Sharp CS-642A

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CS-642A

Der Sharp CS-642A ist ein 14stelliger druckender Tischrechner ohne Display. Mein Exemplar ist von 1972.

Dieses Modell ist der indirekte Nachfolger des CS-641A. Zwischen beiden Modellen liegt noch der CS-642 (ohne A), wobei dieses Modell grob gesagt das neue Gehäuse des CS-642A mit dem Funktionsumfang des CS-641A kombiniert. Leider liegt mir vom CS-642 nur ein winziges Bild vor, auf dem die Tastenbeschriftung nicht erkennbar ist, so dass im Folgenden nur ein Vergleich mit dem CS-641A möglich ist.

Der CS-642A hat 26 Tasten, 3 mehr als der CS-641A oder der CS-642. Neben den 11 Tasten des Ziffernblocks sind dies die 4 Grundrechenarten, 4 Speichertasten, Prozentautomatik, Registertausch, Konstante, [CE], Nichtrechentaste/Zwischensumme, [*] (Gesamtergebnis) und Papiervorschub. Letztere Taste ist wie bei den Vorgängermodellen etwas abgesetzt und in einem anderen Design.

Neu sind Nichtrechentaste/Zwischensumme und Registertausch; die dritte neue Taste [K] ersetzt einen der Schiebeschalter des CS-641A. Dafür ist ein Schiebeschalter für einen Addiermaschinenmodus hinzugekommen, der bei der Eingabe immer zwei Nachkommastellen annimmt. Die möglichen Festkommapositionen sind 0, 1, 2, 3, 4, 6 und 8; einen Fließkommamodus gibt es nicht.

Der Status des Rechners wird über drei Lämpchen angezeigt, gelb für Power, rot für Fehler und grün für den Speicher, die hinter einer Art Displayscheibe untergebracht sind.

Innenleben

Das Gehäuse ist über zwei Schrauben auf der Unterseite und drei auf der Rückseite verschlossen und kann leicht geöffnet werden, da sich der Oberteil trotz Verbindungskabeln nach rechts umlegen lässt. Um beide Hälften vollständig zu trennen, muss ein Massekabel abgeschraubt und das Tastaturkabel abgezogen werden – der Stecker für letzeres sitzt nicht an der Hauptplatine, sondern an der Tastaturplatine.

Das Druckwerk ist ein Shinshu Seiki Model 102, das sich kaum vom EP-120 im CS-641A unterscheidet. Es ist von unten mit dem Gehäuseboden verschraubt. Vor dem Herausnehmen sollte man auch das Massekabel zur Trafoeinheit abschrauben. Die entsprechende Schraube ist zugleich eine der vier, die die Trafoeinheit halten. Mit mehr als 1,8 kg ist diese Baugruppe noch schwerer als der Drucker, der ca. 1,5 kg auf die Waage bringt.

Elektronisch hat sich gegenüber dem CS-641A sehr viel getan: Gab es in diesem Modell noch vier Hauptplatinen, ist im CS-642A ist alles Wesentliche auf eine Platine konzentriert, was wiederum die deutliche Verkleinerung des Gehäuses ermöglicht hat. Die Platine hat die Nummer E1005 und wird vorne von einer eine am Gehäuseboden festgeschraubte Metallplatte gehalten und hinten indirekt über den Anschlussstecker des Druckwerks. Um sie herauszunehmen, müssen außerdem die Stecker zum Drucker und zur Trafoeinheit abgezogen werden. Unter der Platine befindet sich ein mit dem Gehäuseboden verschweißtes Abschirmblech.

Die Tastatureinheit ist mit sechs Schrauben an der Gehäuseoberschale befestigt. Diese Baugruppe, zu der auch die drei Anzeigelämpchen nebst Blechhalterung gehören, wiegt etwa 0,75 kg. Zu diesem Gewicht trägt bei, dass die Tastatur mit Reed-Schaltern arbeitet und die Zifferntasten mit einem mechanischen Schutz gegen gleichzeitiges Drücken gesichert sind. Auf der Tastaturplatine befindet sich ein IC, ein Hitachi HD9005.

Weitere 13 ICs, alle von NEC, sitzen auf der Hauptplatine. Vier davon sind größer als die anderen, und zwar die Typen µPD612D, µPD633D, µPD641D und µPD643D, die zumindest in meinem Exemplar in drei verschiedenen Gehäusetypen sitzen. Außerdem gibt es fünf µPD134C, drei µPD303C sowie ein µPD500C. Die Ansteuerung des Druckers erfolgt über die vier µPD134C links vorne und die dahinter liegende Reihe von Transistoren.

Links auf der Platine befindet sich ein nicht genutzter Platz für ein weiteres µPD303C. Auch auf anderen Stellen befinden sich weiß markierte Plätze für nicht vorhandene Bauteile, was vermuten lässt, dass die Platine auch in einem etwas besser ausgestatteten Modell zum Einsatz gekommen ist, vielleicht in einer Version mit zwei Speichern. Für solche Modelle, zu denen CS-742R und CS-743R gehören, hat die Halterung für die Kontrolllämpchen auch Platz für eine zweite Speicheranzeige, und selbstverständlich hat auch der Tastaturrahmen Platz für die vier zusätzlichen Speichertasten. Der CS-742R hat zusätzlich eine optische Stellenanzeige (ähnlich dem Sanyo ICC-1415P), und für diese könnten die durch Pfeile markierten ungenutzten Anschlüsse links hinten auf der Platine vorgesehen sein.

Verwandtschaft

Die bereits erwähnten Modelle CS-742R und CS-743R mit zwei Speichern sowie der 12-stellige CS-CS-622A sitzen im gleichen Gehäuse, ebenso wie einige weitere Modelle. Z.T. nicht hundertprozentig sichere Kandidaten hierfür sind der CS-622, der CS-622B, der CS-628 und der eingangs erwähnte CS-642.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv-Nr. 3613, Seriennummer 21118312, Baujahr 1972, Zustand: rechnet und druckt, aber Rotdruck und Sonderzeichen funktionieren nicht. Power-Lämpchen defekt. Handbuch vorhanden.