Prinztronic MC75

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Prinztronic MC75

Der Prinztronic MC75 ist ein 12-stelliger druckender Tischrechner ohne Anzeige. Mein Exemplar ist von 1973.

Funktional ist der Rechner für seine Zeit nichts Besonderes. Es gibt einen vollwertigen Speicher, sechs verschiedene Festkommapositionen (aber keinen Fließkommamodus), zwei Rundungsoptionen (kaufmännisch und abrunden) und die Möglichkeit des Rechnens mit konstanten Faktoren bzw. Divisoren. Ein auffälliger Mangel ist das Fehlen eines Addiermaschinenmodus, bei dem man sich die Eingabe des Kommas spart, sowie von Nummerndruck und Zwischenergebnis. Letzteres ist besonders ungewöhnlich, gab diese Funktion doch schon bei einfachen mechanischen Addiermaschinen.

Ziemlich ungewohnt ist nicht nur die Farbgebung der Tastatur mit den Prinztronic-typischen Blautönen, sondern auch die Anordnung einiger Funktionstasten. So liegt die einrastende Taste [K] für das Rechnen mit Konstanten zwischen [0] und [.], wobei sie sich in der Farbgebung abhebt. Auch die [T]-Taste für die Ausgabe des Endresultats hat eine etwas ungewohnte Lage. Die beiden Schiebeschalter sind zusammen mit der Papiervorschubtaste und den Status-Lämpchen in einem separaten Kästchen untergebracht. Für die fehlende Taste für Nummerndruck und Zwischenergebnis war so einfach kein Platz mehr, obwohl die Rechen-ICs diese Funktionen beherrschen.

Innenleben

Das Gehäuse des MC75 ist mit fünf Schrauben verschlossen, zwei auf der Unterseite vorne und drei auf der Rückseite. Die Einheit aus Tastatur und Hauptplatine ist mit der Gehäuseoberschale verschraubt und über einen an der Platine absteckbaren Kabelbaum mit dem Drucker verbunden, einem Shinshu Seiki Model 104. Der Kabelbaum enthält jedoch auch die Leitungen zur Spannungsversorgung, die ihrerseits nur an der Netzteilplatine aussteckbar sind. Es ist also nicht möglich, den Drucker von der Hauptplatine zu trennen, ohne mindestens einen Kabelbinder aufzutrennen – ich habe darauf verzichtet.

Die kombinierte Haupt- und Tastaturplatine trägt die Nummer E1043CC-B und die Modellbezeichnung MC-75. Die Rechen-ICs sind vom Typ NEC µPD221C und µPD222C. Weitere ICs sind nicht vorhanden; das Druckwerk wird über diskrete Transistoren angesteuert.

Ähnliche Rechner

Der MC75 wurde von Sharp gebaut und hat das Druckwerk, die Haupt-ICs, die transparente Papierabdeckung und weitere Bauteile mit dem CS-626 gemeinsam. Ebenfalls auf diesen Komponenten basiert der Facit 1148. Verglichen mit diesen Rechnern fehlen dem MC75 jedoch einige Funktionen, wie schon erwähnt.

Von diesen drei Rechnern hat nur der MC75 eine gemeinsame Haupt- und Tastaturplatine. Interessanterweise haben sowohl der CS-626 als auch der 1148 fünf kleinere ICs, die im MC75 nicht vorhanden sind. Das erfordert noch eine genauere Untersuchung!

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 2909, Seriennummer D 7506138, Zustand: funktionsfähig