Triumph-Adler EC21 bis EC29: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Batteriefach der kleineren Gehäusevariante weist eine Besonderheit auf: Die Kontaktfedern für die vier AAA-Zellen können auf einer Seite entfernt werden, was das Einlegen eines Ni-Cd-Akkusatzes erlaubt (Typ Varta 4/90 DKO). Für diesen gibt es Ladegeräte mit der Bezeichnung LG1 oder LG1-A. Das bedeutet, daß die Rechner auch mit 4,8 statt 6 V arbeiten, also auch moderne AAA-Akkus akzeptieren müßten.
 
Das Batteriefach der kleineren Gehäusevariante weist eine Besonderheit auf: Die Kontaktfedern für die vier AAA-Zellen können auf einer Seite entfernt werden, was das Einlegen eines Ni-Cd-Akkusatzes erlaubt (Typ Varta 4/90 DKO). Für diesen gibt es Ladegeräte mit der Bezeichnung LG1 oder LG1-A. Das bedeutet, daß die Rechner auch mit 4,8 statt 6 V arbeiten, also auch moderne AAA-Akkus akzeptieren müßten.
  
Mein 108 T, das einzige mir vorliegende Exemplar mit großem Gehäuse, ist mit einem eingelöteten AA-Akkusatz ausgerüstet, was wohl schon ab Werk der Fall war, denn auch die beiden Exemplare auf der unten verlinkten Webseite waren so ausgerüstet. Allerdings gab es wohl auch eine Version mit Kontaktfedern für AA-Einzelzellen, denn das Typenschild spricht von "Disposable or Recharchable Batteries 4 x 1,5 V", und der 109 T auf der unten verlinken Webseite ist tatsächlich so ausgestattet.  
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Mein 108 T, das einzige mir vorliegende Exemplar mit großem Gehäuse, ist mit einem eingelöteten AA-Akkusatz ausgerüstet, was wohl schon ab Werk der Fall war, denn auch die beiden Exemplare auf der unten verlinkten Webseite waren so ausgerüstet. Allerdings gab es wohl auch eine Version mit Kontaktfedern für AA-Einzelzellen, denn das Typenschild spricht von „Disposable or Recharchable Batteries 4 x 1,5 V“, und der 109 T auf der unten verlinken Webseite ist tatsächlich so ausgestattet.  
  
 
In diesem Zusammenhang muß erwähnt werden, daß nur ein Teil der Rechnermodelle mit einem Netzteilanschluß ausgestattet ist und daß dieser, falls vorhanden, entweder am oberen oder am unteren Ende des Gehäuses sitzt. Ich werde das bei Gelegenheit in der Tabelle nachtragen.
 
In diesem Zusammenhang muß erwähnt werden, daß nur ein Teil der Rechnermodelle mit einem Netzteilanschluß ausgestattet ist und daß dieser, falls vorhanden, entweder am oberen oder am unteren Ende des Gehäuses sitzt. Ich werde das bei Gelegenheit in der Tabelle nachtragen.
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[[Bild:TA 108T Tastatur.jpg|thumb|Die Teile der Tastatur des TA 108 T]]
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[[Bild:TA 108T Tastaturplatine.jpg|thumb|127px|Die Kontaktseite der Tastaturplatine]]
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Das Zerlegen des von GICO gebauten Tastaturmoduls ist nichts für schwache Nerven. Ich habe es mir angetan, weil einige Tasten meines 180 T sehr hakelig waren.
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Der Aufwand hat sich gelohnt, denn alltäglich ist der Aufbau der Tastatur nicht. Gummikontaktmatten waren wohl noch nicht erfunden, und so besteht die Tastatur neben Blende, Rahmen, Platine und einem Hilfsrahmen aus immerhin vier Teilen pro Taste: Tastenkappe, ein winziges Gummihütchen, eine Schraubenfeder und ein federndes Kontaktblech, das auf die entsprechenden Kontaktflächen der Platine drückt.
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Dort sind die vier Eckkontakte pro Kontaktblech nicht etwa redundant, sondern sie dienen dazu, andere Leiterbahnen zu überbrücken, was das Platinenlayout relativ übersichtlich macht. Das hat aber auch einen Nachteil: „Wackelt“ z.B. das Blech der Taste [C], so sind auch die vier darunterliegenden Tasten betroffen. Dies erklärt das sonderbare Fehlerbild meines Rechners, bei dem die Tasten [0] und [1] entweder beide funktioniert haben oder beide nicht.
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Auch die Schiebeschalter sind recht filigran und bestehen aus je drei Teilen: Schalterkörper, Kontaktblech und Spiralfeder.
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Der Tastaturrahmen ist bei der von mir zerlegten großen Gehäusevariante für maximal 40 Tasten ausgelegt, von denen der gezeigte 108 T nur 25 verwendet, der 109 T jedoch immerhin 37. Der 121 C hat einen anderen Tastaturrahmen, denn er hat zwei Reihen von Schiebeschaltern und auch ein insgesamt kleineres Tastaturmodul.
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Die Blende der Tastatur besteht aus einem dünnen Blech, das auf den Kunststoffrahmen aufgeklebt ist. Sie ist über die im oberen Bild ganz links oben erkennbare Lasche geerdet, d.h. mit dem Minuspol des Rechners verbunden.
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== Übersicht ==
 
