Privileg CX 1200M

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Datei:Cx1200m.jpg
Privileg CX 1200M

Der Privileg CX 1200M (Best.-Nr. 00234) ist ein zwölfstelliger anzeigender Tischrechner mit Digitron-Anzeige. Er wurde im Quelle-Katalog 1973/74 als „Welt-Spitzenklasse“ für 368,- DM angeboten. Im Katalog 1974 war der Preis bereits auf 348,- DM gesenkt.

Zum Funktionsumfang gehören neben den Grundrechenarten ein Speicher, eine Konstanten- und eine Vorzeichenwechseltaste. Letztere ist bei einem Rechner mit Addiermaschinen-Eingabelogik relativ ungewöhnlich.

Der CX 1200M ist abgesehen von seinem markanten Gehäusedesign nichts anderes als ein Sharp CS-2101. Die beiden Rechner gleichen sich nicht nur in ihrer Technik. Auch die Unterschalen der Gehäuse haben genau die gleiche Form, so dass man die Oberschale des Sharp-Gehäuses sauber auf den CX 1200M aufsetzen kann und umgekehrt. Auch die Tastaturen sind bis hin zur der Form der Zeichen identisch, allerdings mit dem Unterschied, dass der Sharp dunkle Tasten hat und der Privileg helle. Die rote Minus-Taste und die blauen Memory-Tasten sind gleich.

Beide Rechner basieren auf dem gleichen Rechen-IC, einem Sharp 15352SA, doch die Hauptplatinen meines CX 1200M und meines CS-2101 sind nicht absolut identisch. Einige Bauteile insbesondere im Bereich der Spannungsversorgung, sind etwas anders angeordnet und z.T. auch anders dimensioniert. Auch die im Display verbauten Röhren unterscheiden sich. Beim Privileg sind für die 12 Ziffern Röhren eines anderen Herstellers verbaut, bei denen die Ziffern etwas tiefer sitzen und auch etwas größer und heller sind, was man auf dem Vergleichsbild erkennen kann. Nur die ganz rechte Röhre für die Hilfsanzeigen (Minus, Memory) ist bei beiden Rechnern identisch und vom gleichen Hersteller (Futaba).


Denkbar wäre es, dass die Unterschiede nichts Privileg-spezifisches sind, sondern dass es vom CS-2101 unterschiedliche Versionen bzw. Bauserien gegeben hat. Welche Variante dann die neuere wäre, kann ich aber nicht sagen. Was gegen diese Theorie spricht, ist die Tatsache, dass meine beiden Rechner nicht nur beide aus dem Jahr 1974 stammen, sondern, wenn ich einen Stempelaufdruck auf der Gehäuseinnenseite richtig interpretiere, innerhalb von nur 10 Tagen (!) gebaut wurden.

Später habe ich noch einen zweiten CX 1200M erhalten. Er ist laut Seriennummer älter (einen Datumsstempel konnte ich leider nicht finden) und hat einen Rockwell-Rechenchip in einem schwarzen Gehäuse und mit der Bezeichnung 15352PA (Datumscode 73 29). Ansonsten entsprechen Platine und Röhren denen des anderen CX 1200M. Das Gleiche gilt für die Exemplare von Markus Sigg und Serge Devidts (siehe Weblinks). Dies ist ein weiterer Hinweis darauf, dass die Unterschiede zum CS-2101 tatsächlich grundsätzlich bestehen.

Verwandtschaft

Der CX 1200M hat einen kleineren Bruder, den achtstelligen, speicherlosen CX 800, der ebenfalls von Sharp gebaut wurde. Ein weiterer Verwandter ist der mit der gleichen CPU und Funktionalität ausgestattete Prinztronic MC66.

Bei Sharp findet man das Gehäuse des CX 1200M beim Modell EL-817, allerdings mit einem roten Gehäuseboden. Der EL-817 ist nur achtstellig, hat aber wie der CX 1200M einen Speicher und ist diesem deshalb äußerlich ähnlicher als dem CX 800.

Galerie

Eigene Exemplare

  • Inv-Nr. 2451, Seriennummer 4305074, Baujahr 1973/74, Zustand: funktionsfähig
  • Inv-Nr. 2459, Seriennummer 4300307, Baujahr 1973/74, Zustand: funktionsfähig

Externe Links