen, [+] oder [−] drücken und fertig.

Die Division funktioniert im Prinzip wie bei der Contex 10, allerdings halbautomatisch, d.h. die Maschine subtrahiert selbst so lange, bis ein Unterlauf auftritt. Nachdem man die Zahl im nach wie vor nur einstelligen Umdrehungszählwerk notiert hat, muss man zum Fortsetzen nur die Rechtspfeiltaste drücken, und den Rest erledigt wieder die Maschine.

Auch die Multiplikation erfolgt halbautomatisch: Nach dem Eintippen des ersten Faktors und dem Drücken der Multiplikationstaste gibt man den zweiten Faktor stellenweise von rechts nach links ein. Zum Berechnen von 123 x 456 tippt man zunächst 123 [x] 6, und die Maschine führt sofort die ersten sechs Additionen durch sowie die anschließende Stellenverschiebung. Jetzt muss man die 5 drücken, und die Berechnung für die zweite Stelle wird durchgeführt. Anschließend drückt man noch die 4, und nach den letzten vier Additionen ist die Multiplikation beendet.

Aufbau

Die Konstruktion des Rechners ähnelt stark der Contex 10. Interessanterweise wird der Gehäuseoberteil jedoch von sechs statt von vier Schrauben gehalten, möglicherweise um die größere Flexibilität der Kunststoff-Bodenwanne und/oder das höhere Gewicht auszugleichen. Die Befestigung des Gehäuseboden am Rechnerrahmen mit drei Sicherungsscheibe ist unverändert geblieben.

Der Motor ist am hinteren Ende der Maschine angeordnet und treibt das Rechenwerk über ein Vorgelege aus Kunststoffzahnrädern an.

Tastaturprobleme

Wie die Contex 10 und vermutlich auch die Contex 20 leiden viele Contex 30 daran, dass sich das schaumstoffartige Material, das zum Fixieren der Stifte des Stiftschlittens dient, zum Auflösen bzw. Zerkrümeln neigt. Das hat zur Folge, dass eingetippte Zahlen verfälscht ins Rechenwerk übernommen werden. Auch eines meiner beiden Exemplare hat diesen Fehler, der z.B. Divisionen praktisch unmöglich macht (beim nach links Schieben des Eingabewerks verschieben sich die Stifte anscheinend besonders gerne).

Eine Anleitung zur entsprechenden Reparatur der Contex 10 findet sich unter den externen Links, aber zumindest der Ausbau der Tastatureinheit ist bei der Contex 30 etwas aufwendiger. Der Stiftschlitten selbst ist vermutlich in beiden Modellen identisch.

Galerie

Eigene Exemplare

  • Inv.-Nr. 3001, Seriennummer 473142949, Zustand: Tastatur-Schaumstoffauflösungsproblem, sonst ok
  • Inv.-Nr. 3002, Seriennummer 473166675, Zustand: funktionsfähig

Externe Links