== Übersicht ==

Version vom 18:21, 10. Sep 2009

Adler 80 S (Typ EC22 mit LED-Anzeige)

Die Triumph-Adler-Taschenrechner mit den internen Typenbezeichnungen EC21 bis EC29 wurden ab etwa 1975 gebaut. Es gibt zahlreiche Modelle und Varianten, wobei sich auch solche mit gleicher Modellbezeichnung und sogar solche mit gleicher Typenbezeichnung voneinander unterscheiden können.

Es gibt zwei Gehäusegrößen, wobei das der Typen EC28 und EC29 in allen drei Dimensionen größer ist, damit mehr Tasten bzw. eine breitere Anzeige Platz haben.

  • EC21 bis EC27: 118 x 74 x 21 mm
  • EC28 und EC29: 148 x 86 x 26 mm

Aufbau

Ein geöffneter 80 S (EC22A)

Der Aufbau der Gehäuse ist immer gleich und ist die kennzeichnende Gemeinsamkeit dieser Rechner: Das eigentliche, aus dunklem Kunststoff bestehende Gehäuse wird in ein aus Aluminiumblech bestehendes Bauteil mit C-förmigem Querschnitt eingeschoben, das die Rück- und Seitenwände bildet und auch als Deckel für das Batteriefach dient. Die Rechner sind damit relativ gut „gepanzert“, und sogar das Typenschild mit der Seriennummer und der internen Typenbezeichnung befindet sich gut geschützt auf einem Aufkleber auf der Innenseite dieser Aluminiumschale.

Das Gehäuse läßt sich leicht öffnen, wenn man es ganz aus der Metallrückwand herauszieht und zwei kleine seitliche Schräubchen öffnet. Die Innereien sind aber auf eine Art und Weise miteinander verbunden, die einem einen Blick auf die Platine nicht ganz einfach macht, denn die Hauptplatine, auf der auch das Display angebracht ist, wird größtenteils von der Tastatureinheit verdeckt. Beide Platinen sind über eine Reihe recht steifer Drähte miteinander verbunden, so daß man sie regelrecht auseinanderbiegen muß (das sollte man lieber nicht zu oft machen!).

Bevor man jedoch den Platz hat, die Platine wegzubiegen, muß man die Tastatureinheit zur Seite klappen. Hat der Rechner einen Netzteilanschluß, so muß dessen Buchse zuvor von der Gehäusewand getrennt werden. Bei der kleinen Gehäusevariante, vielleicht auch bei der großen mit Batteriekontaktfedern, sind diese Batteriekontakte über kurze, steife Drähte direkt mit der Tastatureinheit verbunden, in der sich ja auch der Ein-/Ausschalter befindet, so daß auch das Wegklappen der Tastatur mit etwas Biegen verbunden ist.

Das Ergebnis sieht dann etwa so aus wie auf dem nebenstehenden Bild. Das große Gehäuse ist im Prinzip gleich aufgebaut, jedoch sonderbarerweise gespiegelt; die Tastatur wird also zur anderen Seite weggeklappt.

Stromversorgung

Batteriefach, Kontaktfedern, Akku und Ladegerät LG1-A

Das Batteriefach der kleineren Gehäusevariante weist eine Besonderheit auf: Die Kontaktfedern für die vier AAA-Zellen können auf einer Seite entfernt werden, was das Einlegen eines Ni-Cd-Akkusatzes erlaubt (Typ Varta 4/90 DKO). Für diesen gibt es Ladegeräte mit der Bezeichnung LG1 oder LG1-A. Das bedeutet, daß die Rechner auch mit 4,8 statt 6 V arbeiten, also auch moderne AAA-Akkus akzeptieren müßten.

Mein 108 T, das einzige mir vorliegende Exemplar mit großem Gehäuse, ist mit einem eingelöteten AA-Akkusatz ausgerüstet, was wohl schon ab Werk der Fall war, denn auch die beiden Exemplare auf der unten verlinkten Webseite waren so ausgerüstet. Allerdings gab es wohl auch eine Version mit Kontaktfedern für AA-Einzelzellen, denn das Typenschild spricht von „Disposable or Recharchable Batteries 4 x 1,5 V“, und der 109 T auf der unten verlinken Webseite ist tatsächlich so ausgestattet.

In diesem Zusammenhang muß erwähnt werden, daß nur ein Teil der Rechnermodelle mit einem Netzteilanschluß ausgestattet ist und daß dieser, falls vorhanden, entweder am oberen oder am unteren Ende des Gehäuses sitzt. Ich werde das bei Gelegenheit in der Tabelle nachtragen.

Tastatur

Die Teile der Tastatur des TA 108 T
Die Kontaktseite der Tastaturplatine

Das Zerlegen des von GICO gebauten Tastaturmoduls ist nichts für schwache Nerven. Ich habe es mir angetan, weil einige Tasten meines 180 T sehr hakelig waren.

Der Aufwand hat sich gelohnt, denn alltäglich ist der Aufbau der Tastatur nicht. Gummikontaktmatten waren wohl noch nicht erfunden, und so besteht die Tastatur neben Blende, Rahmen, Platine und einem Hilfsrahmen aus immerhin vier Teilen pro Taste: Tastenkappe, ein winziges Gummihütchen, eine Schraubenfeder und ein federndes Kontaktblech, das auf die entsprechenden Kontaktflächen der Platine drückt.

Dort sind die vier Eckkontakte pro Kontaktblech nicht etwa redundant, sondern sie dienen dazu, andere Leiterbahnen zu überbrücken, was das Platinenlayout relativ übersichtlich macht. Das hat aber auch einen Nachteil: „Wackelt“ z.B. das Blech der Taste [C], so sind auch die vier darunterliegenden Tasten betroffen. Dies erklärt das sonderbare Fehlerbild meines Rechners, bei dem die Tasten [0] und [1] entweder beide funktioniert haben oder beide nicht.

Auch die Schiebeschalter sind recht filigran und bestehen aus je drei Teilen: Schalterkörper, Kontaktblech und Spiralfeder.

Der Tastaturrahmen ist bei der von mir zerlegten großen Gehäusevariante für maximal 40 Tasten ausgelegt, von denen der gezeigte 108 T nur 25 verwendet, der 109 T jedoch immerhin 37. Der 121 C hat einen anderen Tastaturrahmen, denn er hat zwei Reihen von Schiebeschaltern und auch ein insgesamt kleineres Tastaturmodul.

Die Blende der Tastatur besteht aus einem dünnen Blech, das auf den Kunststoffrahmen aufgeklebt ist. Sie ist über die im oberen Bild ganz links oben erkennbare Lasche geerdet, d.h. mit dem Minuspol des Rechners verbunden.

Übersicht

Es folgen die mir bekannten Modelle, von denen mir entweder ein Exemplar vorliegt oder die auf einer Internetseite beschrieben sind.

Typ Modell Anzeige Bemerkung Externer Link
EC21 80 C VF nur Grundrechenarten und Prozent, Konstantenschalter, kein Speicher [1]
EC21A Existenz unsicher
EC21B 80 C VF äußerlich wie EC21, aber kein Konstantenschalter [2]
EC22 80 S LED Wurzel, Vorzeichenwechsel, Konstantenschalter, kein Speicher
EC22A 80 S VF Wurzel, Pi, Vorzeichenwechsel, kein Konstantenschalter, kein Speicher
EC22B 80 S VF äußerlich identisch zum EC22A [3]
EC23 Existenz unsicher
EC23A 81 C VF äußerlich identisch zum EC22B
EC23B 81 C VF Speicher mit Summenschalter, Vorzeichenwechsel, Fließ- und Festkommamodi [4]
EC24 (LED) 81 S LED Speicher ohne Summenschalter, Wurzel, Vorzeichenwechsel [5]
EC24 (VF) 81 S VF funktional wie LED-Version, aber keine Netzteilbuchse [6]
EC24A 81 S VF Speicher ohne Summenschalter, Wurzel, Pi, Registertausch, Fest- und Fließkommamodi [7]
EC24B 81 S VF äußerlich identisch zum EC24B [8]
EC25 88 T LED wissenschaftlich, 26 Tasten (4 Speichertasten) [9]
EC25A 88 T VF wissenschaftlich, 25 Tasten (2 Speichertasten, Klammern) [10]
EC26 82 M VF Umrechnung angelsächischer Maßeinheiten [11]
EC27 84 F VF Finanzmathematische Funktionen [12]
EC28 108 T VF wissenschaftlich, 25 Tasten, fast alle doppelt belegt [13]
EC28A 109 T VF wissenschaftlich, 37 Tasten [14]
EC29 121 C VF 12stellig kaufmännisch, Addiermaschinenlogik, 5 Schiebeschalter, Speicher, Wurzel, Postenzähler mit Anzeige (!), verschiedene Prozentprogramme u.a. [15]